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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Lowell-Observatorium zeigte Großaufnahmen in den Abendnachrichten: massenwirksame Werbung, und das vollkommen gratis. Der hohe Kraterrand fing den größten Teil des Staubs auf … den größten Teil, aber eben doch nicht alles.
    Bei meinen Recherchen war ich auf einen Lester Del Rey gestoßen, einen Mann, der ein halbes Jahrhundert lang ein bekannter Science-Fiction-Schriftsteller gewesen war. Der kleine Krater war tatsächlich nach ihm benannt worden. Und Lester Del Rey hatte eine frühe Geschichte über ein damals noch rein imaginäres Fusionskraftwerk geschrieben. Titel: Nervensache.
    Für jemanden, der den Anblick von Mondlandschaften gewohnt war, bot sich vom Randwall des Del-Rey-Kraters aus ein recht merkwürdiges Bild. Es ist nicht ungewöhnlich, daß sich Krater überlappen. Doch hier ballten sie sich im Zentrum, so daß der Hügel in der Kratermitte zu einer flachen Ebene zertrümmert worden war, und alle diese Krater besaßen exakt die gleiche Größe. Und weitere Zwanzig-Meter-Krater formten die Linie, die aus dem Del Rey ein riesiges Halteverbotsschild machten.
    Rings um mich war alles bedeckt von Traktorspuren, die einen Meter Abstand zueinander hatten. Häufig verlief eine weitere Spur in der Mitte, ein Hinweis darauf, daß etwas gezogen oder geschleppt worden war. Die Traktorspuren verschmälerten sich mit zunehmender Entfernung und verschwanden schließlich ganz. Dann bemerkte ich die silbrigen Perlen, die sich im Zentrum eines jeden der kleinen Krater befanden.
    Und etwas weiter abgelegen, entdeckte ich schließlich eine stärker glänzende Perle in der falschen Farbe. Ich benutzte die Zoom-Einstellung meines Helmvisiers, um einen genaueren Blick darauf zu werfen.
    Ein Druckanzug, mit der Vorderseite nach unten. Es war ein Panzeranzug, kein hautenger wie Lunies oder Belter ihn trugen …
    Ich sah ihn von oben her.
    Zerfurchte Fußabdrücke führten von dem Leichnam weg, drei bis vier Yards weit auseinander. Der Eindringling war auf den Kraterrand zu meiner Rechten zugelaufen, in süd-südöstlicher Richtung, und dabei gehüpft wie ein olympischer Mondspringer.
    »Empfangen Sie mich noch, Hecate?«
    »Ja, klar und deutlich, Gil. Unsere Kamera ist besser als die auf dem Waldoschlepper, aber ich kann immer noch keine Einzelheiten auf dem Druckanzug entdecken.«
    »Er liegt mit dem Kopf zu mir. In Ordnung, ich stelle jetzt eine Relaisantenne auf … Jetzt gehe ich näher ran.« Ich setzte den Mark 29 in Bewegung und rollte langsam in den Krater. Falls der Shreveschild rings um mich herum zu leuchten anfing, so bemerkte ich jedenfalls im Inneren des Schildes nichts davon.
    »Ich glaube, Sie haben sich geirrt. Das ist kein Flatlander-Druckanzug. Er ist einfach nur alt.«
    »Gil, wir haben einige Anstrengungen unternommen, um die ARM für diese Geschichte zu interessieren. Dieser Anzug ist ganz unmöglich Lunie-Design. Er ist viel zu massiv. Der Helm stimmt auch nicht. Die Vollglashelme, die wir heute tragen, waren bereits in Benutzung, als wir Luna City errichtet haben!«
    »Hecate, wie haben Sie dieses Ding überhaupt entdeckt? Wie lange liegt es schon hier?«
    Sie zögerte. »Wir lassen unsere Satelliten nicht sehr oft über den Del Rey fliegen. Die Belastung für die Instrumente ist zu stark. Niemand hat etwas Merkwürdiges festgestellt, bis die Waldoschlepper in den Krater einfuhren, und dann erhielten wir ein wunderbar klares Bild über eine der eingebauten Kameras.«
    Selbst wenn ein paar Satelliten über den Del Rey hinwegflogen, böte die silberne Farbe des Anzugs den Satellitenkameras vermutlich nicht genug Kontrast zu den silberfarbenen Containern ringsum. Wie lange lag er schon dort? »Hecate, leiten Sie ein Schiff oder einen Satelliten mit einer Kamera um. Wir brauchen einen Blick von oben. Besitzen Sie die nötigen Vollmachten dazu, oder muß ich erst Machtspielchen mit den Behörden spielen?«
    »Das werde ich gleich herausfinden.«
    »Einen Augenblick noch. Diese Waldoschlepper, was haben Sie damit vor? Der Mond besitzt reichlich Helium III und Sonnenenergie im Überfluß!«
    »Die alten Transportcontainer wandern in die Helios-Werke.«
    »Warum?«
    Hecate seufzte. »Fragen Sie mich nicht, ich habe nicht die geringste Ahnung. Vielleicht können Sie ja mehr in Erfahrung bringen. Sie besitzen Einfluß.«
    Ich sah einen aufgebrochenen Container und wich in weitem Bogen aus. Unsichtbarer Tod. Ich sah nicht das geringste Anzeichen von Leuchten rings um mich: keine gefährliche blaue

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