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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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von seinem Brandy.
    Er sollte sie heiraten. Ja, wirklich. Es sprach so vieles dafür … Er könnte sein Geld behalten, und sie könnte ihren Ruf wahren. Und dann , dachte er mit einem verächtlichen Grinsen, könnten wir glücklich sein bis an unser Lebensende .

Kapitel 27
    Im Büro der London Weekly
    Als Julianna Derek Knightly zum ersten Mal begegnet war, geschah dies, weil sie in sein Büro stürmte, ohne von ihm hereingebeten oder angekündigt worden zu sein. Sobald sie seine Aufmerksamkeit hatte, erklärte sie ihm, er bräuchte unbedingt eine Klatschkolumne für seine Zeitung und dass sie selbstverständlich genau die Richtige für diesen Job sei.
    Dieser freche und tatkräftige Mut, den sie damals an den Tag gelegt hatte, hatte sie jetzt im Stich gelassen: Unruhig lief Julianna vor Knightlys Bürotür auf und ab und wappnete sich für die Begegnung mit ihm. Sie würde hineingehen und sich ihm stellen. Dazu war sie wild entschlossen. Aber ihre Gedanken waren das reinste Durcheinander und ihre Nerven förmlich in Fetzen gerissen.
    Lieber Gott im Himmel , betete sie stumm. Hilf mir .
    Ihr gesellschaftlicher Abstieg nahm immer mehr Fahrt auf und führte in einer Spirale schnurstracks in einen beängstigenden Abgrund. Es kamen keine Einladungen mehr. Sie hatte bei Lady Fairleigh vorgesprochen, nur um gesagt zu bekommen, dass die Lady nicht daheim sei, obwohl ihr Lachen vom Salon bis in die Eingangshalle tönte. Zutiefst beschämt hatte Julianna gar nicht erst versucht, noch an anderer Stelle ihr Glück zu versuchen.
    Und als könnte es gar nicht schlimmer kommen, hatte der Mann, der Bescheiß weiß, eine Vielzahl entsetzlicher Kolumnen veröffentlicht, in denen er sämtliche delikaten Details über sie und Roxbury und den Skandal, in den sie beide verwickelt waren, genüsslich ausbreitete. Dabei hatte Julianna doch noch so verzweifelt versucht, alles unter den Teppich zu kehren … Ein Abschnitt in der jüngsten Kolumne ihres Rivalen machte sie schon seit Tagen wütend. Der Mann, der sich auskennt, hatte Folgendes geschrieben:
    Wir haben Lady S- nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen, seit Lord R- unter ihrem Fenster wahre Tumulte hervorrief, weil er die ganze Nacht hübsches, wenngleich eher verdorbenes Liedgut zum Besten gab … Vielleicht sitzt sie ja zu Hause und wartet auf einen Antrag?
    Sie wartete definitiv nicht auf einen Antrag. Allerdings wäre es ganz nett gewesen, einen zu bekommen, damit sie diesen dann hätte ausschlagen können. Als Somersets Leichnam der heiligen Erde übergeben wurde, hatte Julianna sich geschworen, dass sie nie wieder unter einem Ehemann leiden würde.
    Aber das war jetzt völlig nebensächlich, denn es gab keinen Heiratsantrag und auch keine Einladungen. In gewisser Weise war das auch gar nicht so schlimm, denn als Lady Somerset sollte sie sich jetzt wirklich besser ruhig verhalten. Aber als die Lady mit Klasse war es für sie immanent wichtig, da draußen unterwegs zu sein und alles über die gesellschaftlichen Verwicklungen zu erfahren.
    Julianna atmete tief durch und strich über ihr Kleid. Sie trug heute Rot, um sich Mut zu machen. Eine gewagte Entscheidung in Anbetracht ihres kastanienroten Haars, aber das war jetzt auch nicht mehr so wichtig. Zurückgehen und sich umziehen stand nicht zur Debatte. Sie hatte es bis in die Redaktionsräume geschafft, und draußen regnete es zu heftig, um jetzt noch ein weiteres Mal vor die Tür zu gehen. Wer nicht unbedingt musste, blieb im Haus.
    Aber wenn sie nicht vor die Tür ging – wie sollte sie dann die besten Häppchen des gesellschaftlichen Tratsches erwischen? Wie sollte sie wissen, wer mit wem zu innig Walzer tanzte, wer mit wem heimlich verschwand oder wer mit wem entdeckt wurde? Wer wurde belauscht, wie er etwas Herablassendes über einen Rivalen verlauten ließ? Und wie sollte sie über die Kleiderwahl einer Lady und die Spielverluste der Männer berichten? Sophie gab sich große Mühe, all die Informationen für sie zu sammeln; glücklicherweise hatte sie dafür ein beeindruckendes und gut funktionierendes Netzwerk aus Spionen. Aber Julianna war ein Profi. Sie sah alles, speicherte dieses Wissen in ihrem Gedächtnis und entwickelte daraus diese wunderschön komponierten Enthüllungen.
    Ihr geheimes Netzwerk und die Leute in London schickten ihr weiterhin ihre neusten Klatschgeschichten an die London Weekly , verbunden mit der Hoffnung, sie werde – so wie sie es bisher auch getan hatte – schreiben, »ein Leser aus

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