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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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traten die Eingeweihten näher, die Achilles eigens hierfür ausgewählt hatte; sie konnten es kaum erwarten, ihre Aufgabe zu erfüllen. Vesta, hochgewachsen und geschmeidig, mit seiner dröhnenden Kontraalt-Stimme. Klotho, mit den stets tanzenden grünen Augen und den auffallenden gelbbraunen Flecken auf dem Fell. Nyx mit den gewagten bunten Streifen. Während sie näher kamen, schwärmte Achilles von ihrer wunderbaren Zukunft; seine Stimmen klirrten vor Begeisterung …
    Und Nessus wies ihn von sich! »Das verstehe ich nicht«, sagte er. »Was ist mit der Abwärme dieser Arcologys, die dann vom Meeresgrund aufsteigt?« Ein nervöses Wiehern entfuhr ihm. »Die Ozeane sind immer noch die Lungen dieser Welt.«
    »Es wurde schon einmal Plankton genmanipuliert.« Jetzt schlichen sich verärgerte Untertöne in Achilles’ Stimme. Hatten sie darüber nicht gerade eben erst gesprochen? Und seine Jünger könnten Nessus’ unverschämtes Verhalten sogar bemerken! »Sollte es erforderlich sein, kann man das Plankton doch erneut optimieren, sodass es größerer Hitze widerstehen kann.«
    »Ich verstehe.« Nessus zupfte an seiner schlichten, gewissenhaft gepflegten Mähne, und dieser Reflex strafte seine vorsichtig gewählten Worte Lügen. »Zumindest theoretisch.«
    Nyx trat näher an sie heran. »Bei allem Respekt, Sir, ich habe mich gefragt, ob vielleicht die Gefahr bestünde, das Methanhydrat am Meeresboden aufzustören …«
    »›Methanhydrat‹?«, fauchte Achilles erzürnt. »Was sollen denn solche Kleinigkeiten?«
    »Methan, das in gefrorenem Wasser eingelagert ist – ein Sediment am Meeresboden«, erklärte Klotho. »Könnte die Abwärme möglicherweise die unkontrollierte Freisetzung …«
    »Ruhe!«, schrillte Achilles, und die Untertöne seines Ausrufs verlangten augenblicklichen Gehorsam. »Ich weiß, was das ist«, log er. Das alles war doch völlig unbedeutend! Sein wahres Interesse galt nicht Billionen theoretisch möglicher weiterer Bürger. Natürlich ergaben sich aus seiner Vision Fragen und unvorhersagbare Schwierigkeiten!
    Wirklich von Bedeutung war nur, dass eine einzige Arcology auf dem Meeresboden errichtet wurde: als Experiment. Ein derartiger Versuch würde eine ganze Reihe Freiwilliger erfordern. Natürlich fanden sich in den Reihen der Kundschafter die geeignetsten Kandidaten – sobald sie Achilles erst einmal die Treue gelobt hatten. Und natürlich war für die Testbevölkerung auch ein Harem-Haus mit geeigneten Bräuten erforderlich.
    Und er würde ihr Hinterster sein, der Herr des Meeresbodens, der über sie alle herrschte.
    Jetzt umschwärmten Achilles schon vier der angehenden Kundschafter und diskutierten Unwägbarkeiten. Ein Stück weiter den Strand hinauf drückten sich weitere seiner Schüler herum; die Verzögerung verwirrte sie.
    »Geh!«, herrschte Achilles Nessus lautstark an. »Ich habe nicht die Geduld, mich mit deiner jugendlichen Fantasielosigkeit herumzuplagen.« Er musste etwas gegen dieses Gemurmel unternehmen, das ihn von allen Seiten umfing. Innerlich sah er sich schon als der Hinterste dieser Arcology auf dem Meeresgrund. Man musste seiner Autorität Respekt erweisen!
    Nessus hatte Zweifel in die Gruppe getragen! Wie ein einzelner Stein, der einen Abhang hinunterrollte, wurde diese Störung größer und größer. Achilles, dem es nicht gelang, das Stimmengewirr seiner Schüler zum Schweigen zu bringen, schickte die Kadetten zurück in ihr Wohnheim.
    Kurz darauf sorgte das Außenministerium für eine völlige Neuorganisation der Kundschafter-Akademie. Und so wurde Achilles zunächst nach Kzin geschickt.
     
    Leise ertönte ein Kommunikator, den Achilles diskret in seiner Zierschärpe untergebracht hatte. »Achilles hier«, meldete er sich.
    »Sie werden in die Suite des Hintersten gebeten«, erklärte ihm eine volltönende Kontraaltstimme. »Wir haben eine Hyperwellen-Verbindung zu Nessus aufgebaut. Die Konferenz wird augenblicklich beginnen.«
    Achilles stieg von der gepolsterten Bank herunter, reckte beide Hälse und blickte sich selbst kurz in die Augen. Einige seiner Jünger waren ihm doch treu geblieben.
    Es wurde Achilles ganz warm um die Herzen, als er daran dachte, dass der loyale, fügsame Vesta jetzt Leiter des Geheimen Direktorats war.

 
KAPITEL 40
     
     
    Ian Girard kauerte sich über seinen kleinen Kindertisch, die Lippen vor Anstrengung eng zusammengepresst. Er mühte sich mit einem elektronischen Zeichenbrett ab; seine kleine, pummelige Faust umklammerte

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