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Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Titel: Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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empor und hinab und standen schließlich vor einer Tür, die Rolf lächelnd betrachtete.  
      „Colonel Perkins" stand auf dem Türschild. Wo hatte ich den Namen schon einmal gehört?  
      Ich sah Rolf an, der mir aufmunternd zunickte. Vor der Tür mußten wir warten. Ein Beamter betrat nach kurzem Anklopfen den Raum Perkins' und erschien nach einer Weile wieder, uns auffordernd, einzutreten.  
      Im Zimmer wußte ich gleich Bescheid. Das war doch Perkins, der uns vor zwei Jahren sehr freundlich entgegengekommen war. Der Colonel saß am Schreibtisch und erhob sich, als wir näher an ihn herangingen.  
      „Guten Abend, Herr Colonel," sagte Rolf freudig. „Dürfen wir nachträglich noch gratulieren?"  
      „Sind Sie es wirklich, Herr Torring und Herr Warren? Oder täusche ich mich? Da ist ja Pongo! Natürlich! Das können nur die beiden Weltenwanderer sein, die Globetrotter. Guten Tag, Herr Torring! Grüß Sie Gott, Herr Warren! 'n Tag, Pongo! Sie sind natürlich empört, daß Sie verhaftet wurden. Das läßt sich denken. Nehmen Sie es nicht krumm! Und tragen Sie es mir persönlich nicht nach! Die Ähnlichkeit mit den Brüdern Sander ist einfach frappant!"  
      „Sie freuten sich schon, einen guten Fang gemacht zu haben," lachte Rolf, während der Colonel ihm die Hand entgegenstreckte. „Und nun müssen wir Sie so enttäuschen!"  
      Nach der herzlichen Begrüßung bat Perkins den Beamten, der uns hergeleitet hatte, das Zimmer zu verlassen. Als wir der freundlichen Aufforderung, Platz zu nehmen, Folge geleistet hatten, bot der Colonel Zigarren, Zigaretten und Likör an. An seinen Bewegungen erkannte ich, daß er nicht mehr die Bombenruhe besaß, die ich an ihm vor zwei Jahren so geschätzt, ja, fast bewundert hatte.  
      Er war nervös. Befand er sich in so großer Verlegenheit?  
      Als er wieder hinter seinem Schreibtisch saß, meinte Perkins:  
      „Ich habe mich da von zwei Hochstaplern düpieren lassen, meine Herren. Zu spät entdeckte ich den Irrtum."  
      „Er ist doch begreiflich," warf Rolf lächelnd ein.  
      „Trotzdem, meine Herren! Ich fühle mich irgendwie schuldig. Ein Kriminalist soll einen untrüglichen Riecher haben. Hier habe ich das Gegenteil bewiesen. Wenn ich Sie aber anschaue, muß ich mir gleichsam selbst Absolution erteilen, denn es sieht aus, als ob Sie Zwillingsbrüder der Brüder Sander wären."  
      „Wir hatten schon die Bitte ausgesprochen, Bürgermeister Patterson in Kenntnis zu setzen," sagte ich. „Er hat uns vor zwei Jahren auch gut kennen gelernt. Er wird sich bestimmt freuen, uns einmal wiederzusehen. Die Unterhaltung mit ihm wird Ihnen. Herr Colonel, sicherlich auch die letzten Zweifel an unserer Identität nehmen."  
      In dem Augenblick klopfte es. Ein Beamter in Zivil öffnete die Tür und meldete, daß — Bürgermeister Patterson den Herrn Colonel zu sprechen wünsche.  
      „Herein mit ihm!" rief Perkins leutselig.  
      Wir ahnten sofort, daß unser Zimmerkellner Wort gehalten hatte. Lachend streckte Rolf dem Bürgermeister die Arme entgegen, kaum daß er die Schwelle des Zimmers überschritten hatte.  
      „Guten Abend, meine Herren" strahlte Patterson. „Ich freue mich, Sie endlich einmal wiederzusehen. Die Umstände sind nicht gerade erfreulich, aber das hindert mich nicht, dennoch froh zu sein. Der Kellner von Tomsons Hotel kam persönlich zu mir aufs Amt und erzählte mir eine merkwürdige Geschichte, aus der ich gar nicht richtig klug wurde."  
      „Sind das wirklich die Herren Torring und Warren aus Deutschland?" fragte der Colonel. „Ich wäre Ihnen dankbar, Herr Bürgermeister, wenn Sie es mir ausdrücklich noch einmal bestätigen würden."  
      „Natürlich sind sie es! Sie, lieber Colonel, hofften schon, die Brüder Sander geschnappt zu haben. Das kann ich mir denken. Die Ähnlichkeit ist natürlich auch auffallend!"  
      Der Colonel bedankte sich und begann die Geschichte der Brüder Sander zu erzählen: »Vor etwa zwei Monaten waren in San Franzisko zwei Männer aufgetaucht, die sich Sander nannten, Brüder Sander. Ich begegnete ihnen zufällig auf der Straße und redete sie mit Torring und Warren an, da ich Sie ja vor zwei Jahren kennengelernt hatte. Die beiden Herren waren erst etwas verdutzt, lachten aber gleich darauf und bestätigten mir, daß sie Torring und Warren seien. Sie hätten absichtlich in der Stadt falsche Namen angegeben.  
      Ich dachte an die Erlebnisse, die wir zusammen hatten, und

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