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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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scharren. In dem Holo trug Nessus die Mähne zu einigen wenigen, ungleichmäßigen Zöpfen geflochten. Dieser Versuch, sich wenigstens ansatzweise an die Gepflogenheiten seinen Volkes zu halten, ließ ihn, wenn das noch möglich war, noch ungepflegter wirken als sonst.
    Die Nachricht endete. Rittlings nahm Nike auf einem der dicht bewachsenen Grashügel Platz, die in seinem Büro als Sitzbänke dienten. In seiner Mähne glitzerten Pailletten und orangefarbene Edelsteine. »Wie ist Ihr Eindruck?«, fragte er.
    Er fragt mich, entschied Achilles. Vesta und Nike hatten sich diese Aufzeichnung angeschaut, bevor sie ihn zu sich gerufen hatten, doch das war nicht der Hauptgrund für diese Schlussfolgerung. Er hatte Jahre in der Informations-Kakofonie der Menschen verbracht. Er kannte die weitaus meisten der beteiligten Hauptpersonen – wenn auch vielleicht nicht persönlich, wie etwa im Falle von Beowulf Shaeffer, dann zumindest durch unmittelbare Beobachtung und ausgiebiges Studium ihrer Profile. Ander Smittarasheed war der Einzige hier, der ihm völlig fremd war. Achilles war jetzt der unentbehrliche Experte auf diesem Gebiet – solange Nessus sich im Von Menschen Besiedelten Weltraum aufhielt.
    Und wie dachte er darüber? Dass er im Augenblick auf Dinge wie Mähnenfrisuren achtete, als hätten sich seine Gehirne vollständig selbstständig gemacht, war natürlich ein Schutzmechanismus. Ablenkung von einem schwierigen Problem, vor dem sie weder fliehen noch sich verstecken konnten. Achilles mühte sich nach Kräften, die wichtigsten Punkte aus Nessus’ Bericht in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. »Die Ermordung Ausfallers verleiht seiner ›im Falle meines Todes‹-Nachricht zusätzliche Glaubwürdigkeit.« Das hatte Achilles schon immer befürchtet, sonst hätte er Ausfaller schon vor langer Zeit von eigens dafür angeheuerten Kriminellen beseitigen lassen.
    Ausfaller hatte angenommen – so genial-paranoid, wie er nun einmal war –, dass er niemandem würde trauen können. Der Verdacht, den er Gregory Pelton gegenüber gehegt hatte – unter anderen –, war abgesehen von Sangeeta Kudrin auch noch vielen anderen ranghohen Mitarbeitern der Vereinten Nationen übermittelt worden. Es war völlig unmöglich gewesen, das zu verhindern.
    Achilles sprach weiter. »Die größere Komplikation, mit der wir es hier zu tun haben, ist: Wer hat Ausfaller getötet? Bevor Smittarasheed sich Ausfaller für diese Reise nach Fafnir angeschlossen hat, war er auf Jinx für Gregory Pelton tätig, in einer Anlage, in der eine erneute Expedition in das Antimaterie-Sonnensystem vorbereitet wird.«
    Vesta starrte in die Ferne. Nach langem Schweigen sagte er: »Es ist recht bedauerlich, dass die Polizei von Fafnir den mutmaßlichen Täter getötet hat.«
    »Aber nicht überraschend«, gab Achilles zurück, »nicht nachdem er auf die Polizisten das Feuer eröffnet hat, die versucht haben, ihn zu ergreifen.«
    Vielleicht hatte die Tatsache, dass die Kzinti-Polizei ihn verfolgt hat, Ander nervös gemacht. Achilles erschauerte – ihn hätte es auf jeden Fall erschreckt. Wer würde, solange er noch halbwegs bei Verstand war, einen Trupp bewaffneter Kzinti angreifen? »Ander Smittarasheed hatte eine illegale Waffe bei sich, und er war von Kopf bis Fuß mit Ausfallers Blut beschmiert.«
    »Ich wünschte, wir wüssten mehr«, sagte Vesta.
    »Die Behörden von Fafnir geben keine Details preis«, rief ihm Achilles ins Gedächtnis zurück. Um der Fairness willen: Weder Vesta noch Nike hatten jemals den Von Menschen Besiedelten Weltraum aufgesucht. Wie sollten sie denn die Art und Weise verstehen, in der die Wildmenschen handelten? »Die Polizei ist offensichtlich der Ansicht, Smittarasheed habe einen Komplizen gehabt. Und sie will verhindern, dass diese Person erfährt, was die Ermittler bereits in Erfahrung gebracht haben.« Und das Zimmermädchen, das die Schüsse gehört und den Leichnam gefunden hatte, war schreiend aus dem Zimmer gerannt und nun im Rahmen eines ›Zeugenschutzprogramms‹ verschwunden. Was immer das auch sein mochte.
    »Vergessen wir Ausfaller«, trällerte Nike plötzlich. »Von Bedeutung ist jetzt vor allem dieses Sonnensystem aus Antimaterie. Wir haben uns von dem Gedanken trösten lassen, lediglich zwei Menschen sei dessen Position bekannt. Und jetzt …«
    Jetzt war Shaeffer verschwunden, und Pelton hatte Asyl auf Jinx gesucht, um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.
    So unsinnig es war: Achilles musste plötzlich

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