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Ritter des dunklen Rufes

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Schwein in diesem Seidenhemd steckt.«
    »Eifersüchtig, Sagendichter? Hast du etwas für Männer übrig?« Sie schoss die Frage ab wie einen Pfeil und war wütend, als er sie auslachte.
    »Du bist wütend, Arian«, sagte er. »War ich auf dem Weg hierher nicht aufmerksam genug dir gegenüber? Hattest du erwartet, dass ich dich bitte, unter meine Decke zu kommen? Wie nachlässig von mir!«
    Die Wahrheit seiner Worte ließ sie heftig erröten. Hätte er sie aufgefordert, hätte sie abgelehnt, aber sie hatte erwartet, dass er ihr Avancen machen würde. Sie holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. Einen Moment lang flackerte Zorn in seinen Augen auf, dann lächelte er, verbeugte sich und verließ die Hütte.
    Arian sah ihm nach und fluchte mit leiser Stimme. Der Sagendichter hatte Recht, es war dumm, auf Grunzers freies Geleit zu vertrauen. Und doch hatte sie diese Reise nur riskiert, in der Hoffnung, damit im Herzen von Llaw Gyffes Besorgnis auszulösen. Das war ihr gründlich misslungen. Sie stellte sich Grunzer mit seinem lüsternen Blick vor und zog langsam ihr Jagdmesser aus der Scheide an ihrer Seite. Die Klinge war rasiermesserscharf geschliffen und lief in einen doppelschneidigen Halbmond aus. Sie in sein Bett schleppen? Sie steckte das Messer zurück in die Scheide und wartete.
     
    Arian saß neben Grunzer, als Nuada auf einem Tisch in der Mitte stand und seinen Zauber über die etwa siebzig Menschen wob, die sich in die Halle gedrängt hatten. Seine Gabe füllte den Raum – seine Stimme weich und melodisch, die Worte reich und fließend, die Geschichten lebendig und spannend. Selbst Arian, die die Kämpfe von Männern oft unbegreiflich fand, wurde von seinen Geschichten über Helden, Jungfrauen, Schwertkämpfer und Zauberer mitgerissen.
    Sein Vortrag war hier etwas anders, wie sie bemerkte – das Tempo rascher, die Geschichten weniger romantisch, als hätte er sein Publikum in dem Moment, als er auf den Tisch kletterte, eingeschätzt. Die Helden, von denen er erzählte, waren einfache Männer, die zu hohem Ansehen aufgestiegen waren oder die in vergangenen Zeiten gegen die Übel des Königtums gekämpft hatten.
    Grunzer war ebenso gefesselt wie seine Leute, die dunklen Augen waren gebannt auf den Sagendichter gerichtet. Nuada schloss seine Vorstellung mit der Geschichte von dem großen Feuer und von Grunzers Anteil dabei. Er betonte die Charakterstärke und die Macht des Führertums, die eine Gabe der Götter an Männer mit Zukunft seien. In der Halle brandete tosender Beifall auf, und Nuada verbeugte sich erst vor seinen Zuhörern, dann noch tiefer in Grunzers Richtung.
    Der Anführer der Geächteten stand auf und erwiderte die Verbeugung. Schweißgebadet sprang Nuada vom Tisch, schnappte sich einen Krug Bier und leerte ihn.
    »Du hast wirklich Talent«, sagte Grunzer, als Nuada sich zu ihm und Arian gesellte.
    »Mein Talent wäre nichts ohne die Taten der Helden.«
    »Wie hast du von dem Feuer erfahren?«
    »Überall auf meinen Reisen sprechen die Leute davon«, antwortete Nuada. Arian lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf, sagte jedoch nichts. Früher am Abend hatte Grunzer seinen Arm um sie gelegt, ihr den Nacken gestreichelt oder ihr auf die Schenkel geklopft. Aber als Nuada anfing zu erzählen, hatte er sie ganz vergessen. Es war empörend. Und was das Feuer anging … jedermann wusste, dass Grunzer keinen Finger gerührt hatte, bis sein eigener Kornspeicher in Gefahr war. Drei Dörfer waren zerstört worden und vierzehn Menschen ums Leben gekommen, ehe er sich auch nur aus seinem eigenen Dorf bewegt hatte.
    In dem Augenblick war Arian nahe daran, Nuada wegen seiner Verherrlichung dieser Geschichte zu hassen.
    Grunzer drehte sich zu ihr um und grinste. Schweiß hatte sein gelbes Seidenhemd durchtränkt, und über seinem vorstehenden Bauch war es zerknittert. Seine Hand klopfte ihr auf die Schenkel. »Du bist wie Feuer in meinem Blut«, wisperte er und fuhr ihr mit feuchten Lippen über den Hals, Sie wurde blutrot und wich zurück, aber sein muskulöser Arm legte sich um ihre Schultern und zog sie an sich.
    Die Tür am anderen Ende der Halle ging auf, und zwei Männer kamen herein. Der erste war blutüberströmt, der zweite war Llaw Gyffes.
    Llaw stützte den Verwundeten und half ihm auf einen Stuhl. Männer liefen herbei und versperrten Arian die Sicht. Grunzer sprang auf und eilte nach vorn, wobei er alles beiseitestieß, was ihm im Weg war.
    »Was in Teufels Namen geht hier vor?« brüllte

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