Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt
blieb, war die ausgesprochene Dummheit des Zombies. Gott sei Dank war ihm noch nicht die Idee gekommen, seinen Kopf zurückzuziehen, um so ein Stück von ihrem Arm abzubeißen.
Sie versuchte erneut, ihre Beine gegen die Kreatur einzusetzen, aber die drängende Nähe des Zombies und seine übernatürliche Stärke verhinderten, dass sie genügend Schwung entwickeln konnte, um ihm gegen die Knie oder in die Weichteile zu treten. Es gelang ihr noch nicht einmal, ihm auf die Füße zu stampfen.
Lindy brüllte wieder. Diesmal klang das Geräusch deutlich schriller und lauter als zuvor. Sie schien verletzt zu sein. Melissa riss ihren Kopf zur Rechten herum und sah, wie das Mädchen sowohl mit Anna Kincaid als auch mit der verrotteteren der beiden Nutten rang. Sie befand sich im Pausenraum und hatte sich mit den Zombies einen Wettlauf um die Tische geliefert, um sie sich vom Leib zu halten. Diese Strategie war für eine Weile aufgegangen, aber dann war es Anna und der Prostituierten schließlich gelungen, sie zu flankieren. Jetzt setzte Lindy einen der metallischen Klappstühle als improvisierten Schild ein. Sie hatten sie in eine Ecke des Raums gedrängt, aber noch funktionierte es, sie auf Distanz zu halten, indem sie ihren Angreifern jedes Mal mit dem Stuhl einen verpasste, wenn sie sich näherten. Sie kämpfte mit großer Entschlossenheit, aber lange würde sie sich die beiden nicht mehr vom Leib halten können.
Melissas eigene Stärke begann nachzulassen und ihr Unterarm rutschte nach unten.
Der Zombie nutzte die Gunst der Stunde und tauchte mit seinem Mund auf ihren plötzlich ungeschützten Hals ab.
Melissa verlagerte ihr Gewicht und ließ ihren Körper nach links wegschnappen. Das Timing war perfekt. Der Zombie geriet aus dem Gleichgewicht und sie polterten in einem verschlungenen Haufen auf den Boden. Sie trat und prügelte wild um sich und befreite sich so aus der Umklammerung des Zombies. Seine Fingernägel zerkratzten ihr den Arm, als sie sich aufrappelte, und ließen dunkelrote Linien im blassen Fleisch zurück. Melissa löste sich rückwärts von ihrem Gegner und fand sich im Gang wieder. Der Zombie lag immer noch auf dem Rücken. Jetzt rollte er steif auf die Seite und leitete den mühsamen Prozess ein, seinen Körper wieder aufzurichten.
Melissa blickte sich schnell nach links und rechts um.
Zu ihrer Linken war der leere Gang, der zu einer offenen Tür führte. Na ja, nicht wirklich leer. Davids lebloser Körper lag nach wie vor lang gestreckt in einer großen Pfütze aus dunklem Blut. Zu ihrer Rechten endete der Gang in einer Sackgasse. Dort befand sich eine weitere Tür, durch die sich vorhin Miss Huffington verdünnisiert hatte, aber sie war geschlossen. Der tote Hausmeister blockierte sie. Sein Gesicht war gegen das Guckfenster gepresst, seine rechte Hand umklammerte hilflos den Drehknauf.
Sie stand vor einer schweren Entscheidung.
Sie konnte durch die offene Tür fliehen.
Oder sie konnte Lindy helfen.
Die Zähigkeit des Mädchens war erstaunlich und bewundernswert. Sie hätte jedem Soldaten im Kampf zur Ehre gereicht. Aber sie war ganz allein. Im Pausenraum warteten gleich drei Zombies. Die Rechnung war ziemlich einfach. Lindy im Stich zu lassen, bedeutete das sichere Todesurteil für ihre Freundin. Melissa war sich nicht sicher, ob sie damit leben konnte. Trotzdem war es eine verdammt schwierige Entscheidung. Sie wollte nicht sterben. Und auch nicht mehr kämpfen.
Die Andeutung einer Bewegung zu ihrer Linken zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.
David war auf den Knien. Die klaffende Wunde an seinem Hals blutete nicht mehr. Er sah sie mit leeren Augen an, in denen nicht ein Hauch von Wiedererkennen lag. Ihr Freund war jetzt einer von ihnen. Ein Zombie. Davids Mund öffnete sich und ein zischendes Stöhnen entfuhr seiner Kehle. Er stolperte auf die Füße und kam langsam auf sie zu.
Melissa seufzte.
Die Entscheidung war ihr aus der Hand genommen worden.
Sie wich in den Pausenraum zurück. Die Zombienutte kniete auf dem Boden. Sie sah Melissa hereinkommen und öffnete ihren Mund mit einem hungrigen Knurren. Melissa lief schnell zu ihr und versetzte der Kreatur einen harten Tritt in den ausgehöhlten Magen. Diese plumpste wieder auf den Rücken und Melissa wich geschickt den nach ihr tastenden Händen aus.
Lindy hielt sich weiterhin Anna und die andere Nutte vom Leib. Es war ihnen gelungen, sich zwischen den Hieben mit dem Stuhl Zentimeter für Zentimeter näher heranzukämpfen. Die Schläge
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