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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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entspannt, dass sein Zorn neu erwachte. Das war keine Angelegenheit, die man leichtnehmen durfte oder über die man ganz nebenbei plauderte wie beim Fünfuhrtee.
    Sie hatte ihn zwar in den Abgrund geschrieben, aber er würde es nicht zulassen, dass sie es auch noch genoss, ihm dabei zuzusehen, wie er unterging.
    Roxbury richtete daher seine Aufmerksamkeit allein auf Knightly.
    »Eine hübsche Sekretärin haben Sie da«, erklärte er kühl und nickte in ihre Richtung. Das Funkeln ihrer Augen und die heiße Röte ihrer Wangen schenkten ihm eine gewisse Befriedigung. Verwirrung und Eitelkeit rangen miteinander und ergaben bei dieser Frau einen wirklich hübschen Gesichtsausdruck, fand er.
    »Wenn Sie uns bitte entschuldigen? Wir haben wichtige geschäftliche Angelegenheiten zu besprechen«, erklärte Roxbury gönnerhaft in ihre Richtung.
    Der süße Käfer erhob sich von seinem erhöhten Sitz und stand jetzt direkt vor ihm. Sie war groß, weshalb sie ihm fast auf Augenhöhe begegnete.
    »Ich bin keine Sekretärin«, erwiderte sie hitzig.
    »Oh, nicht?« Er spielte den Entsetzten. »Welchen Grund könnte es dann geben, dass Sie sich in diesem Büro aufhalten? Ist das etwa das Geständnis, für das ich es halte?«
    »Ach, das wünscht Ihr Euch doch bloß«, erwiderte die Schöne und trat beiseite. Sie verschränkte resolut die Arme vor der Brust, was ganz wunderbare Dinge mit ihren Brüsten machte … Weil sie sein Leben so gründlich zerstört hatte, fühlte Roxbury sich nicht verpflichtet, peinlich berührt den Blick abzuwenden, sondern belohnte sich stattdessen mit einem langen, lüsternen Blick, bis sie die Arme herunternahm und ihn scharf ansah.
    »Frauen haben diese Gabe, einander mit ihrem Geplapper und dem ganzen nichtssagendem Gewäsch immer noch übertrumpfen zu müssen«, fuhr Roxbury ungerührt fort. Er sprach wieder direkt mit Knightly und ignorierte sie absichtlich. Er war schnell darin, Frauen richtig einzuschätzen, und er wusste, dass es sie schrecklich ärgern würde, wenn er sie ignorierte. Außerdem konnte er es sich nicht leisten, von ihrer Schönheit abgelenkt zu werden. »Ich bin sicher, das haben Sie bedacht, als Sie eine Frau als Autorin für die Kolumne engagiert haben«, sagte Roxbury ins Blaue hinein. Und verfehlte sein Ziel nicht.
    »Ich für meinen Teil finde, die Entscheidung war brillant«, erklärte Knightly von seiner Position hinter dem Schreibtisch. Sein Blick ging zwischen ihnen hin und her. In seinen Augen lag ein amüsiertes Funkeln.
    Roxbury war überrascht, dass der Mann so leichtfertig zugab, was er längst vermutet hatte. Doch die Beweise waren ja auch erdrückend: eine hochgestellte Lady der Gesellschaft im Büro eines Zeitungsmachers, die dem Mann, über den sich ganz London das Maul zerriss, ganz lapidar erklärte, dass sie ihn bereits erwartet habe. Und dann auch noch das wütende Blitzen ihrer Augen, als er sie bezichtigte, eine so niedere Position als Sekretärin innezuhaben.
    »Das war meine Idee«, sagte sie. Roxbury ignorierte sie weiterhin. Er kannte diesen Typ Frau: Sie waren aufdringlich und tyrannisch, und sie hatten immer Recht. Vermutlich war diese hier auch noch prüde dazu. Bei aller Liebe für Frauen, aber diese Sorte hatte noch nie zu seinen Favoriten gehört.
    »Die Verkäufe sind in schwindelerregende Höhen geschossen seither. Ihre Kolumne ist ein glänzender Erfolg«, fügte Knightly fest hinzu. Roxbury verstand ihn nur allzu gut. Geld war für diesen Mann eben wichtiger als die verletzten Gefühle irgendwelcher Lords und Ladys.
    »Ja genau. Mein nichtssagendes Gewäsch macht diese Zeitung zu dem Erfolg, der sie ist«, setzte die Schöne nach.
    »Ihr nichtssagendes Gewäsch zerstört ganze Existenzen und den Ruf ehrlicher Menschen«, erwiderte Roxbury scharf.
    Eine Sekunde lang wirkte sie ehrlich entsetzt, als habe sie darüber noch gar nicht nachgedacht. Aber das war lächerlich – Roxbury ließ sich nicht täuschen –, denn sie wirkte alles andere als eine Idiotin.
    Aber wie lautete nun ihr Name?
    » Es ist doch nur Gerede. Ihr braucht Euch deshalb nicht so aufzuregen«, sagte sie und zuckte beiläufig mit den Schultern. Das machte Roxbury jedoch nur noch wütender. Sie konnte doch unmöglich die Augen vor den Konsequenzen ihrer Kritzeleien verschließen! Und erst recht konnte sie nicht so kaltherzig denen gegenüber sein, die sie mit ihrem spitzen Stift ins Elend stürzte.
    »Ich mich aufregen?« Roxbury war empört.
    Sie glaubte doch nicht allen

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