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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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»Explosion des galaktischen Zentrums entdeckt!«
    Das galaktische Zentrum war explodiert?
    Zwanzigtausend Lichtjahre. Waren die Puppenspieler vor einer Gefahr geflohen, die sie erst in zwanzigtausend Jahren erreichen würde? Und diese Exklusivmeldung auf JBC … was hatte das denn mit Jinx zu tun?
    Die Laufschrift ging weiter. »Nur auf JBC! Gleich: Unser Exklusivinterview mit dem Piloten.« In das Hologramm wurde jetzt ein Abbild des Piloten eingeblendet – des Mannes, dessen Stimme Sigmund so sonderbar vertraut erschienen war. Gleiches galt nun auch für sein Gesicht: ein hagerer Albino mit auffallend spitzem Kinn.
    Vor Angst begann Sigmund zu zittern. Puppenspieler. Jinx. Und jetzt …
    Der Pilot war Beowulf Shaeffer.

 
KAPITEL 11
     
     
    Vor Gefahr fliehen. Zum Schutz immer eng zusammendrängen.
    Nessus scharrte auf dem Boden und kämpfte gegen äonenalte Instinkte an. Seit der Bericht über die Explosion des galaktischen Zentrums eingetroffen war, hatten die Bürger die Erde evakuiert, und ebenso auch jeden anderen Außenposten von GP. Sie eilten, so schnell ihre Schiffe sie nur trugen, zurück nach Hearth. Und von dort aus würden sie erneut fliehen müssen …
    Und er würde hier bleiben müssen, ohne sich schutzsuchend an andere drängen zu können, ohne Möglichkeit zur Flucht!
    Nessus hielt sich in einem anonymen Raumschiff versteckt, das ebenso wie hunderte anderer auf dem Asphalt des Outback-Raumhafens stand. Selbst noch so neugierige Augen vermochten ihn nicht durch die dicke Farbschicht hindurch zu erkennen, die den undurchdringlichen Rumpf bedeckte. Die Luftschleuse, die scheinbar Zugang zum Inneren gewährte, war nur eine Attrappe, die fest mit dem völlig nahtlosen Rumpf verbunden war. Nur mithilfe einer Transferkabine ließ sich das Schiffsinnere erreichen – und auch das nur, wenn Nessus sich dafür entschied, die schiffsinterne Transferkabine wieder an die Energieversorgung anzuschließen. Die Treibstofftanks seines Schiffes waren bis zum Bersten mit Deuterium und Tritium befüllt. Wer auch immer versuchte, hier mit Nessus Kontakt aufzunehmen, würde nur bis zu einem livrierten Butler kommen – diese Persona aktivierten sämtliche bei Menschen üblichen Kommunikationssysteme, solange keine individuellen Voreinstellungen vorgenommen wurden. Dank seiner Reserven, des äußerst effizienten Wiederverwertungssystems dieses Schiffes und der Synthesizer verfügte Nessus über genügend Luft, Wasser und Nahrungsmittel, um es im Prinzip unbegrenzt lange hier auszuhalten.
    Die Pflicht zwang ihn dazu, hier zu bleiben. Die Logik behauptete, er sei hier ›in Sicherheit‹.
    Und alle Instinkte schrien ihm zu, er solle umgehend starten und zur Erde zurückkehren, und wenn es irgend möglich wäre, sollte er sich so eng zusammenrollen, wie es nur ging, und dabei immer weiter das leugnen, was er doch eigentlich genau wusste.
    Zur Hölle mit dem Instinkt. Mit einem trotzigen Schaudern tätigte Nessus einen Anruf.
     
    Im Lageraum herrschte kontinuierliches Stimmengewirr. Die Hälfte aller Namen verstand Sigmund falsch – und das war schon besser als vorher! Zu seinen Assistenten hatte er Feather und Andrea Girard bestimmt: Feather, weil sie gut war, und Andrea, damit sie etwas lernen konnte. Der Rest der Sondereinheit bestand angeblich aus Fachleuten für die Puppenspieler oder die GP-Technologie oder beides; bislang wusste Sigmund über diese Mitarbeiter allerdings nur das, was er dem ARM-Computer hatte entnehmen können.
    Die Displaywände waren mit Mutmaßungen übersät; die zugehörigen offenen Fragen waren noch ungleich zahlreicher. Fakten – abgesehen von den Bestätigungen, dass die Puppenspieler tatsächlich verschwunden waren – gab es nur äußerst wenige. Über verschiedenen Schreibtischen flackerten Holos. Kommunikatoren schrillten, trällerten und summten. Immer wieder entspannen sich Gespräche und verstummten dann. Hin und wieder übertönte das Summen der Lüftung das Stimmengewirr. Doch die Lüftung scheiterte bei dem Versuch, den Geruch zu vieler Menschen zu vertreiben. In einer Ecke des Lagerraums standen zwei Fremde: an sich hoch aufragend und kräftig, doch jetzt kauerten sie sich angesichts von Feathers Zorn sichtlich zusammen.
    Welche Aufgabe auch immer zu ihrer Zufriedenheit zu erfüllen ihnen nicht gelungen war: beim nächsten Mal würden sie sich noch mehr Mühe geben. Feather war wirklich niemand, den man gegen sich aufbringen sollte.
    Eine Atmosphäre der Furcht lag hier

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