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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerade den Mund aufgemacht, um dem tätowierten Herrn zu erklären, weshalb sie hier so überraschend gelandet waren, da musste er ihn wieder zuklappen. Denn jetzt sprach der Bootsmann. Er sprach nicht - er brüllte:
    »Kreuzdonner und Paukenschlag! Was habt ihr Kroppzeug, ihr Luftratten, hier an Bord zu suchen, he? Und was ist das für 'n komischer Blechbuhmann?« Er zeigte auf Robbi, während er mit der anderen Hand den armen Tobbi hin und her beutelte. Das hätte er lieber nicht tun sollen!
    Robbis Teleskoparm zischte heraus und ehe der riesige Bootsmann auch nur »piep« sagen konnte, wurde er wie eine alte Kommode drei Meter weit über den Lukendeckel geschoben. Dabei zischte der Roboter wie ein siedender Wasserkessel:
    »Hände weg von meinem Freund! Klick! Sie ... Sie tätowierter Kleiderschrank! Klick! Sonst lass ich Sie - klick - glatt in der Luft verhungern. Und das kostet mich nur ein müdes Roboterlächeln! Klick!«
    Den »komischen Blechbuhmann« hätte Robbi ihm ja noch zur Not verziehen, aber dass man seinem Tobbi an den Kragen wollte, das war ihm zu viel. Das brachte ihn in Wut! Und wenn Robbi wütend war, wurde er gefährlich!
    Der Bootsmann stand auf seinem neuen Platz und wusste gar nicht, was mit ihm geschehen war. So schnell war alles gegangen! Er stierte ungläubig auf einen wutentbrannten, kleinen Roboter, der mit einem grünen Auge linksherum und mit einem roten Auge rechtsherum rollte. Und das ging über seinen Verstand!
    Das ist ja ein ganz gefährlicher Knirps! Wer weiß, was dahinter steckt ..., dachte er bei sich. Deshalb beschloss er höflicher zu werden und sagte laut: »Ich muss euch - äh - Sie zum Kapitän bringen. Kommen Sie - äh - bitte, mit!«
    »Zum Kapitän wollten wir gerade!«, rief Tobbi, der nun endlich zu Wort kam.
    Alle drei kletterten von der Ladeluke herunter, wobei der Bootsmann ihnen sogar behilflich war. Dann marschierte er voran; Tobbi folgte ihm, und der Roboter machte das Schlusslicht. In dieser Reihenfolge ging es über das lange Deck, durch ein Spalier von neugierigen Matrosen, bis zum mittleren Aufbau. Dort mussten sie vier Treppen hochsteigen, denn die Kommandobrücke oder kurz »Brücke« genannt, befand sich ganz oben in der zweitobersten Etage. Wegen der besseren Übersicht.
    »Erst bin ich ein ›Blechbuhmann‹ und nun muss ich auch noch Treppen steigen ... Mir bleibt auch nichts erspart!«, maulte der Roboter leise vor sich hin. »Wenn das so weitergeht, muss ich bald wieder mein Kniegelenk einölen.« Treppensteigen gehörte nämlich auch zu den Dingen, die Robbi nicht so gerne mochte.
    Auf der Brücke angekommen, meldete der Bootsmann: »Herr Kapitän! Hier bringe ich die beiden blinden Passagiere ... ähem ... ich meine die beiden kleinen Herren.« Dabei warf er einen furchtsamen Seitenblick auf den kleinen Roboter.
    »Danke, Bootsmann, Sie können wegtreten!«, sagte der Kapitän.
    Er war ein kräftiger Mann mit einem gesunden, wettergebräunten Gesicht. Auf den Ärmeln seines dunkelblauen Uniformjacketts waren vier goldene Streifen - das Zeichen eines Kapitäns. Neben ihm stand sein Erster Offizier. Er war noch jung, hatte ein fröhliches, sommersprossiges Gesicht und drei goldene Streifen auf den Ärmeln.
     

     
    Und beide schauten jetzt etwas ratlos auf einen kleinen Jungen und einen kleinen Roboter.
    »Was fällt euch ein ohne Erlaubnis auf meinem Schiff zu landen? Wollt ihr mir das mal erklären?«, fragte der Kapitän streng und runzelte die buschigen Augenbrauen.
    Tobbi fasste sich ein Herz und trat einen Schritt vor. Wenn der Kapitän auch noch so grimmig dreinschaute - jetzt mussten sie durchhalten! Seine Verbeugung fiel in der Aufregung etwas schief aus und seine Stimme klang ängstlich:
    »Herr Kapitän, Herr Kapitän! Bitte! Wir sind keine blinden Passagiere!«
    »Soso. Blinde Passagiere seid ihr also nicht! Und was seid ihr denn?« Die buschigen Augenbrauen waren schon nicht mehr ganz so streng gerunzelt. Anscheinend hatte die schiefe Verbeugung doch einen guten Eindruck gemacht. Deshalb nannte Tobbi nun schnell ihre Namen:
    »Ich bin Tobias Findteisen und der da ist mein Freund Robbi, ein Roboter aus der dritten Robotklasse. Wir wollten bloß eben fragen ...«
    »Ein Roboter aus der dritten Robotklasse ... ? Zum Kuckuck! Was ist das schon wieder?«, unterbrach ihn der Kapitän, schob seine Kapitänsmütze in den Nacken und blickte Hilfe suchend auf seinen Ersten Offizier.
    Der kleine Roboter trat von einem Plätteisenfuß auf den

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