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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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Zeichenutensilien wieder ein. “Es könnte sich um einen Bandenmord handeln. Melden Sie sich wieder?” fragte er Roarke.
    “Ja”, versicherte Roarke. “Und Mike weiß, wie ich zu erreichen bin.”
    Daria blieb in der Küche, während er den Zeichner zur Tür brachte. Sie hörte die beiden gedämpft miteinander reden, ohne etwas zu verstehen.
    “Keith war früher Leiter eines Ortsverbandes der Polizeigewerkschaft in New Orleans”, sagte Roarke, als er zurückkam.
    “Ja?” Da er nichts ohne Absicht sagte, wartete sie ab, worauf er hinauswollte.
    “Merkwürdig.” Er schenkte sich Kaffee ein und hielt ihr die Kanne hin. Daria schüttelte ablehnend den Kopf. “Es hat sich herausgestellt, dass die Gewerkschaft den Wahlkampf deines Verlobten unterstützt hat.”
    “Das ist nicht ungewöhnlich. Kandidaten stellen sich gern mit den Ortsverbänden der Polizeigewerkschaft gut.”
    “Sicher, aber das lief etwas anders. Einer der Spitzenmänner deutete ziemlich unverhohlen an, es wäre für alle Beteiligten gut, wenn die Polizisten den Wahlkampf aus eigener Tasche unterstützten.”
    “Wurde Zwang ausgeübt?”
    “So würde ich das nicht nennen.” Er nahm einen Schluck. “Man könnte eher sagen, sie wurden ermutigt, ihrer Bürgerpflicht dadurch nachzukommen, dass sie einen Kandidaten wählten, der für Recht und Ordnung eintritt.”
    “Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand umgebracht wurde, weil er kein Geld für den Wahlkampf spenden wollte.”
    “Das wäre sogar für Boudreaux eine zu drastische Maßnahme”, räumte Roarke ein. “Die ganze Sache bewegte sich allerdings juristisch gesehen auf sehr dünnem Eis. Was hättest du getan, wenn du auf illegale Wahlkampfspenden gestoßen wärst?”
    “Ich hätte Anklage erhoben”, erwiderte sie ohne zu zögern.
    “Gegen deinen eigenen Verlobten?”
    “Falls er gegen das Gesetz verstoßen hätte, wäre mir gar keine andere Wahl geblieben.”
    Roarke schüttelte den Kopf. Wie einfach wäre es doch, gäbe es in der Welt nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse!
    “Ich weiß, was du jetzt denkst”, meinte sie, als er nicht gleich antwortete. “Du findest, ich bin zu altmodisch und habe zu strenge Grundsätze.”
    “Louisiana ist nicht gerade für seine strengen Grundsätze berühmt”, erwiderte er.
    “Sicher, und genau das ist ja das Problem – nicht nur hier, sondern überall. Die Leute glauben, Vorschriften und Gesetze hätten keine Bedeutung mehr. Und sie denken, sie könnten die Gesetze nach Belieben brechen. Das fängt damit an, dass die Leute schneller fahren als erlaubt, dann betrügen sie bei der Steuer, danach zahlen sie keine Alimente mehr für ihre Kinder und …”
    “Und früher oder später landen sie bei der Schwerstkriminalität”, ergänzte Roarke schmunzelnd und hätte sie am liebsten geküsst. Hastig wandte er sich ab und stellte seine Tasse in die Spülmaschine. Als er sich wieder zu Daria umdrehte, grinste er nicht mehr. “Ich bewundere dich. Allerdings sind nicht viele Menschen so gesetzestreu wie du.”
    “Das ist mir klar.” Zu seiner Überraschung lachte sie. “Als stellvertretende Staatsanwältin erlebt man so einiges.” Sie sah ihn plötzlich mit weit aufgerissenen Augen an. “Roarke …”
    Er sagte kein Wort und wartete darauf zu hören, woran sie sich gerade erinnerte.
    “O nein!” rief sie enttäuscht. “Ich war so nahe dran!”
    “Es wird dir schon wieder einfallen”, tröstete er sie.
    Daria bedeutete ihm von Tag zu Tag mehr. Dabei war er eigentlich seinem Vater zu ähnlich – ein ruheloser Herumtreiber, der es nie lange an einem Ort aushielt – oder bei einer einzigen Frau.
    Seine Erfahrungen als Reporter hatten Roarke zynisch gemacht. Er vertraute niemandem, seine Brüder ausgenommen. Eine intelligente Frau wie Daria sollte ihn nicht begehren. Doch erstaunlicherweise tat sie es. Und darum küsste er sie.
    Im Gegensatz zu den früheren Küssen fiel dieser Kuss nicht leidenschaftlich aus, sondern sanft und zärtlich. Trotzdem machte er sie schwach, und sie fürchtete, dass sie für immer ihr Herz an Roarke verlieren könnte.
    “Wofür war das?” fragte sie, als Roarke schließlich ihre Lippen freigab.
    “Für dich.” Lächelnd streichelte er ihre Wange. “Und für mich.”
    Lange sahen sie einander in die Augen.
    “Wir sollten gehen”, sagte Roarke endlich.
    Als sie das Haus verließen, wusste Daria, dass sich in diesem zärtlichen Moment alles zwischen ihnen verändert hatte.
    Viele Menschen dachten

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