Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
Sangeeta. »Ich weiß nicht, warum das so ist.«
    »Irgendein verdammt helles Köpfchen ist ins Nötigungsgeschäft eingestiegen.« Mit einer Handbewegung tat Sigmund ihren Einwand ab. »Und jetzt kümmern wir uns darum, wer dieses helle Köpfchen ist.«
    Er zog seinen Taschencomp unter der Schutzweste hervor. »Medusa.« Der Gorgo-Schädel flammte auf; wieder ringelten sich die Schlangen. »Zugriff auf Archiv AE2.«
    »›AE2‹?«, fragte Sangeeta.
    Alter Ego Zwo. Das war eine der sechs Identitäten, die Sigmund unterhielt: vollständig ausgearbeitete Personae, die ausschließlich in Datenbanken rings um das Solsystem existierten. Auf AE2 war er besonders stolz: ein ARM-Agent, der eindeutig über seine Verhältnisse lebte. »Der Code-Name für eine Informantenquelle«, sagte er. »Medusa, spiel die Aufzeichnung dieser Lieferung ab, die AE2 kürzlich erhalten hat.«
    Das Gorgonenhaupt verschwand, jetzt waren Aufnahmen einer Überwachungskamera aus einer Paketzustellungs-Transferkabine zu sehen. Leuchttafeln flammten auf, dann materialisierte ein Briefumschlag in der Kabine. Auf dem Umschlag flackerte ein animiertes Hologramm: ein dreischädeliges Ungetüm fletschte die Zähne.
    »Cerberus, der ewig wachsame Hüter des Hades«, erklärte Sigmund unaufgefordert. Ob Sangeeta sich noch daran erinnerte, dass die Puppenspieler sich gerne Namen aus der griechischen Mythologie zulegten? »Das hat mein Informant vor zwei Tagen erhalten.«
    Feather legte die Stirn in Falten. »Was ist denn das für ein Informant?«
    »Ein finanziell ein wenig angeschlagener ARM-Angehöriger«, beantwortete Sigmund ihre Frage. »Deswegen wurde er ja auch kontaktiert.«
    Sangeeta wandte den Blick ab und schaute aus dem Fenster. »Hilf mir mal weiter, Sigmund. Ein unheimlicher Briefumschlag – den jemand erhalten hat, der deinen Worten zufolge unter Druck gesetzt oder bestochen worden sein könnte. Was hat das mit diesen Unruhen zu tun oder damit, dass du nicht in dem Autodoc liegst, in den du unbedingt hineingehörst? Und was hat das mit den Puppenspieler zu tun, tanj verdammt noch mal?«
    »Ich hatte Medusa beauftragt, diesen Umschlag zurückzuverfolgen. Das hätte einfach sein müssen. Wie du ja gesehen hast, ist er via Transferkabine eingetroffen. Medusa?«
    »Es ist mir nicht gelungen.« Die Schlangen peitschen umher und zischten wütend. »Die Ursprungskoordinaten waren auf Null zurückgesetzt. Die Berechtigungsüberprüfung der Sender-ID schien umgangen worden zu sein. Und es wurde für diese Teleportation auch weder eine Rechnung gestellt noch ein Konto belastet.«
    »Aber das ist doch unmöglich«, sagte Feather. »Oder nicht?«
    »Oh nein.« Sangeeta wandte sich wieder zu Sigmund um; ihr Gesicht war jetzt feuerrot. »Ich sehe schon, worauf das hinausläuft. Irgendjemand hat sich am Transferkabinensystem zu schaffen gemacht, und die Familie von Gregory Pelton hält immer noch die Mehrheitsanteile an der Firma. Sigmund, ich werden nicht zu Calis… zur Generalsekretärin gehen und bei ihr wüste Anschuldigungen gegen die Peltons vorbringen. Du weißt genau, dass sie das niemals hinnehmen würde.«
    Sigmund setzte an, den Kopf zu schütteln, doch sein Schädel schmerzte zu sehr, und so ließ er es bleiben. »Im Allgemeinen vermutet die Bevölkerung nur, sämtliche Transfers ließen sich nachverfolgen. Pelton hingegen weiß das mit Sicherheit. Überall in sein Netzwerk sind Gerätschaften der ARM eingearbeitet. Wenn also das System in irgendeiner Weise unterwandert wird, fällt das unmittelbar auf ihn zurück. Also würde er so etwas niemals tun – aber durchaus jemand, der daran Interesse hätte, ihn in Verruf zu bringen!«
    Sangeeta verschränkte die Arme vor der Brust. »Und wer soll das sein?«
    Sigmund zuckte mit den Schultern. Wer kannte denn die Gerüchte nicht, die Puppenspieler hätten der Familie Pelton die Technologie verkauft, die letztendlich die Grundlage für das ganze System darstellte?
    »Was stand in dem Schreiben?«, erkundigte sich Feather nun.
    Die Wirkung der Aufputschmittel ließ allmählich nach. »Eine Auflistung sämtlicher Schulden, die sich bei AE2 bereits angehäuft haben. Eine Liste zweifelhafter Einzahlungen auf seinen Konten.« Sigmund lächelte müde. Er hatte geradezu diebische Freude an den Fallen, die er gestellt hatte. Jede einzelne von ihnen war in gewisser Weise wunderschön.
    »Das ist alles?«, setzte Sangeeta nach. »Keinerlei Forderungen?«
    »Die kommen später«, vermutete Feather. »Im

Weitere Kostenlose Bücher