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Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Titel: Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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sich tun läßt. Pongo sagt, daß er eine Annäherung der Indianer unbedingt bemerkt, und da wir hellen Mondschein haben, können wir uns sehr gut wehren."
    Das war richtig, und nachdem ich noch einige Zeit auf weitere Rufe unserer Verfolger gelauscht hatte, drückte mir die Müdigkeit wieder die Augen zu.

    3. Kapitel. Dem Tod knapp entkommen.

    Ich erwachte erst wieder, als der Morgen schon über eine Stunde hereingebrochen war. Der Professor schlief noch neben mir, ihn hatte ja das mühsame Humpeln an den Krücken besonders angestrengt
    Als ich mich aufrichtete sah ich Rolf und Pongo auf der vom Gras unbedeckten Plattform der untergelegten Äste und dünnen Stämme sitzen Sie spähten scharf durch das dichte Laub nach unten Pongo hatte das leise Geräusch das ich beim Aufrichten verursacht hatte, sofort gehört, drehte sich um und legte den Finger auf die Lippen.
    Das hieß, daß ich mich völlig ruhig verhalten sollte, also blieb ich sitzen und versuchte ebenfalls nach unten zu blicken, aber das Laub hinderte jeden Durchblick.
    Zehn Minuten saß ich so, dann kam Rolf behutsam zu mir herangekrochen.
    »Die Indianer haben uns völlig umzingelt," flüsterte er. "Soeben war ein Späher von ihnen hier unter dem Baum. Er betrachtete genau den Boden und hat sicher bemerkt, daß wir dort ein Feuer entzündet hatten, obwohl Pongo doch die Spuren möglichst beseitigt hat. Dann blickte er sekundenlang hier herauf, hat bestimmt die Plattform aus Ästen, ja, vielleicht auch uns gesehen, denn er wich blitzschnell zurück, eilte über die Lichtung und verschwand drüben im Walde. Jetzt müssen wir überlegen, was wir beginnen wollen."
    „Frühstücken," schlug ich vor, „wir haben noch heißen Tee und das kalte Schweinefleisch, damit müssen wir den Tag über auskommen, denn einen Fluchtversuch können wir doch nur in der Dunkelheit wagen."
    „Allerdings, du hast recht," gab Rolf zu, „aber gefallen tut es mir gar nicht. Das Fleisch reicht gerade zu einer tüchtigen Mahlzeit für jeden, dann müssen wir bis morgen durchhalten. Ebenso ist es mit dem Tee."
    „Nun, wenn dieser Umstand das einzige Hindernis wäre, dann wäre ich sehr ruhig," meinte ich, „daran sind wir doch einigermaßen gewöhnt. Aber die Hauptsache ist für uns doch, wie wir durch die Reihen der Indianer kommen. Denn sie werden natürlich besonders nachts sehr scharf auf uns aufpassen."
    „Das ist richtig, deshalb müssen wir auch vom Baum herunter, sobald die Dunkelheit einbricht, also ehe der Mond sein Licht über die Lichtung wirft. Ein Ruhetag ist auch für den Fuß des Professors sehr gut, vielleicht kann er heute Nacht schon besser laufen."
    Thomson wachte im gleichen Augenblick auf, blickte erst verwundert umher und fragte dann leise:
    „Wir können wohl nicht fort?"
    „Nein Herr Professor," gab Rolf flüsternd zurück, „wir sind von den Indianern eingeschlossen. Wir müssen bis zum Einbruch der Nacht warten und dann zu entkommen versuchen."
    „Oh das ist mir in einer gewissen Beziehung ganz angenehm " meinte der Professor, „mein Fuß schmerzt jetzt garnicht mehr, und ich denke, daß ich am Abend wieder laufen kann. Mit den Krücken möchte ich mich nicht mehr beschweren."
    „Gut wäre es ja." sagte Rolf, „denn Sie könnten mit den Hölzern zu leicht Geräusche hervorbringen, die uns sofort verraten würden. Jetzt wollen wir frühstücken. aber es wäre ganz gut, wenn wir unsere Portionen nur halb essen, damit uns für Nachmittag auch etwas übrig bleibt. Ebenso müssen wir es mit dem Tee machen "
    „Gut" stimmte Thomson zu, „wenn Sie so liebenswürdig sein wollen dann bringen Sie mir meine halbe Portion Ich möchte mich garnicht rühren, um meinen Fuß ordentlich ausruhen zu können."
    „ Aber gern Herr Professor " nickte Rolf.
    Wir krochen jetzt gemeinsam nach vorn auf die Plattform, wo Pongo Immer noch aufmerksam hinunterspähte. Er berichtete aber bei unserem Herannahen, daß er keinen Feind mehr hätte erblicken können.
    „Ich schlage jetzt vor, daß wir uns ruhig wieder hinlegen und zu schlafen versuchen. Wir können ja abwechselnd wachen obwohl es nicht notwendig sein wird. Durch die erzwungene Ruhe sammeln wir wenigstens Kraft für den bevorstehenden Nachtmarsch," meinte Rolf.
    „Na, ich bin sofort dabei," meinte der Professor und legte sich wieder auf das weiche Lager zurück. Wir vereinbarten jetzt, daß vorläufig Pongo zwei Stunden vorn auf der Plattform bleiben sollte, dann Rolf ihn ablösen und ich den dritten Posten

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