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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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es nicht über sich. Und sein Lachen, als er erkannt hatte, dass es nur ein Hirsch war … Es klang, als hätte er seit Jahren nicht mehr richtig gelacht.
    Karen beeilte sich, denn sie wollte Clint so wenig wie möglich aufhalten, besonders nicht nach seinem Stimmungsumschwung eben. Innerhalb von Sekunden war die Freude aus seinem Gesicht gewichen, und zurückgeblieben war der Mann, den sie vor vier Jahren in Costa Rica zum ersten Mal gesehen hatte. Hart und unnahbar, doch diesmal war auch das Schuldgefühl zu sehen, das sie bereits auf der Beerdigung seines Teamkollegen bemerkt hatte.
    Schnell band sie ihre Schnürsenkel zu und erhob sich. Sie zuckte zusammen. Jetzt taten ihr nicht nur die Füße weh, sondern auch einige andere empfindliche Stellen ihres Körpers. Zudem klebte die immer noch feuchte Kleidung an ihrer Haut und verursachte ein unangenehmes Gefühl. Doch dagegen konnte sie jetzt nichts unternehmen. Sie hob die zerwühlte Decke auf und warf sie sich errötend über die Schulter. Nie in ihrem Leben war sie so … verlangend gewesen. Oder hatte bei einem Mann solche Gefühle ausgelöst wie bei Clint.
    Sollten sie beide wirklich sterben müssen, war sie wenigstens sicher, vorher noch einmal geliebt worden zu sein. Sowohl körperlich als auch geistig. Trotz ihrer verfahrenen Situation spielte ein Lächeln um ihre Lippen, als sie zu Clint trat. Er blickte sie kurz an, und seine Züge entspannten sich leicht. Karen ahnte, wie sie aussehen musste mit ihren zerzausten Haaren und der an ihren Kurven klebenden, feuchten und schmutzigen Kleidung.
    Clint drückte kurz ihre Hand, ließ sie dann aber sofort wieder los. »Bist du bereit?«
    Entschlossen nickte Karen. »Ja.«
    Ohne ein weiteres Wort marschierten sie los.
     
    33
    Shannon traf Matt auf ihrem Weg zum Haupthaus. Mit versteinertem Gesichtsausdruck hob er eine Tasche in den Kofferraum seines Wagens. Mit beiden Händen griff er zum Kofferraumdeckel und hielt inne. Er senkte seinen Kopf und fluchte tonlos. Ruckartig blieb Shannon stehen. Nachdem Matt sie in der Nacht verlassen hatte, war sie zu aufgewühlt zum Schlafen gewesen. Tausend Gedanken waren ihr durch den Kopf geschossen und hatten sie nicht zur Ruhe kommen lassen. In ihrem weichen Bademantel hatte sie sich schließlich an den Küchentisch gesetzt und angefangen, ihren Eisvorrat zu dezimieren. Kurze Zeit später hatte es an ihrer Tür geklopft. Überzeugt, dass Matt zurückgekommen war, hatte sie die Tür aufgerissen, nur um ihrem Vater gegenüberzustehen.
    Ein Blick auf seine ernste Miene hatte gereicht, um zu wissen, dass etwas Schlimmes passiert war. Immer noch schwirrten die Worte Clint, vermisst, Auto, Schlucht, Krieger Gottes und Karen in ihrem Kopf herum. Wie konnte so etwas geschehen? Erst Shane letztes Jahr, und jetzt Clint. Wieso passierte das immer ihrer Familie?
    Aus einem Impuls heraus war sie zu Matts Hütte hinübergelaufen, um ihm von den Geschehnissen zu berichten. Leise hatte sie an seine Tür geklopft, aber er hatte nicht geöffnet. Verwirrt und seltsam enttäuscht war sie wieder in ihre eigene Hütte zurückgekehrt. Wo war er gewesen? Hatte er einfach zu tief geschlafen oder einen Spaziergang gemacht? Kopfschüttelnd überquerte sie den Parkplatz.
    Alles in ihr drängte danach, sich in seine Arme zu werfen und von ihm zu hören, dass alles gut ausgehen würde. Hinter Matt blieb sie stehen. Plötzlich war sie unsicher. Was, wenn er ihren gemeinsamen Abend bereute? Entschlossen straffte sie die Schultern. Dann war das sein Pech, sie hatte jetzt andere Sorgen.
    »Guten Morgen! Was machst du da?«
    Matt zuckte sichtbar zusammen. Langsam drehte er sich um. Mit einem Knall fiel der Kofferraumdeckel herunter, und er zuckte erneut zusammen.
    Sein Lächeln wirkte dünn. »Guten Morgen! Ich reise ab.«
    Shannon blickte ihn ungläubig an. Ihr Herz zog sich zusammen. »Du reist ab? Einfach so? Ohne mir Bescheid zu sagen?« Ihre Verletztheit klang in ihrer Stimme durch.
    »Ich wollte nur meine Tasche in den Wagen packen, danach wäre ich zu dir gekommen.«
    Langsam wurde Shannon sauer. Hatte sie es nur geträumt, dass sie sich gestern auf alle möglichen und unmöglichen Arten geliebt hatten? Dass sie ihm näher gekommen war als je zuvor einem anderen Menschen? »So, so, danach wärst du zu mir gekommen. Soll ich dir das wirklich glauben?«
    Seine graublauen Augen blickten sie ernst an. »Ja, das sollst du.« Bedauern schwang in seiner Stimme mit.
    Shannon nickte und rieb sich mit den Händen

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