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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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nächsten Brief. Zunächst einmal möchte irgendjemand einfach nur, dass AE2 nervös wird.«
    Das zu schaffen wäre aber wirklich eine Leistung, dachte Sigmund. Es fiel ihm zunehmend schwer, überhaupt noch Worte zu finden, und noch schwerer war es, die auch zu artikulieren. »Zurück zu den Puppenspielern. Feather, ich muss hier etwas beichten, damit du nicht auf Hexenjagd gehst, solange ich im Autodoc liege. AE2 ist ein computergeneriertes Kunstprodukt – das habe ich selbst geschrieben –, aber laut seiner Personalakte ist er ein Angehöriger der ARM, der nur mir persönlich unterstellt ist.
    Wer außer einem Puppenspieler würde sich derartig Mühe geben, einen Informanten in die Puppenspieler-Sondereinheit einzuschleusen?«

 
KAPITEL 26
     
     
    Blau, braun und weiß hing der Planet wie ein unschätzbar kostbares Juwel über dem Horizont. Zwei kleine Kontinente waren zur Gänze zu erkennen, ein dritter teilweise. Zyklonartige Stürme tobten über dem meerumschlungenen Äquator. Gewaltige Eiskappen glitzerten. Der schmale Rand der Nachtseite schimmerte im Mondlicht.
    Die kraterübersäte Mondlandschaft, in der Achilles stand und diese Welt betrachtete, hätte unterschiedlicher nicht sein können.
    Unter anderen Umständen hätte diese jungfräuliche Welt, die dort über ihm stand, eine ausgezeichnete neue Farmwelt für die Konkordanz dargestellt. Sie würde für Kzinti und Menschen gleichermaßen verlockend sein. In dem sie die Aufmerksamkeit der Menschen und der Kzinti auf sich zog, würde sie alle Bürger schützen, die sich auf die Flucht begeben hatten. Natürlich würde die Herde niemals erfahren, was hier geschehen wäre, doch Achilles zweifelte nicht daran, dass sie sein Vorgehen gutheißen würden. Jeder Bürger wäre sofort bereit, für erhöhte Sicherheit auf ein wenig echte, unsynthetisierte Nahrung zu verzichten.
    Mit beiden Mündern arbeitete Achilles an dem Gerät, das dort vor ihm stand; durch den Raumanzug fiel es ihm schwer, das Gerät zu bedienen. Natürlich hatte er sämtliche Geräte an Bord der Remembrance vorkalibriert, doch es war immer noch eine Feinabstimmung vor Ort erforderlich. Die geometrischen und geophysikalischen Gegebenheiten mussten unbedingt berücksichtigt werden. Achilles achtete auf jeden einzelnen Faktor: die exakte Neigung an jedem individuellen Messpunkt, die genaue Höhe, die winzigen Störungen in der Oberflächenschwerkraft aufgrund von Massenkonzentrationen unterhalb der Oberfläche.
    Jede einzelne Feineinstellung erforderte Zeit und immense Konzentration.
    Der Horizont wirkte bedrohlich nah; die geringe Schwerkraft, die auf diesem Mond herrschte, erschien Achilles kaum ausreichend, um ihn an Ort und Stelle zu halten. Kosmische Strahlung prasselte auf ihn herab. Hier, außerhalb des undurchdringlichen Rumpfes seines Schiffes, konnte er jeden Augenblick von einem Meteor getroffen werden …
    Ein greller Vielklang drang aus seinen Kopfhörern und ließ Achilles zusammenschrecken. »Achtung. Gefahr. Antworten Sie!«, bellte die synthetische Stimme des Bordcomputers. »Achtung. Gefahr. Antworten Sie!«
    Auf der wunderschönen Welt über dem Horizont hatte sich der Terminator sichtlich verschoben – diese Veränderung stellte für Achilles einen groben, aber doch funktionsfähigen Zeitmesser dar. Er war zu schnell in Katatonie verfallen, um es überhaupt zu bemerken! Und der Computer hatte seine Reglosigkeit erkannt.
    »Bestätigt«, meldete sich Achilles zu Wort. Er nahm die letzten Feinabstimmungen vor. »Messwerte der Geräte?«
    »Innerhalb der Fehlertoleranz ausgeglichen«, gab der Computer zurück.
    Achilles betrat die Luftschleuse. Den Raumanzug legte er nicht ab, schließlich war keiner der Messpunkte auf diesem Mond allzu weit entfernt. Noch drei weitere Geräte, die es in Position zu bringen galt.
    Der Planet verschwand hinter dem Horizont, als die Remembrance den nächsten Messpunkt ansteuerte. Angst und Besorgnis nagten an Achilles – doch zugleich verspürte er auch belebende Aufregung. Was er hier versuchte, hatte noch niemand vor ihm getan. Er näherte sich hier gerade den aktuellen Grenzen der Wissenschaft. Um das zu bewirken, was er hier zu erreichen versuchte, ließ die Natur ganze Sterne explodieren. Er selbst ging deutlich sanfter vor.
    Wie sonderbar es doch war, dass gerade die Ängstlichkeit der Kzinti ihn an diese Grenze der aktuellen Wissenschaften gebracht hatte! Wie sonderbar, wenn man bedachte, dass Der-die-Ausrüstung-wartet zu den

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