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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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sagte er, dass er Kopfschmerzen hat. Ich hab ihm meinen Curly Wurly angeboten …«
    Mac hebt eine Hand hoch, um mich zu unterbrechen. »Ist das irgend so ein Sex-Code für irgendwas?«
    Ich runzele die Stirn. »Nein, das war mein Schokoriegel.« Mac ist wieder für eine Ewigkeit still und ich plappere weiter, um die Leere zu füllen. »Na egal, er kam jedenfalls her und ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte, mein Hirn war wie durchgequirlt, weil ich war ja umgekippt und hatte mir den Kopf angeschlagen und ich konnte nicht fassen, dass er da war, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und da hab ich mir gedacht, ich biete ihm meinen Schokoriegel an und gucke, ob er mal abbeißen will, damit ich ihn dann zu Hause einrahmen kann oder so, und als ich ihm den Riegel hingehalten habe, ich denke, da hat er gedenkt …«
    Â»â€¦Â gedacht.«
    Â»â€¦Â gedacht, dass es irgendwie so was ist … wie … ein Messer.«
    Ein laaanges Seufzen von vorne. Noch mehr Schweigen. Er dreht sich auf seinem Sitz zu mir um und sieht mich an. »Er hat also geglaubt, du wolltest ihn entführen? Gewaltsam?« Ich nicke. »Häm?«, bohrt er nach, in dem strengen Ton, den Lehrer draufhaben.
    Â»Ja«, sage ich leise, damit ich Jackson nicht wach mache. »Aber er hat sich richtig entspannt, seit ich ihn ins Auto verfrachtet habe. Anscheinend hat’s ihm ja nichts ausgemacht. Er ist jetzt nicht ausgeflippt oder so. Schau ihn dir doch an. Er schläft.«
    Â»Warum, glaubst du wohl, tut er das?«, schreit Mac.
    Â»Brüll nicht so.«
    Â»Doch, das ist mein Auto und ich kann brüllen, soviel ich will!« Ich blicke zu Jackson hinüber, aber er zuckt nicht mal mit der Wimper. Sein Mund steht weit offen und er ist komplett ausgeschaltet. Ich hebe eine Hand, um seinen Atem zu checken.
    Â»Du hast es echt noch nicht geschnallt, was?«
    Â»Was geschnallt?« Ich lege die Stirn in Falten.
    Mac seufzt. »Der ist ein Junkie.«
    Â»Nein, ist er nicht. Er hatte bloß Kopfschmerzen. Ich habe gesehen, wie er vorhin Aspirin genommen hat. Er ist seit zwei Jahren clean …«
    Â»Ach komm, Jody, wach endlich auf. Der wilde Rocker Jackson Gatlin? Der von Ängsten geplagte Jackson Gatlin? Das zugedröhnte Junkie-Opfer Jackson Gatlin? Du hast doch selbst die Zeitschriften gelesen.«
    Â»Hör auf. Nicht alle diese Geschichten stimmen.«
    Â»Doch, tun sie. Du willst es bloß nicht wahrhaben.« Mac seufzt wieder, fährt sich durch sein hochgestelltes schwarzes Haar, und als er sich schließlich zu mir umdreht, rubbelt er immer energischer durch seinen Schopf, als wollte er seine Kopfhaut glatt schmirgeln. Die Stacheln bewegen sich kein Stück, dermaßen viel Haargel ist da drin.
    Â»O Mann, was für ein Albtraum von Tag«, sagt er. »Kann mir bitte, bitte jemand sagen, dass ich das alles nur träume? Echt mal, bist du krankhaft depressiv oder so was in der Art? Hab ich da irgendwas nicht mitgekriegt? Du hast schon krass dämliche Sachen gebracht, ich weiß. Schließlich war ich derjenige, der deinen Sturz abgefangen hat, als du auf diesen Laternenmast geklettert bist …« Schweigen. Dann schreit er. »Was zum Teufel ist in dich gefahren?«
    Jackson regt sich, dann dreht er sich auf die Seite und schläft sofort wieder ein, das Gesicht an die kalte Scheibe gepresst. »Ich hab einfach die Gelegenheit beim Schopf gepackt«, sage ich mit zittriger Stimme. »Es ist deine Schuld.«
    Â»Wie meinst du das: Es ist meine Schuld. Wie zum Teufel kann das meine Schuld sein?«
    Â»Es war dein Curly Wurly.«
    Â»Unfassbar«, sagt er und kneift die Augen zusammen. »Ich sehe bereits den Ausblick durch vergitterte Fenster vor mir. Ist dir klar, dass man nach ihm suchen wird? Die Polizei? Sein Manager? Die Presse? Sie werden Jagd auf uns machen. Sie werden das Auto untersuchen. Sie werden jeden Krümel sicherstellen!«
    Â»Nein, werden sie nicht. Es ist okay. Ich werde die Beweiskrümel einfach aufessen. Au, mein Kopf tut weh.«
    Er lacht gehässig. Ich sollte etwas sagen oder wenigstens irgendeinen Laut von mir geben. Ich hasse dieses Lachen. Das ist dieses ›Jody, du bist echt ’ne Marke‹-Lachen und es gibt mir das Gefühl, dass ich dumm bin. Fett und hässlich und sommersprossig und peinlich und blöd. »Ich wollte einfach mehr«, sage ich. »Ich wollte

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