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Robina Krux

Robina Krux

Titel: Robina Krux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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durchsichtig gewesen sein. Jetzt wies sie eine Anzahl weißlicher Flecke auf, die sich rau anfühlten: Einschläge.
    Robina umkreiste gedankenversunken die Kuppel. Sie hielt die linke Hand an die Oberfläche und ließ sie nach Kinderart daran entlang schleifen.
    Fast bereute sie, den beschwerlichen Ausflug unternommen zu haben. Was hatte sie erwartet, was für ein Ergebnis sollte der erneute Besuch bringen?
    Vier Mal hatten sie das Plateau besucht, zwei Mal war sie selbst dabei gewesen. Sie hatten fotografiert, herumgerätselt, gesponnen, alle möglichen Vermutungen und Varianten durchgespielt. Betreten konnte den Bau niemand: kein Eingang. Das hatte Stef quadratzentimeterweise untersucht. Es schien, als hätten die Unbekannten nach Vollendung der verkleideten grauen Apparatur im Inneren die Kuppel wie eine Käseglocke übergestülpt, dann den Parabolspiegel von außen angebracht und danach ab, via Weltraum auf Nirnmerwiedersehn.
    Und Robina wurde es bei dem Gedanken wieder bang: Das alles musste sich vor mehr als 400 Erdenjahren abgespielt haben. Nichts deutete darauf hin, dass diese Bauleute in der Zwischenzeit dem Boliden einen weiteren Besuch abgestattet hatten. Blieb die Frage nach dem Sinn der Anlage. Und wie hatten sie gerade dieses Problem diskutiert!
    Die ungeheure Sendeleistung? – wohl zur Überbrückung großer Entfernungen. Nach Art des stereotypen Signals konnte es aber nur ein Funkfeuer, eine Raumboje sein. So etwas richtet man nur ein, wenn man es als Wegmarkierung oder zur Kennzeichnung eines Gefahrenpunktes braucht. Zum anderen: Der Funkleitstrahl ist extrem stark gebündelt, praktisch also nur zu finden, wenn man ihn in einem definierten Raumsektor erwartet!
    Robina beendete ihre Gänge. Sie lehnte sich bäuchlings an die Kuppel, legte den Helm an die Fläche und starrte nachdenklich in das Innere.
    ‘So zieht sich also, erzeugt durch die Bewegung des Boliden auf seiner Bahn, durch seine Eigenrotation und durch die Richtung der Antenne, eine gewaltige spitzkegelige Spirale aus gebündelten elektromagnetischen Wellen wie ein Drehspan durch den Raum – wozu? Niemand der Besatzung der REAKTOM hatte die Frage befriedigend beantwortet. Vielleicht ist der Bolid tatsächlich so eine Art Wegstein?’
    Robina gingen alle diese Spekulationen durch den Kopf, die Hoffnungen, die sich daran knüpften, aber auch die Enttäuschungen.
    Drinnen in dem von der Kuppel überspannten Raum tat sich – wie auch bei den vorhergehenden Besuchen – nichts. Der Fußboden zeigte, von außen gesehen, nicht ein Stäubchen. Das Kuppelmaterial erwies sich von solcher Reinheit, dass Robina mühelos auf der gegenüberliegenden Seite, also zwei Mal durch die Kuppelwand hindurch, Einzelheiten erkennen konnte.
    Vielleicht hätte der große Laserbrenner, den die REAKTOM mitführte, das Material bezwungen – oder ein Sprengsatz. Doch Stef hatte gemeint, ein Werk zu zerstören, dessen Sinn sich einem zwar verschließt, das aber zweifellos nichts Unsinniges darstellt, sei nicht menschengemäß, nicht mehr menschengemäß. Und obwohl jeder darauf brannte, den Apparat im Inneren der Kuppel zu untersuchen, hatten sie sich selbstverständlich seiner Meinung angeschlossen.
    Frank hätte geschworen, dass es ein Sender sei, der nach dem Josephson-Effekt funktioniere, in Dimensionen allerdings, die Funkmechaniker der Erde als völlig unerreichbar ansahen. Niemand der anderen drei kannte diesen Effekt näher. Und wenig genug hatte Robina von Franks Erläuterungen behalten. Ihr Ausflug, das wurde ihr nun bewusst, hatte sich als unsinnig erwiesen.
    ‘Aber habe ich mir wirklich etwas davon versprochen? Das Ergebnis stand doch von vornherein fest! Nun, es hat mich einen Tag gekostet von den vielen, die noch kommen werden, die bereits jetzt mit gähnender Leere drohen. Ich bin durch eine Märchenwelt gestolpert und bin mir nun gewiss – ja, ja, das wusste ich vorher schon –, dass ich von dem fremden Bau nichts, aber auch gar nichts zu erwarten habe – im Gegenteil! Er wird mir grausame Hoffnung schüren und immerwährende Enttäuschung sein.’
    Robina hieb mit flachen Händen an die Kuppel. Das Bauwerk war eins mit dieser toten, kalten Welt, auch wenn von ihm dieser warme, wimmernde Ton ausging – immer wieder.
    Robina fühlte sich leer. Sie war matt von dem Marsch, nichts zwang sie zurück zur Grotte. Ihr graute vor dem Weg. Am liebsten wäre sie geblieben, wo sie sich befand, bis alles vorbei sein würde.
    Einen Augenblick lang dachte

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