Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
einem Sitznetz lag, hatte überhaupt keine Chance einzugreifen. Er hob die Hände. Genau wie ich.
    »Ich hätte sofort daran denken müssen«, sagte Naomi. »Ich … Futz!«
    »Schließen Sie die Tür, oder ich töte Sie!« befahl der Bürgermeister.
    Naomi befahl Chiron, die Tür zu schließen.
    »Gut so«, sagte Hove und entspannte sich ein wenig. »Ich weiß noch nicht, was ich als nächstes tun soll. Vielleicht sind Sie so freundlich und helfen mir bei meinem kleinen Problem. Falls ich Sie alle töte – wie stehen meine Chancen, damit davonzukommen?«
    In Boones Gesicht breitete sich ein vorsichtiges Grinsen aus. »Als Ihr Rechtsberater würde ich sagen …«
    »Bitte!« unterbrach ihn der Bürgermeister. Die kleine Linse an der Mündung des Lasers tanzte herum und zeigte nacheinander auf jeden von uns. Er konnte uns alle niederstrecken, bevor einer auch nur die Zeit gehabt hätte, sich zu regen. Wie war er an dem Wachposten vorbeigekommen? »Wenn Sie schweigen, werde ich Sie töten. Falls ich Sie bei einer Lüge ertappe, werde ich Sie ebenfalls töten. Haben Sie das verstanden?«
    »Bedenken Sie die politischen Auswirkungen, die drei weitere Morde haben müssen. Sie versetzen Hovestraydt City den Todesstoß«, sagte Boone.
    Ich sah es Hove an; dieser Schuß hatte gesessen. Doch er entgegnete: »Aber Sie stehen mittlerweile kurz davor, den Bürgermeister des Mordes an einem Politiker aus dem Belt zu überführen. Welche Auswirkungen hätte das auf meine Stadt? Ich kann das nicht zulassen. Gil, warum mußte der Mörder ein Einheimischer sein?«
    »Wir haben doch über den Anschlag in der Badewanne gesprochen, erinnern Sie sich? Penzler hat auf große Entfernung noch eine Gestalt ausmachen können. Das macht den Mörder groß. Größer als einen Flatlander oder Belter. Und nur ein Einheimischer war imstande, sich die Maschinen und Apparate in den Spiegelwerken auszuleihen und sie zu benutzen. Außerdem mußte er den Zentralcomputer austricksen. Und auf diesem Gebiet sind allem Anschein nach eine Menge Einheimischer wahre Experten.« Und der Bürgermeister, dachte ich unvermittelt, ist wahrscheinlich der größte Experte von allen.
    »Also wissen Sie von meinem Spiegel. Können Sie mir auch verraten, wieso Penzler mich gesehen hat? Ich war nicht so dumm, das Licht in meinem Zimmer eingeschaltet zu lassen, während ich darauf wartete, daß er aus seiner Badewanne stieg.«
    »Hmmm«, sagte ich. »Sie hatten das Licht aus?« Ich dachte darüber nach. »Oh. Aber Penzlers Licht war eingeschaltet. Der Spiegel muß das Licht auf Sie reflektiert haben.«
    Er nickte. »Darüber habe ich mir von Anfang an den Kopf zerbrochen. Hatten Sie mich im Verdacht?«
    »Nein. Ich bin ehrlich überrascht. Warum, Hove?« Und dann sah ich den Grund, aus den Augenwinkeln. Auf Naomis Telefonschirm.
    Hove wirkte fast desinteressiert. »Dieser Kerl ist zweimal zu uns auf den Mond gekommen, um sich in unsere Angelegenheiten einzumischen. Beim ersten Mal hat er uns die verdammten Kältetanks aufgezwungen, und jetzt kritisiert er die Art und Weise, wie wir sie benutzen. Na ja, egal. Fällt Ihnen ein Weg ein, wie die Polizei die Spur der Tat bis zu mir zurückverfolgen könnte? Ohne ihre Hilfe selbstverständlich.«
    »Was ist mit dem Wachposten vor der Tür?«
    »Er hat mich nicht gesehen. Er wird auch nicht sehen, wie ich verschwinde.«
    Mir fiel nichts mehr ein.
    Plötzlich meldete sich Naomi zu Wort. »Bürgermeister, sehen Sie meinen Finger?«
    Sie hatte den Finger auf der RETURN-Taste der Telefontastatur liegen, soviel konnte ich sehen, bevor ich rasch zwischen Naomi und den Laser trat. Hove reagierte nicht schnell genug, um mich daran zu hindern. »Jetzt werden Sie schon durch mich hindurchschießen müssen«, sagte ich. »Und das schaffen Sie nicht.«
    »Ein Druck auf diese Taste«, erklärte Naomi, »und diese vier Gesichter erscheinen auf jedem einzelnen Telefonschirm in der Stadt.«
    »Vielleicht können wir eine Einigung erzielen«, sagte ich geschwind und hoffte zugleich, daß mir ein beruhigender Tonfall gelang. Hoves Augen hatten einen verzweifelten Ausdruck angenommen. »Sie wollten Chris Penzler aus politischen Gründen töten? Fein, prima. Und sechs Tage später haben Sie ihm die Hand abgeschnitten? Auch gut. Wollen Sie uns nicht erzählen, wie Sie das angestellt haben?«
    Hove hatte dicht davor gestanden, den Abzug zu betätigen. Vielleicht stand er immer noch dicht davor. »Wann ist das geschehen?« fragte er.
    »Penzlers Tod

Weitere Kostenlose Bücher