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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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gibt mir mit diesem Ding da Deckung.« Er blickte zu dem Heavy hinüber, der sichtlich zufrieden seinen Bolzenschussapparat in Händen hielt. Dann nickte der Söldner McCrae zu. »Und Sie und ChimBoy halten am Eingang Wache.«
    Nachdem dieser Plan auf allgemeine Zustimmung traf und von der Einsatzleiterin abgesegnet worden war, zauberte Rosso eine MicroCam hervor, die er dem alternden Söldner an seine Swat-Weste heftete. Widerwillig ließ van Ghor die Prozedur über sich ergehen, während Rosso das Bild auf seinen Handgelenkmonitor und McCraes Multibrille legte. Schließlich begab sich die Gruppe zum Wartungsgang.
    Van Ghor öffnete die Abdeckung und verschwand im Inneren. Mono folgte, das Bolzenschussgerät im Anschlag, wobei er fast über den im Weg stehenden GuideBot gestolpert wäre.
    Das weitere Geschehen beobachtete Officer McCrae über das projizierte Bild auf ihrer Multibrille. Der Gang vor van Ghor war zunächst leer. Der Söldner bewegte sich vorsichtig voran und ließ die Kamera über Röhren, Kabelschächte und Bodengitter schweifen. Interessant schienen vor allem heftige Abnutzungsspuren, die den Eindruck erweckten, als wäre im Inneren des Gangs kürzlich eine größere Roboterparty gefeiert worden. Da waren Kratzer am Boden, Schleif- und Schürfspuren an den Wänden und kleine Schäden an den Kabeln auszumachen. Es konnte noch nicht lange her sein, dass es hier drin wesentlich voller gewesen war.
    Kurz darauf richtete van Ghor den Blick wieder nach vorn. F ür einen kurzen Moment glaubte McCrae , am Ende des Tunnels ein schwaches blaues Leuchten erkennen zu können. Dann fiel die Kamera plötzlich aus.
    McCraw stutzte und schaute den Roboterprofiler fragend an. »Was hat das zu bedeuten, Mr. Rosso? Was ist da drin los?«
    »Nobot, Ma’am. Sie sollen mich Nobot nennen. Und was Ihre Frage angeht: Ich habe keine Ahnung. Wir haben allerdings seit einiger Zeit verschiedene Kameraausfälle zu verzeichnen, deren Ursache weitgehend unbekannt ist. Wobei die sich von diesem hier unterscheiden. Der hier scheint mir etwas ungewöhnlich …«
    »Inwiefern?« Sie runzelte die Stirn.
    »Nun, der Ausfall erfolgte sehr abrupt. Ohne Interferenzen oder Störstreifen im Vorfeld. Quasi von einem Moment auf den anderen.«
    »Denken Sie, es könnte mit diesem blauen Licht zu tun haben?«, wollte sie wissen.
    »Wenn ich wüsste, was genau dieses Licht bedeutet, würde ich Ihnen vielleicht eine Antwort geben können.« Rosso zuckte mit den Schultern.
    Und wieder wirkte diese Bewegung eher einstudiert als natürlich. McCrae war nicht wohl zumute. Sie hoffte nur, das Mono und van Ghor dort drin auf sich aufpassten. Im Rahmen ihres ersten richtigen Auftrags zwei Männer einzubüßen, wäre ihr sehr unangenehm gewesen.
    Leise schimpfend überprüfte Mono die Bolzenkartusche seiner improvisierten Waffe. Ihm blieben gut zwanzig Schuss, wobei er allerdings weder Durchschlagskraft noch Schussfrequenz des Geräts kannte. Er hasste es, sich auf neue Waffen einstellen zu müssen. Vor allem, wenn es nicht einmal vernünftige Waffen waren.
    Dieser Planet war ein einziger Albtraum. Nicht nur, dass sein Vorgesetzter eine Frau und einer seiner Partner ein verschissener Lurch war, begleitete sie jetzt auch noch ein Typ, der lieber mit Robotern als mit Menschen redete. Sein einziger Verbündeter inmitten dieses Sauhaufens war Leonidas van Ghor.
    Eben der blieb eben jetzt vor ihm stehen und wandte sich zu ihm um: »Warte hinter der Biegung.«
    Der Heavy verstand nicht recht. Er war davon ausgegangen, dass er dem Söldner Deckung geben sollte. Verwundert schaute er sein Gegenüber an.
    Van Ghor erklärte es ihm: »Wenn dort aus dem Seitengang jemand kommt, möchte ich hier zumindest jemanden haben, der mir den Rücken freihält.«
    Das wiederum leuchtete Mono nicht nur ein, sondern schmeichelte ihm darüber hinaus auch noch. Es war vor allem die Tatsache, dass der Söldner ihm anscheinend vertraute. Schließlich war van Ghor – abgesehen von ihm selbst – der Einzige in diesem Team, der überhaupt etwas draufhatte. Genau genommen bestand das Team, wenn Mono es recht bedachte, nur aus ihm und van Ghor. Die Echse und die Frau waren eigentlich nur Ballast. Sie waren ein Showcase-Beta und ein ambitionierter weiblicher Officer direkt aus dem Büro. Mehr nicht. Die Arbeit würde so oder so an ihm und dem Söldner hängen bleiben.
    Mono lächelte versonnen. Es war fast wie damals mit seinem Bruder. Team Mimkin. Zu zweit gegen den Rest des

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