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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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den Weg so kurz hält wie möglich. Gleichzeitig kommt der schwer gepanzerte Warden 333 mit tief in den Schnee einsinkenden Füßen einen Meter neben mir zum Stehen.
    Unsere Position könnte nicht besser sein.
    Das helle Band am Himmel pulsiert und schwillt mit Daten an. All die gemeinen Lügen der Intelligenz namens Archos breiten sich über den strahlend blauen Himmel wie giftiger Smog. Der Freeborn-Squad ist zu klein. Unser Kampf ist zum Scheitern verurteilt. Doch wenn wir nicht kämpfen, wird sich das Band voller Lügen irgendwann auch wieder über unsere Augen senken.
    Meine Freiheit ist alles, was ich habe, und lieber würde ich aufhören zu existieren, als sie erneut an Archos zu verlieren.
    Ein gebündelter Funkstrahl vom Hoplite 611 trifft bei mir ein.
    »Frage, Arbiter 902. Ist dieser Einsatz dem Überleben dienlich?«
    Ein lokales Netzwerk aus gebündelten Strahlen baut sich auf, als der Warden und ich uns ins Gespräch einklinken. Zu dritt stehen wir auf der stillen Lichtung, während vom Himmel Schneeflocken auf unsere ausdruckslosen Gesichter niederschweben. Die Gefahr kommt näher, deswegen müssen wir über lokalen Funk miteinander reden.
    »Die menschlichen Soldaten werden in zweiundzwanzig Minuten plus/minus fünf Minuten hier sein«, erkläre ich. »Wir müssen auf das Zusammentreffen vorbereitet sein.«
    »Menschen fürchten uns. Empfehle, sie zu meiden«, antwortet der Warden.
    »Mein Wahrscheinlichkeitsthread sagt geringe Überlebenschancen voraus«, fügt der Hoplite hinzu.
    »Zur Kenntnis genommen«, erwidere ich und spüre gleichzeitig bereits die Schritte der nahenden menschlichen Armee im Boden. Es ist zu spät, unseren Plan zu ändern. Wenn die Menschen uns hier so erwischen, dann werden sie uns töten.
    »Arbiter geht in Befehlsmodus«, sage ich. »Freeborn-Squad, auf Kontakt zu Menschen vorbereiten.«
    ***
    Sechzehn Minuten später liegen der Hoplite und der Warden in Trümmern. Ihre Rümpfe sind halb von frisch gefallenem Schnee bedeckt. Nur stumpfes Metall ist zu sehen, ein Gewirr aus Armen und Beinen, das aus keramikverstärkter Schutzverkleidung und zerfetztem Stoff ragt.
    Ich bin jetzt die einzige funktionsfähige Einheit.
    Die Bedrohung hat uns noch nicht erreicht. Doch meine Schwingungssensoren zeigen an, dass der menschliche Trupp nicht mehr fern ist. Der Wahrscheinlichkeitsthread geht von acht zweibeinigen Soldaten und einem großen vierbeinigen Geher aus. Zwei der Soldaten stimmen nicht mit den für Menschen üblichen Daten überein. Einer trägt vermutlich ein schweres Exoskelett an den Beinen. Bei einem anderen weist die Schrittlänge auf irgendein hohes Gehgestell hin. Die restlichen Menschen sind alle in ihrem natürlichen Zustand.
    Ich kann ihren Herzschlag spüren.
    Mit ihnen zugewendetem Gesicht stehe ich in der Mitte des Weges zwischen den Trümmern meines Trupps. Als der Anführer um die Biegung kommt, bleibt er abrupt stehen, und kurz weiten sich seine Augen. Selbst aus zwanzig Metern Entfernung nimmt mein Magnetometer die Abstrahlung der elektrischen Impulse wahr, die durch den Kopf des Soldaten zucken. Der Mensch versucht, sich zusammenzureimen, was für eine Art von Falle er da vor sich hat und wie sein Squad sie am besten überlebt.
    Dann schiebt sich das Geschützrohr des Spinnenpanzers um die Biegung. Die große Maschine wird langsamer und bleibt mit zischenden Gelenken dicht hinter dem Anführer stehen. Meine Datenbank verrät mir, dass der gehende Panzer von der Gray-Horse-Army gefangen und umgebaut wurde. Auf die Seite hat jemand das Wort »Houdini« gemalt. Laut Datenbank ist das der Name eines Entfesslungskünstlers aus dem 20. Jahrhundert. Ich nehme diese Details zur Kenntnis, doch viel Sinn ergeben sie für mich nicht.
    Menschen sind undurchschaubar. Unendlich unberechenbar. Das macht sie so gefährlich.
    »Alle in Deckung!«, ruft der Anführer. Der Spinnenpanzer senkt den Rumpf und stellt schützend die Vorderbeine vor den Körper. Die Soldaten ducken sich unter seinen Bauch. Einer klettert auf den Rücken und übernimmt das großkalibrige MG, das dort montiert ist. Auch das Geschützrohr dreht sich in meine Richtung.
    Das runde Lämpchen auf der Brust des Panzers springt von Grün auf Mattgelb um.
    Ich ändere meine Position nicht. Es ist sehr wichtig, dass ich mich berechenbar verhalte. Mein innerer Zustand ist für die Menschen nicht zu erkennen. Für sie bin ich derjenige, der unberechenbar ist. Sie haben Angst vor mir, was auch richtig so ist. Ich

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