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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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genommen war’s eine der schlimmsten.«
    Â»Warum?«
    Â»Weil’s schrecklich war. Ich hab mir den ganzen Tag die Beine in den Bauch gestanden, wurde vollgekotzt, angespuckt, zerquetscht, und das alles für genau drei Songs. Und dann ist mein verdammter Mondstein verloren gegangen und du hast ihn mir zurückgegeben und … das war toll … aber ich wurde auch weggeschleift und zu Boden getrampelt und bin ohnmächtig geworden und hab mir den Kopf gestoßen … wäh, der ganze Tag war einfach grässlich.« Meine Stimme wird immer schriller.
    Eine alte Dame am Nachbartisch, mit krummem Rücken und einer Muffelmiene wie Winston Churchill, dreht ihren wackligen Kopf in unsere Richtung und schnalzt missbilligend mit der Zunge.
    Jackson senkt die Stimme zu einem Flüstern. »Warum hast du dir das alles dann angetan?«
    Â»Weil ich ganz vorne stehen wollte. Um dir nahe zu sein. Ich dachte, dass … Ich weiß nicht. Dass du mir vielleicht zuzwinkern würdest oder so und dass ich dann nicht mehr bloß irgendein Fan in der Menge wäre. Ich hab das getan, weil ich dich geliebt habe.«
    Â»Geliebt habe? Vergangenheitsform?«
    Â»Ja.«
    Â»Und wenn du mich jetzt ansiehst, liebst du mich da? Würdest du das alles noch mal für mich auf dich nehmen? Würdest du mich erneut entführen?«
    Ich bin wieder baff, kein Wort bringe ich heraus, mir liegt noch nicht mal eins auf der Zunge. Da ist nur gähnende Leere.
    Â»Nein«, sage ich schließlich. »Ich hatte irgendwie auf so ein ›Opa und Jimi Hendrix‹-Erlebnis gehofft.« Er legt die Stirn in Falten. »Ich wollte dich einfach kennenlernen. Ich hab gedacht, dass dann alles besser werden würde.«
    Die Wahrheit ist: Nein, es ist nicht alles besser geworden. Aber es ist alles klarer geworden. Ich weiß jetzt, dass ich ihn nicht mehr liebe. Er ist jetzt einfach bloß Jackson für mich. Er ist wichtig, aber er ist eben nur ein Freund. Was wird gleich noch mal in dem Hugh-Grant-Film gesagt, in dem er diesen weichgespülten Buchhändler spielt und sie die berühmte Schauspielerin? Sie ist nur ein Mädchen, das vor einem Jungen steht und ihn bittet es zu lieben? Tja, ich bin nur ein Mädchen, das vor einem Rockstar sitzt und sich wundert, warum’s mir jemals so wichtig war.
    Â»Das wäre der Hammer. Wir würden so viel unternehmen, so viel von der Welt sehen. Das wär genial.«
    Â»Ich will nicht mit dir gehen«, sage ich.
    Â»Sag’s noch mal?«, sagt er und lehnt sich nach vorne.
    Â»Nichts für ungut, aber ich will nicht mit dir mit, wenn du abhaust. Ich weiß nicht, warum, ich … gehöre einfach nicht zu dir.«
    Â»Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Ich gehöre zu niemandem.«
    Aber wohin gehöre ich?, frage ich mich.
    Wir kaufen ein paar Samen in dem Farm Shop von Weston Park, wo wir auch Mac und Cree wiedertreffen.
    Â»Geht’s dir gut?«, fragt mich Mac.
    Â»Warum fragst du mich das ständig?«, schnauze ich ihn an und versuche es dann mit einem Lachen abzutun. »Ja, mir geht’s bestens.« Meine Brust ist wie zugeschnürt.
    Â»Tschuldige, dass ich gefragt habe«, sagt er und ich werde rot. Ich möchte ihm am liebsten von DFD erzählen. Er wird mich umbringen, aber bevor er mich umbringt, wird er versuchen alles wieder ins Lot zu bringen. So dass ich mich wieder besser fühle. Wenn ich weine, schreit Mac mich vielleicht nicht an. Er nimmt mich immer in die Arme, wenn ich weine. Wenn ich doch nur wüsste, wie sich Liebe anfühlt.
    Als ich Jackson zum ersten Mal auf DVD sah, hatte sich das angefühlt wie Liebe. In meiner Brust gab’s einen Donnerschlag und ich spulte immer wieder zurück. Und ich wollte ihn einfach nur küssen. Ich wollte nichts anderes tun, als ihn für den Rest meines Lebens zu küssen. Aber wenn ich Jackson jetzt ansehe, empfinde ich nichts mehr davon. Er ist für mich nur noch so etwas wie ein nerviger älterer Bruder und mit Sicherheit der letzte Mensch auf Erden, den ich küssen möchte. Wenn ich Mac ansehe, dann möchte ich zurückspulen, glaube ich jedenfalls. Ich möchte ihn tatsächlich berühren. O Mann. Abartig oder was? Aber es stimmt. Ich spule immer wieder zurück.
    Jackson verspricht Cree, dass wir zum Teich gehen und die Schwäne füttern. Er möchte sehen, wo Opa schwimmen war. Opa ist in Jacksons Augen

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