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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Der Mann hatte einige Tage vorher mit Ander gegessen. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie sich beim Unterwasserkrieg kennen gelernt hatten.«
    »Und wie hieß dieser Korpsikel?«
    Nessus musste einen Augenblick nachdenken, dann fiel ihm der Name wieder ein. »Martin Graynor. Sagt Ihnen das irgendetwas?«
    Sigmund dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, leider nicht.«
    Ausnahmsweise, dachte Nessus, bin nicht ich derjenige, der hier Unwissenheit heuchelt.

 
KAPITEL 63
     
     
    »Sie würden das gerne glauben, Sigmund«, rief Kirsten. »Aber bislang tun sie das nicht.«
    Stocksteif stand Sigmund mitten im Gang; jetzt nahm er allen Mut zusammen und versuchte, endlich weiterzugehen. Raumschiffe jagten ihm immer noch entsetzliche Angst ein; auf der Brücke würde er sich nicht einmal einreden können, er befinde sich an irgendeinem anderen Ort. Schritt für Schritt zwang er sich, auf die Brücke zuzugehen. »Haben Sie Sensoren auf den Gängen?«
    »Ich habe gute Ohren – und ich habe mich auf dem Gang herumgedrückt. Das mussten einfach Sie sein.« Sie tätschelte den Sitz neben dem ihren. »Setzen Sie sich.«
    Die Pilotenliege hätte genauso gut aus der Hobo Kelly oder der Seeker stammen können. An eines dieser Schiffe zu denken, sorgte bei Sigmund für ein äußerst unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Und diese Liege hätte tatsächlich aus einem der Schiffe stammen können, auf denen er gewesen war: Die Anordnung der Instrumente auf den Armlehnen war absolut identisch. Der Stoff verzog sich ein wenig, als Sigmund unruhig hin und her rutschte; es war nicht anders als die tausende Male zuvor. Aber es ergab ja auch Sinn: Warum sollten die Puppenspieler nicht von Menschen konstruierte Schiffsausrüstung für ihre Diener importieren?
    Das bedeutete, Sigmund konnte das Notfall-Schutzfeld jederzeit so umbauen, dass es als Haltefeld fungierte. Im Augenblick gab es niemanden, den er dort hätte festhalten müssen, aber der Gedanke an sich war immerhin durchaus tröstlich.
    »Wollen Sie darüber reden?«, fragte Kirsten.
    Wollte er das? Sven hatte gesagt, Kirsten sei ein echtes Genie. Sie hatte die ersten Hinweise auf die wahre Vergangenheit der Kolonie entdeckt, die im Computer genau dieses Schiffes verborgen gewesen waren. Sigmund war selbst erstaunt, aber er wollte es tatsächlich versuchen. »Was denn ›glauben‹? Dass es unter den Puppenspielern auch welche gibt, die nicht böse sind?«
    »Die meisten sind genau so wie wir. Sie wollen nichts anderes, als in Ruhe ihr Leben leben können.«
    »Warum wollte Nessus unbedingt hier mit mir zusammentreffen? An Bord eines Raumschiffs?«
    »Sie mögen Schiffe wirklich so ganz und gar nicht, oder? Die Leute hier stammen alle von Raumerkundern ab. Ich konnte erst gar nicht glauben, was Nessus uns über Flatphobiker erzählt hat.« Kirsten veränderte irgendeine Einstellung an ihrer Konsole, und plötzlich erwachte der Bildschirm auf der Brücke zum Leben. Vor ihnen erstreckte sich ein asphaltiertes Rollfeld, auf dem erstaunlich wenige Schiffe standen. »Sehen Sie? Wir stehen die ganze Zeit über auf festem Boden.
    Und um jetzt Ihre Frage zu beantworten: Nessus hatte nicht an Sie gedacht, als er sich dafür entschied, diese Besprechung an Bord dieses Schiffes abzuhalten. Er hat diesen Platz ausgewählt, damit Eric, Omar und ich uns sicherer fühlten. Sie müssen das verstehen, Sigmund: Wir können ihm auch nicht ganz vertrauen. Ja, er war unser Vermittler, und er hat sich für unsere Ziele eingesetzt. Aber er ist immer noch ein Bürger. Falls er sich irgendwann zwischen den Interessen der Konkordanz oder denen von New Terra entscheiden müsste …«
    »Das ist ein sehr guter Punkt«, sagte Nessus. Er stand in der Luke, als sei er bereit, jederzeit die Flucht anzutreten – was wahrscheinlich auch stimmte. »Sigmund, Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass derartige Umstände niemals eintreten.«
    Auf Messers Schneide. Das war eine typische Menschen-Ausdrucksweise, aber sie war dennoch äußerst passend. Die Frage bestand weiterhin: Würde man aus dem Gegner Sigmund tatsächlich einen Verbündeten machen können?
    »Sie haben immer noch Zweifel, nehme ich an«, sagte Nessus.
    »Gewiss nicht ohne Grund.« Sigmund erhob sich von der Liege und blickte Nessus fest an. »Sie müssen für einiges geradestehen.«
    Für mehr, als du denkst, ging es Nessus durch die Köpfe. Für mehr, als er jemals würde preisgeben können, ohne dadurch sofort einen Angriff auf

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