Riskante Liebe
riss und wie ein Verdurstender zu küssen begann. Unvermittelt schossen Hitze und Begehren in mir hoch und meine Hände glitten wie von selbst von seiner Brust nach unten über seinen harten, flachen Bauch. Meine Finger spürten dem schmalen, dunklen Haarstreifen nach, der in seiner Hose verschwand und ich schloss meine Hand um ihn. Die Berührung ließ ihn scharf den Atem einziehen. Ich spürte ihn anwachsen und hart werden. Sein Kuss war wild, verzweifelt und besitzergreifend, genau wie seine Hände, die mir mein Brustband und den Lendenschurz grob herunterrissen. Rasch stand er auf, zerrte sich die Hose vom Leib, kam wieder zu mir und packte mich an den Hüften. Ohne Vorwarnung stieß er wild und heftig in mich. Schmerz und Lust durchfuhren mich gleichermaßen. Ich bog meinen Rücken durch und kam jedem seiner tiefen Stöße bereitwillig entgegen. Seine unverhüllte, rücksichtslose Gier und Leidenschaft waren genau das, was ich jetzt brauchte. Das herrliche Bewusstsein, am Leben zu sein und meinen Körper, der von Lustschauern geschüttelt wurde, intensiv und mit jeder einzelnen Faser und jedem Muskel zu fühlen, durchströmte mich. Ich ließ mich völlig gehen, vergaß alles um mich herum, spürte seine Hände auf meinen Brüsten und das Glühen in meinem Inneren. Ich zog mich um ihn herum zusammen und meine ungehemmten Schreie vermischten sich mit seinem Aufstöhnen, als wir beide zusammen den Gipfel erreichten.
Als wir wieder zu Atem gekommen waren, löste er sich vorsichtig von mir, streckte sich seitlich von mir aus und legte seinen Arm so hin, dass ich meinen Kopf an seine Schulter betten konnte. Ich fühlte, wie mich sein Arm umfing, mich seine Finger leicht streichelten, spürte das Spiel seiner Brustmuskeln unter meiner Wange und vernahm seinen Herzschlag in meinem Ohr, der sich langsam beruhigte. Mein Herz hingegen begann zu rasen, als ich ihn sagen hörte:
»Veeria, ich liebe dich. Ich schaffe es nicht, ohne dich hier fortzugehen. Komm mit mir!«
***
Noch nie in seinem Leben hatte er einer Frau gesagt, dass er sie liebte. Bis vor einer halben Stunde hatte er seine tiefen Gefühle für Veeria vor sich selbst komplett verleugnet. In dem Moment, als der Luchs im Begriff gewesen war, ihr die Kehle durchzubeißen, hatte er blitzartig begriffen, dass er ungeheuer viel für sie empfand und sie für immer an seiner Seite haben wollte. In Sekundenbruchteilen waren zahlreiche Dinge, die er an ihr bewunderte und die Augenblicke, die er mit ihr zusammen erlebt hatte, an seinem inneren Auge vorübergezogen. Ihr schönes, klares Gesicht, ihr empörter Blick und ihre wütende Reaktion, als er ihr Unwissenheit und Naivität unterstellt hatte. Ihre Fürsorglichkeit angesichts seiner Verletzungen. Ihre bereitwillige Hingabe und Leidenschaft, ihre Zärtlichkeit und Wissbegier, ihr Mut und ihre Geschicklichkeit. Er hatte Todesangst um sie ausgestanden, und ohne zu überlegen, nach diesem Ast gegriffen und auf die Raubkatze, die ihm außergewöhnlich groß vorkam, eingeschlagen. Aufgrund seiner Fliegerei und der halsbrecherischen Stunts, die er vollführte, hielt ihn alle Welt für mutig und tollkühn. Dies war jedoch bisher nie der Fall gewesen. Er war nicht leichtsinnig und kalkulierte seine Risiken sehr genau. Aber gerade eben hatte er vollkommen instinktiv und ohne über mögliche Folgen nachzudenken, ein riesiges, zu allem entschlossenes Luchsweibchen angegriffen, um die Frau, die ihm das Leben gerettet hatte, vor dem tödlichen Biss zu bewahren. Und dies nicht etwa, um sich bei ihr zu revanchieren. Nein, er konnte sich schlicht und einfach ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
Ein Gespräch mit seinem Vater kam ihm in den Sinn. Als er sich wieder einmal nach einer einjährigen Beziehung von einer attraktiven, l iebevollen Frau, die nichts lieber getan hätte, als ihn zu heiraten und seine Kinder zu bekommen, getrennt hatte, musste er kurz darauf erfahren, dass sie in ihrer Verzweiflung einen Selbstmordversuch unternommen hatte. Er hasste sich selbst für den Kummer, den er ihr verursacht hatte und fragte sich zum wiederholten Male, warum er immer die Flucht ergriff, wenn eine Frau ihm ihre Liebe gestand. Vom schlechten Gewissen getrieben, hatte er seinen Vater auf dessen Flugplatz aufgesucht und ihn gefragt, wie man wissen konnte, ob man die richtige Frau zum Heiraten gefunden hatte. Paddy richtete sich in seinem ölverschmierten Overall auf, ließ die Zange neben den Flugzeugmotor fallen, den er
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