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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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paar Songs einstudieren und dir einen Job als Musiker suchen. In einem Club oder so. Auf die Art kann man entdeckt werden.«
    Er nickte vage und begann wieder auf der Gitarre zu zupfen.
    Sie biss in ihr Sandwich. »Später kannst du dann Schallplatten machen. Ich hab gelesen, dass man im dem Business unheimlich viel Geld verdienen kann, Eddie. Musiker verdienen mehr Geld als Models. Du erinnerst mich an Steven Tyler, hab ich dir das schon gesagt? Der ist reicher als Cindy Crawford. Dann müsstest du keine Läden mehr überfallen.«
    Eddie schaute sie an und fragte sich, wer Cindy Crawford sein mochte. Oder dieser Tyler. Sie kannte wirklich’ne Menge Leute. Er schlug einen Akkord an. »Ehrlich gesagt, hab ich da schon drüber nachgedacht.«
    »Jedenfalls steht fest, dass du in dem anderen Beruf keine große Zukunft haben wirst«, erklärte Della. »Als Verbrecher, meine ich.«
    Eddie ließ sich das durch den Kopf gehen. Dann erwähnte er Robert Johnson, der schon im Alter von siebenundzwanzig gestorben war, ermordet. King Curtis war mit siebenunddreißig gestorben, auch ermordet. Er erwähnte noch einige andere, die auf die eine oder andere Weise gestorben waren. Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison, eine lange Liste. Sie alle waren früh abgetreten, auf dem Höhepunkt ihres Ruhms. Wenn man also alle Aspekte zusammennahm, war er nicht mehr so sicher, ob die Musik wirklich ungefährlicher war.
    Della rollte die Augen.
    »Oder gut bezahlt, wo wir schon davon reden. Außer man verkauft sich.« Mit echter Kunst ließe sich eben nicht viel verdienen, meinte er und schlug lächelnd einen Akkord an.
    Della biss noch einmal in ihr Sandwich. »Und was genau willst du mir damit sagen?«
    »Na ja«, sagte Eddie. »Wir sind in Amerika, oder?«

39
     
    R ule wendete und nahm denselben Weg zurück, die U. S. 90 hinunter durch die Jacinto-Ebene und die Geländewagenvororte. In Richtung Houston. In die falsche Richtung, wogegen er jedoch nichts unternehmen konnte.
    Die glühende Sonne näherte sich langsam ihrem Zenit, und vom Golf her trieb eine Bank hoher weißer Kumuluswolken landeinwärts. Er gelangte auf den I-10 Richtung Innenstadt, während Lefty auf dem Sitz neben ihm schlief.
    Stadteinwärts herrschte ein wahnsinniger Verkehr, eine immerwährende Rushhour. Stop-and-go. Fluchend beobachtete Rule den gelbbronzenen Feinstaubnebel, der über der Landschaft schwebte. Er hasste diesen Ort aus ganzem Herzen. Tatsache: Dies war die dreckigste Stadt der Nation. Die Krebshauptstadt der Welt. Ruß, Schmutz, ein schwärender Misthaufen aus Beton. Zu viele Menschen, zu viel Lärm. Barrios, Ghettos, teure Wohngegenden mit Wächtern und Zäunen. Armut und Wohlstand Seite an Seite. Ein wahnsinniges Drängeln ohne Ende, das exzessive Brüllen der menschlichen Rasse. Ein Widerwillen erregendes Etwas: Houston. Eine Stadt jenseits von Recht und Ordnung, der Wilde Westen.
    Deswegen lebte er auf dem Land. Dort gab es eine Welt ohne Menschen.
    Er fuhr an der Anheuser-Busch-Brauerei bei der Abfahrt zur 610 vorbei und sah direkt vor sich einen durch den Dunst himmelwärts strebenden Mischmasch merkwürdiger geometrischer Formen. Kryptische Formen, die sich über ein Meer von Smog erhoben. Die aus Stein und Glas erbauten Türme der Innenstadt. Er griff nach dem Handy, wählte die Nummer der Mordkommission im Polizeihauptquartier und fragte nach Sergeant Eastland. Es knackte in der Leitung, dann wurde es still, und schließlich meldete sich der Detective.
    »Clint, hier ist Rule.«
    »Hey, alter Junge, das ist ja ewig her. Wie läuft’s denn so, Partner?«
    »Es lief schon besser. Ich bin in Houston.«
    Eastland lachte. »Die Stadt hält uns auf Trab. Ich arbeite an einem Fall, wo die Leiche keinen Kopf hat und beide Arme fehlen. Rat mal, warum.«
    Rule stellte sich seinen alten Freund vor, wie er in einem kleinen viereckigen Büro saß, die Füße auf dem Schreibtisch und eine Zigarette im Mund. »Na los, erklär’s mir schon.«
    »Wir haben ihn unten am Ship Channel gefunden. Aber vor uns waren die Alligatoren dort und haben ein richtiges All-You-Can-Eat-Büfett veranstaltet.« Wieder lachte Eastland und begann prompt zu husten. Er war ein schwerer Raucher, übergewichtig, und er trank zu viel. Nach zwei Scheidungen verbarg er seine Einsamkeit hinter markigen Sprüchen.
    »Also, wenn du dich’ne Weile davon loseisen kannst«, sagte Rule, »dann könntest du mir helfen.«
    Er unterrichtete Eastland über den Tod von DeReese. »Wahrscheinlich

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