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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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ähnlichen Sterns entwickelt. »So lange die immer weiter nur auf gelbe Sonnen achten, werden sie uns niemals finden.«
    »Und allen diesen Fehlschlägen zum Trotz suchen sie immer weiter nach uns«, gab Nike zu bedenken. »Erzählen Sie mir etwas über diese ARM.«
    »Die Alliierte Regionale Miliz.« Das war ein untypisch bescheidener Name für eine derart machtvolle Organisation. »Die ARM wurde als Polizei der Vereinten Nationen gegründet. Auch deren einzelne Angehörige werden als ARMs bezeichnet.«
    »Sind diese ARMs kompetent?«
    »Einige von ihnen.« Wieder musste Nessus sich zusammennehmen, um nicht nervös an seiner Mähne zu zupfen. »Die ARMs werden mit psychoaktiven Medikamenten behandelt, um permanente Paranoia sicherzustellen. Wenn ein derartiger ARMein wenig Verstand hat, dann wird …«
    »Man hat mir gesagt, Sigmund Ausfaller habe ein wenig Verstand«, fiel ihm Nike ins Wort. »Er ist derjenige, der für die Vereinten Nationen diese jüngste offizielle Suche nach uns organisiert. Unsere Informanten berichten uns, Ausfaller sei der Ansicht, die GPC müsse Spuren und neue Hinweise hinterlassen haben, nachdem sie sich so rasch aus dem von Menschen besiedelten Weltraum zurückgezogen hat. Ich fürchte, seine Einschätzung der Lage könnte zutreffend sein.«
    Ausfaller! »Er gehört zu den intelligentesten unter den Menschen, ist von Natur aus hochgradig paranoid und lässt sich nicht leicht ablenken.« Sooft Nessus es auch versucht hatte, es war ihm nicht gelungen, Ausfaller zu korrumpieren. Was würde Ausfaller wohl unternehmen, wenn er die Kolonie auf NSW 4 fände? Und doch …
    Ganz allmählich kam Nessus eine Idee. Sie war noch nicht ganz ausgereift, und vielleicht war sie auch nicht einfach in die Tat umzusetzen. Nessus würde lange nachdenken müssen, bevor er sie Nike gegenüber auszusprechen wagte.
    Doch sein anderer Kopf hielt diese Idee für ausgezeichnet.
     
    Mit einem feinen Kamm im einen Mund und einer winzigen Schere im anderen nahm der Haarstylist den letzten Feinschliff an Nikes Mähne vor. Die Farben waren bereits aufgetragen, das Haar war sorgfältig gekämmt und gelegt, die Zöpfe säuberlich neu geknotet und arrangiert. Hunderte von Edelsteinen waren jetzt in die Mähne eingeflochten. Nike reckte die Hälse und bewunderte den Effekt, der sich daraus ergab, von allen Seiten. Seine aufwändige Frisur machte es erforderlich, dass sein Meister-Coiffeur sich zweimal am Tag darum kümmerte – und genau darum ging es ihm. Nur jemand, der derart erfolgreich und mächtig war wie er, konnte sich diese Kosten leisten. Mit einem melodischen Summen tat Nike seine Zufriedenheit kund. Der Haarstylist ließ die Werkzeuge und den Schmuck, den er nicht verwendet hatte, in seine Tasche fallen und zog sich über eine Stepperscheibe aus Nikes Residenz zurück. Sortieren und ordnungsgemäß verstauen konnte er die vielen Gerätschaften auch noch an einem anderen Ort.
    Was Nike dort im Spiegel vor sich sah, wirkte kraftvoll und imponierend. Gewiss würden nur wenige der Besucher der heutigen Ballettvorstellung noch beeindruckender wirken. Nachdem er zur Überprüfung des Gesamteindrucks noch eine Pirouette gedreht hatte, ließ er die Köpfe auf/ab und ab/auf zucken, so zufrieden war er – sowohl mit seinem Spiegelbild als auch mit der kommenden Verabredung.
    Bei ihrem ersten Zusammentreffen hatte Nessus trotz seines ausgezeichneten Rufes geistesabwesend gewirkt, fast schüchtern. War er etwa sexuell an ihm, Nike, interessiert? War er ein weiterer von denen, die den ›Helden Nike‹ anbeteten? Wie dem auch sei: Nach diesem Abend, zu dem Nike Nessus eingeladen hatte, würde der liebeskranke Kundschafter alles tun, was Nike von ihm verlangte.
    Nike, der genau wusste, wie atemberaubend er im Licht der Farmwelt aussehen würde, hatte Nessus angewiesen, sich mit ihm an einer Uferpromenade zu treffen. Bald darauf würden sie dann zu dem Ballett gehen.
    Nike schob einen Kopf in die Tasche seiner Zierschärpe – an diesem Abend wollte er keinen Mehrzweckgürtel mit seinen zahllosen Taschen tragen! –, und nachdem er noch kurz eine Einstellung an seinem Transportregler verändert hatte, verließ er seine Residenz. Er materialisierte an einem Ort, an dem es keine Lampe gab, keinen Lüster, keine Leuchttafel – selten auf dieser Welt. Doch künstliche Beleuchtung würde hier nur vom Ausblick ablenken.
    Der Planet NSW 1 schien geradewegs aus der Schwärze des Meeres aufzusteigen. Unter seinem Ring aus

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