Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Energiequelle, die Sensoren und zweifellos noch weitere Firmengeheimnisse. Auf dem Gehäuse war ein Schalensitz montiert, dahinter Kameras und weitere Meßapparaturen.
    Bauer-Stanson kletterte hinter dem Mark 29 her. Sie zerrte die Maschine mehrere Fuß von dem Lemmy weg und aktivierte den Schild.
    Ich hatte an Bord meines eigenen Schiffes selbst schon Reparaturen am Shreveschild vorgenommen, damals, als ich noch ein Leben als Schürfer im Belt geführt hatte. Die kleine Version besteht aus einer flachen Platte, zwölf mal zwölf Fuß groß, mit abgerundeten Ecken und einem kleinen gesicherten Gehäuse in einer Ecke. Eine Art fraktale Verzierung aus Supraleitern überzieht die gesamte Platte und wird an den Ausläufern so fein, daß sie nur noch unter dem Mikroskop sichtbar ist. Man kann die Platte biegen, aber nicht allzu sehr. In meinem alten Schiff schirmte sie den D-T-Tank ab, und der Schildeffekt hatte alles umhüllt bis auf den eigentlichen Motor. In einem Polizeilemmy reicht der Schild zweimal um die Tanks herum. Nie und nimmer hätte ein so großer Schild in einen Mark 29 gepaßt.
    Trotzdem hatte sich jetzt ein Halo um das Fahrzeug gebildet, ganz ähnlich dem nahezu undurchdringlichen violetten Schimmer, der auch den Lemmy einhüllte. Der Lichtschein war mir noch nie zuvor aufgefallen. Normalerweise wird die Strahlungsabschirmung auch nicht so stark belastet.
    Konstablerin Bauer-Stanson stand inmitten des Halos und winkte mich zu sich.
    Ich durchquerte den ungeschützten Raum zwischen den beiden Schilden mit zwei großen Mondsprüngen. Vakuum, grell strahlende Sterne und eine fremdartige Landschaft machen mir keine Angst, aber Strahlung ist etwas ganz anderes.
    »Konstablerin«, fragte ich, »warum haben wir nur einen Mark-29-Puffer mitgebracht?«
    »Weil nur dieser eine existiert, Ubersleuth Hamilton.« Sie seufzte. »Darf ich Sie Gil nennen?«
    Ich war es selbst allmählich leid geworden. »Selbstverständlich. Sie sind Hecate?«
    »He-ca-teee«, korrigierte sie meine Aussprache. Drei Silben. »Gil, Shreve Development baut aktive Strahlungsabschirmungen. Gegenwärtig werden nur zwei Sorten produziert, und beide sind für Raumschiffe gedacht.«
    »Wir benutzen sie auch auf der Erde. Ein paar unserer alten Fusionsreaktoren sind heißer als die Hölle. Der Shreveschild war eine Sensation, als ich, hmmm … acht Jahre alt war. Sie benutzten ihn, um eine Dokumentation über South-Central Los Angeles zu drehen. Aber was mich wirklich faszinierte, waren die Einsatzmöglichkeiten in der Raumfahrt.«
    »Da erzählen Sie mir nichts Neues. Noch vor dreißig Jahren hätte uns ein Sonnensturm zur Bewegungsunfähigkeit verdammt. Wir hätten uns unter die Oberfläche verkrochen und im Dunkeln abgewartet. Wir wären mit unseren Schiffen nicht einmal bis zur Erde gekommen.«
    Zuerst hatte es nur die großen Schilde gegeben, wie ich mich erinnerte. Sie dienten dazu, ganze Städte abzuschirmen. Das erste riesige Kolonieschiff, das nach Alpha Centauri gestartet war, hatte einen der Schilde an Bord gehabt. Die kleinen Schilde waren acht Jahre später auf den Markt gekommen. Sie paßten an Bord eines Belter-Dreimannschiffs, und das war mir gelegen gekommen. Ich war von der Erde aufgebrochen, um mein Glück als Schürfer zu versuchen.
    »Ich hoffe, sie haben wenigstens Geld damit verdient«, sagte ich.
    »Ja. Wenn niemand mehr Geld verdient, dann nennen sie es Rezession«, erwiderte Hecate. »Sie geben einen Teil des Geldes für Forschung aus, weil sie gerne euren Schild entwickeln möchten, den ein einzelner Mann tragen kann. Sie reden nicht über die Pannen und Fehler, doch der Mark 29 ist mit dem kleinsten Schild ausgestattet, den es im Augenblick gibt.«
    »Sie müssen verdammt überzeugend gewesen sein.«
    »Yonnie Kotani ist die Frau meines Cousins. Sie hat zugelassen, daß wir den Mark 29 ausleihen. Gil, was auch immer wir über dieses Ding in Erfahrung bringen, es ist vertraulich. Sie werden dieses Schloß nicht antasten, ARM oder nicht.«
    »In Ordnung.«
    »Dieser Schild hier arbeitet rund um die Uhr, hat Yonnie gesagt. Er ist noch immer zu teuer, und deshalb lohnt es sich nicht, den Markt serienmäßig damit auszustatten.«
    »Hecate«, fragte ich nachdenklich, »ist es eigentlich vorstellbar, daß Shreve mich benutzt, um den Mark 29 für Shreve Development zu testen?«
    Sie schüttelte den Kopf, und der Pfeffer-und-Salz-Kamm wirbelte in ihrem Helm umher. Sie schien amüsiert. »Nicht Sie, Gil. Eine tote

Weitere Kostenlose Bücher