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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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waren sie von unheimlichen Lauten begleitet worden, hohlen Schreien, die sie beunruhigten. Manchmal schienen diese Schreie dicht neben dem Weg aus Trauerweiden und Sumpfbüschen aufzusteigen ... Und so hatte der erfahrene Hoky entschieden, dass er und seine Gefährtin jeweils drei Stunden wachen sollten. Vorsichtshalber.

    Zunächst blieb alles still. Nur der Zwerg schnarchte leise, in eine Art Sackdecke gehüllt. Riyala stocherte eine Weile mit dem festen Knotenstock, den der Zwerg ihr als „Waffe“ gegeben hatte, in der Glut ihres Lagerfeuers, stand dann gähnend auf und streckte sich.
    Zwei Dinge bereiteten ihr Sorge und Pein: ihr linkes Handgelenk, das einfach nicht heilen wollte, und Chrysopal. Der Meeresstein sprach noch immer nicht zu ihr. Würde sie sein Geheimnis womöglich erst dann enträtseln können, wenn sie das wirkliche Meer erreichte? Sollte sie deshalb vielleicht Hokys Angebot annehmen und sich ihm anschließen?
    Und die Schmerzen in ihrer Hand quälten sie manchmal so sehr, dass sie kaum schlafen konnte. Gelenk und Finger waren geschwollen, und alle Heilmagie blieb wirkungslos. Vor allem dies führte ihren Geist unweigerlich immer wieder in die Vergangenheit zurück. Sie dachte an die qualvollen Stunden in der Schwarzen Turmzelle, an Nigel und ihre Eltern, und daran, dass sie womöglich ihre besonderen magischen Fähigkeiten nun doch verloren haben könnte ... als Strafe der Götter vielleicht ... im Bann der schuldbeladenen Zeit, die hinter ihr lag, vergaß sie den Magischen Schatten, dieses mystische Ziel ihrer Suche, immer wieder.
    Auch in jener Nacht ging es ihr so. Rastlos wanderte sie ein Stück vom Feuer weg, um sich abzulenken.
    Ah, sie wünschte sich nur noch eins: jemand anderer zu werden, nicht länger Riyala Falken zu sein!
    Nur gut, dass Hoky sie niemals über ihre Herkunft ausfragte ... es schien ihn einfach nicht zu interessieren. Der Zwerg lebte vor allem in der Gegenwart, von einem Augenblick zum nächsten, und er war ein guter Kamerad. Als er feststellte, dass Riyala mehr und mehr unter den giftigen Ausdünstungen der Sümpfe litt, hatte er ihr freigebig von seinem Branntwein angeboten, und dieser half ihr ebenso wie ihm. Auch hierbei hatte ihre eigene Magie versagt ... wieder einmal ... sie war nicht in der Lage gewesen, sich selbst einen neuen Schutz zu geben.

    Und dann geschah es. Wohl hörte Riyala noch ein leises Knacken hinter sich, doch da war es schon zu spät. Lange, glitschige Arme schlangen sich um ihren Körper und ihren Hals, so dass ihr die Luft abgedrückt wurde. Vor Schreck fiel ihr der Knüppel nutzlos aus den Händen, und sie konnte nicht mehr klar denken. Es gab keine Möglichkeit für sie, den schlafenden Hoky zu warnen, und voller Entsetzen dämmerte ihr trotz ihrer Panik, dass sie ihn durch ihr neuerliches Versagen in Gefahr brachte ... wer auch immer die lautlosen Angreifer waren, sie führten gewiss nichts Gutes im Schilde.
    Es waren mindestens vier, und sie wurden ohne große Mühe mit der jungen Frau fertig. Riyala zitterte vor Ekel, als die schlammtropfenden Hände sie noch fester packten und fortzerrten, vom Basaltweg weg und in den Sumpf hinein. In einem verzweifelten Befreiungsversuch bäumte sie sich wild auf, und zwei der Hände ließen sie los. Sie schöpfte schon ein wenig Hoffnung, die aber im nächsten Moment zunichte gemacht wurde.
    Man warf sie nämlich auf den Boden und fesselte sie mit zähen Pflanzenfasern. Gleichzeitig wurden ihr Schlammbrocken in den Mund gestopft, so dass sie nicht schreien konnte. Als die Stricke in ihr entzündetes Handgelenk eindrangen und fast unerträgliche Schmerzen hervorriefen, entrang sich ihr daher nur ein dumpfes Stöhnen. Sie würgte und versuchte den Schlamm auszuspeien. Umsonst.
    Jetzt, wo sich ihre Entführer dicht über sie beugten, konnte sie sich in etwa ein Bild von ihnen machen. Sie hatten annähernd menschliche Gestalt, aber dünner, und sie schienen nackt zu sein. Anstelle von Kleidung bedeckte eine gleichmäßige Schlammschicht ihre Körper und auch die Gesichtshaut, aus der nur die kleinen Augen kalt hervorleuchteten.
    Einer von ihnen – der längste – gab nun ein schnalzendes Klicken von sich, wobei er kaum die schlammfarbenen Lippen bewegte, und zwei seiner Kumpane schoben einen dicken Ast unter Riyalas Fesseln hindurch. Einer nahm das vordere, ein anderer das hintere Ende des Stammes, und auf diese Weise schleppten sie ihre Gefangene mit sich fort.
    Riyala fühlte sich wie ein Stück

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