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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Jason mit den Schultern. Er hatte sich an derartige Nicht-Antworten bereits gewöhnt. »Also schön. Anne und ich bleiben an Bord. Funken Sie uns an, falls Sie irgendetwas brauchen sollten.«
    Nessus versiegelte seinen Raumanzug. Mit einer Zungenbewegung aktivierte er sein Funkgerät. »Test, eins, zwei, drei.« Als Jason daraufhin nickte, trottete Nessus zur Luftschleuse hinüber – und seine Bewegungen wirkten deutlich selbstbewusster, als er sich eigentlich fühlte.
     
    Die Outsider schwebten auf der anderen Seite der Luftschleuse.
    Diese Wesen bestanden aus suprafluidem Helium; sie hatten sich an das Vakuum und die immense Kälte fernab jeglichen Sterns angepasst. Nichts, was jemals auf Hearth gelebt hatte, wäre auch nur ansatzweise dazu geeignet gewesen, sie mithilfe eines Vergleichs zu beschreiben. Auf der Erde hätte man wohl die Ähnlichkeit mit Neunschwänzigen Katzen betont – deren glänzende ›Handgriffe‹ übermäßig vergrößert waren. Gehirne und Sinnesorgane mussten irgendwo im Inneren dieses Handgriffes verborgen liegen. Die ›Peitschen‹ selbst bestanden aus zahlreichen, miteinander verschlungenen, frei beweglichen Wurzeln.
    Alle drei Outsider trugen metallische Exoskelette. Zwei von ihnen streckten Nessus zur Begrüßung ein Tentakel entgegen – und jetzt begriff Nessus auch, warum die Outsider derartige Kleidung angelegt hatten. Ungeschützt hätte alleine schon seine eigene Körperwärme ausgereicht, um sie einfach verdampfen zu lassen, und die Gravitationskraft seiner Masse wäre groß genug, sie einfach zu zerreißen.
    In anderen Tentakeln hielten die Outsider Gaspistolen. Die kurze Strecke zu Schiff Vierzehn legten sie mit einem Sprung zurück, doch ihre Bewegungen waren quälend langsam.
    In Gedanken befasste sich Nessus mit dem Schiff, statt über das Gespräch nachzudenken, dass bald kommen musste. Sonderlich neugierig war er nicht, das war eine typische Menschen-Eigenschaft. Das Universum hielt schon so genug Gefahren bereit, man brauchte nicht auch noch nach zusätzlichen Gefahrenquellen zu suchen.
    Als sie näher kamen, konnte Nessus immer mehr Details des Schiffes erkennen. Die Filamente waren gewaltige, miteinander verflochtene Rampen, mehrere Kilometer lang und zahlreiche Meter breit. Unzählige Outsider säumten diese Rampen; ihre ausgebreiteten Schweife lagen im Schatten, die dicken ›Handgriffe‹ glitzerten im matten, künstlichen Sonnenlicht; vermutlich luden sie thermodynamisch ihre Systeme auf. Viele von ihnen zogen Schalen hinter sich her, in denen ihre Schwänze verschwanden. Nessus vermutete, darin befänden sich Nährstoffe, gelöst in flüssigem Helium.
    Also deswegen verwenden die Outsider keinen Hyperraumantrieb!
    Die Outsider hatten den Hyperraumantrieb erfunden, sie verkauften ihn auch, aber (soweit das alle anderen Spezies wussten) sie setzten ihn niemals selbst ein. Jetzt verstand Nessus auch, warum dem so war. Licht wurde … was genau, vermochte Nessus nicht zu sagen, aber man konnte im Hyperraum eben nichts sehen … dort zu irgendetwas ziemlich anderem. Im Hyperraum konnten die Outsider sich nicht im künstlichen Sonnenlicht aalen. Vielleicht würden sie dann ja verhungern.
    Endlich setzten Nessus’ Stiefel auf einem der verschlungenen Filamente auf. Nessus’ Eskorte bewegte sich auf eine nahe gelegene Tür zu; dafür nutzte er ein Gerät mit zahlreichen Gliedmaßen, das sich in einer Art und Weise schlängelte, für die Nessus noch nicht einmal Töne gefunden hätte. Die künstliche Schwerkraft an Bord erschien Nessus zu niedrig, um ihn sicher festzuhalten. Er aktivierte die Elektromagneten in den Sohlen seiner Stiefel, bevor er es wagte, seiner Eskorte zu folgen.
    »Bitte gehen Sie hinein«, hörte Nessus über sein Helmfunkgerät. Nichts an diesem Alien ließ erkennen, dass es gerade gesprochen hatte. Vielleicht hatte das ja auch keiner von denen hier getan. Nessus schloss die Tür. Lichter flammten auf, dann strömte Luft in den Raum hinein. Eine transparente Kuppel in einer Ecke des Raumes war das Einzige, was Nessus hier erkennen konnte. Unter dieser Kuppel wartete ein weiterer Outsider – er schützte sich, so schlussfolgerte Nessus, vor Licht, Hitze und Druck.
    »Bitte legen Sie ab, und machen Sie es sich bequem«, hörte Nessus. Die Kommunikation erfolgte zweifellos akustisch, aber nicht über sein Funkgerät. »Dieses Klima hier ist Ihresgleichen zuträglich.«
    Die Akkorde, mit denen Nessus hier angesprochen wurde, ließen ebenso wenig

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