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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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wühlte in ihrer Tasche und würdigte ihn keines Blickes.
    »Gleich«, wiegelte sie ab und legte Myers eine Infusion. Erst als sie mit dem Sitz der Nadel zufrieden war und kontrolliert hatte, ob die Flüssigkeit in seinen Körper floss, wandte sie den Kopf in Lucs Richtung. »Kurze Zeit nach eurem Anruf, dass Crock entkommen ist, hat Myers sich aus dem Staub gemacht. Ich wusste nicht, wo ich ihn suchen sollte, bis ich die Schüsse hörte. Zwei Kugeln aus nächster Nähe in die Weste. Ich weiß nicht, was für Munition der Mistkerl verwendet hat, aber mindestens eine Rippe hat die Lunge perforiert. Ich habe schon mit Cat gesprochen, dass ich den Heli brauche, und zwar sofort. Ein OP -Team hält sich bereit. Tut mir leid, Luc, ich weiß, dass ihr den Hubschrauber auch für die Verfolgung von Crock gebrauchen könntet, aber das wäre für Myers das Todesurteil. So hat er eine Chance.«
    Gegen Jasmins Argumentation kam er nicht an. Er konnte den Homeland-Agenten nicht einfach sterben lassen. Sie mussten Crock anders bekommen. Murat und Scott waren ohne Zwischenhalt weitergerast. Dass sie nun in langsamem Tempo zurückkamen, ließ Luc erneut fluchen. Zumindest für den Moment war Crock ihnen entkommen.
    Ein schwaches Husten lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf Myers. Jasmin schüttelte warnend den Kopf und hielt den Agenten an den Schultern fest, aber trotz seiner Verletzungen wollte er ihren Griff abschütteln. Rasch kniete sich Luc neben ihn und half ihr.
    »Ganz ruhig, der Hubschrauber ist unterwegs. Im Krankenhaus werden Sie wieder zusammengeflickt.«
    Myers nickte, bemühte sich aber, etwas zu sagen. Er hustete wieder, und Blut rann aus seinem Mundwinkel.
    Jasmin griff nach seiner Hand. »Sie haben ein Loch in der rechten Lunge, links haben Sie auch einiges abbekommen. Sie müssen ganz flach und gleichmäßig atmen, nichts erzwingen, das endet nur in einem Hustenfall, bei dem sie leicht ersticken können.«
    Ihre Worte zeigten Wirkung. Myers entspannte sich und unternahm dann den nächsten Versuch. Seine Stimme war so leise, dass Luc sich tief über sein Gesicht beugen musste, um ihn zu verstehen. »Ich wollte ihn alleine stellen und ihm eine Chance geben. Mein Fehler. Ich … ich stehe dazu. Er ist … war mein Freund. Halten Sie ihn auf. Ich weiß nicht, ob er seinen Plan wirklich durchzieht, aber …« Myers verstummte, und es dauerte einige Atemzüge, bis er weiterreden konnte. »Er wollte mich erschießen und hat es dann doch nicht getan.«
    Luc hob eine Augenbraue. »Na, darüber könnte man unterschiedlicher Ansicht sein.«
    »Etwas Gutes steckt noch in ihm. Ich meinte den finalen Kopfschuss. Den hat er knapp danebengesetzt.«
    »Das mag sein, aber was erwarten Sie von mir? Es gehört nicht zu unseren Gepflogenheiten, jemanden hinterrücks zu erschießen, aber wenn er mir keine Wahl lässt, werde ich auch keine Rücksicht nehmen.«
    »Versuchen Sie, wie er zu denken. Sonst laufen Sie in die falsche Richtung. Vergessen Sie dabei nicht, dass er mich am Leben gelassen hat. Es war früher schon so …«, wieder ertönten etliche rasselnde Atemzüge, und Luc ahnte, dass Jasmin ihn jeden Moment von ihrem Patienten verscheuchen würde, »… er ist unberechenbar. Immer wenn du glaubst, du weißt, wie er denkt, handelt er anders.«
    »Also gut, die Botschaft ist angekommen. Sie konzentrieren sich darauf, dass Sie sich schnell erholen, und wir schnappen uns Crock und das Rizin.«
    Myers bewegte schwach den Kopf, was Luc als Zustimmung deutete. Er stand auf und überließ Jasmin die weitere Versorgung. Einerseits verstand er Myers und respektierte seine Loyalität gegenüber einem Freund, andererseits waren da Crocks vergangene und geplante Taten. Der Anblick von Rob, der im Fluss um sein Überleben kämpfte, würde ihn noch lange verfolgen.
    Murat und Scott sahen ihm bereits sichtlich ungeduldig entgegen, aber zunächst wollte Luc wissen, warum die beiden die Verfolgung aufgegeben hatten, obwohl er die Antwort schon ahnte.
    »Und?«
    Scott zuckte mit einer Schulter. »Keine Chance. Den Reifenabdrücken nach hatte er einen halben Kilometer von hier einen Geländewagen versteckt. Der fährt fast dreimal so schnell wie diese Spielzeuge, die sowieso kaum noch was im Tank haben.«
    »Habt ihr Shoemaker Bescheid gesagt.«
    »Natürlich, das war das Erste. Er leiert eine Fahndung an. Was ist hier passiert?«
    »Myers hat versucht, Crock alleine zu stellen und dabei den Kürzeren gezogen. So schwer war es ja nicht zu

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