Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
bin
    Geschäftsmann. Ich mache Geschäfte. Ihr seid Musiker und macht Mu-
    sik. Bestimmt wollt ihr euch nicht um Dinge wie Geld und dergleichen
    den Kopf zerbrechen müssen, oder? Das stört nur bei der ganzen Krea-
    tivität und so. Wie wär’s, wenn ihr das Finanzielle mir überlaßt?«
    »Ha!« knurrte Glod, der sich noch immer über die Kritik an seinem fi-
    nanziel en Scharfsinn ärgerte. »Was kannst du schon ausrichten?«

    »Nun, zunächst einmal könnte ich dafür sorgen, daß man euch be-
    zahlt«, stellte Schnapper in Aussicht.
    »Und die Einrichtung?« fragte Buddy.
    »Ach, hier gehen jeden Abend irgendwelche Dinge zu Bruch«, meinte
    Schnapper. »Hibiskus wollte euch linken, das ist alles. Ich regle das. Ihr
    sol tet euch vor solchen Leuten hüten.«
    Er beugte sich vor. Hätte er noch breiter gegrinst, wäre ihm der obere
    Teil des Kopfes abgefallen.
    »Diese Stadt ist wie ein Dschungel, Jungs«, sagte er.
    »Ich vertraue ihm, wenn er gewährleisten kann, daß man uns bezahlt«,
    meinte Glod.
    »So einfach das ist?« fragte Klippe.
    »Ich vertraue jedem, der mir Geld gibt.«
    Buddy sah zum Tisch. Aus irgendeinem Grund glaubte er, daß die Gi-
    tarre Einspruch erheben würde, wenn etwas nicht mit rechten Dingen
    zuginge. Vielleicht ließ sie dann eine Dissonanz erklingen. Derzeit
    summte sie zufrieden vor sich hin.
    »Na gut«, ließ sich Klippe vernehmen. »Wenn es bedeutet, daß ich be-
    halten kann meine Zähne… dann ich bin einverstanden.«
    »In Ordnung«, sagte Buddy.
    »Gut! Hervorragend! Bestimmt machen wir großartige Musik zusam-
    men. Ich meine… das könnt ihr doch, oder?«
    Schnapper holte ein Blatt Papier und einen Stift hervor. In seinen Au-
    gen brüllte der Löwe.

    Irgendwo hoch oben in den Spitzhornbergen galoppierte Binky über
    eine Wolke.
    »Wie kann er nur so reden?« fragte Susanne. »Er spielt mit dem Leben von Leuten, und dann spricht er auch noch von Pflicht .«

    Im Hauptquartier der Musikergilde brannten al e Lampen.

    Eine Flasche Gin schlug an den Rand eines Glases und knal te dann
    auf den Tisch, als Klatschmaul Zitrone sie absetzte.
    »Weiß denn niemand, wer sie sind?« fragte Herr Clete, als es Klatsch-
    maul beim zweiten Versuch gelang, das Glas zu greifen. »Irgend jemand
    muß sie doch kennen!«
    »Den Jungen hab ich noch nie gesehen«, antwortete Klatschmaul.
    »Niemand weiß was über ihn. Und… und was Trolle betrifft… Man
    kann die Burschen nicht auseinanderhalten.«
    »Einer war zweifel os der Bibliothekar aus der Unsichtbaren Universi-
    tät«, sagte Herbert »Cembalo« Schlurfer, Bibliothekar der Musikergilde.
    »Um den brauchen wir uns zunächst nicht zu kümmern«, entschied
    Herr Clete.
    Die anderen nickten. Niemand wol te dem Bibliothekar der Universität
    eine Abreibung verpassen, solange schwächere Opfer zur Auswahl stan-
    den.
    »Was ist mit dem Zwerg?«
    »Ah.«
    »Jemand nannte seinen Namen: Glod Glodson. Wohnt in der Fleißigen
    Straße…«
    Clete knurrte. »Schickt einige Jungs zu ihm, und zwar sofort. Ich möch-te, daß dem Zwerg und seinen Freunden der Status von Musikern in
    dieser Stadt erklärt wird, und zwar gleich. Hätt-hätt-hätt.«

    Die Band eilte durch die Nacht und ließ den Lärm der Geflickten Trommel hinter sich zurück.
    »Er war wirklich nett«, sagte Glod. »Ich meine, wir haben nicht nur un-
    ser Honorar bekommen. Er hat uns auch noch zwanzig Dollar aus seiner
    eigenen Tasche gegeben. Weil er an unserem Schicksal Anteil genommen
    hat.«
    »Ich glaube, er das meinte mit dem Anteil ein wenig anders«, vermutete
    Klippe.
    » Und er hat uns weitere Auftritte versprochen. Habt ihr den Vertrag gelesen?«

    »Nein. Hast du ihn gelesen?«
    »Es war alles in ganz kleinen Buchstaben geschrieben«, sagte Glod.
    Seine Miene erhel te sich. »Aber davon gab’s jede Menge. Ein Vertrag
    mit so vielen Wörtern muß gut sein.«
    »Der Bibliothekar ist weggelaufen«, murmelte Buddy. »Er sagte mehr-
    mals ›ugh‹ und lief davon.«
    »Ha, irgendwann bereut er das«, sagte Glod. »Später wird er bei Ge-
    sprächen mit anderen Leuten sagen: Ich ging, bevor die anderen be-
    rühmt wurden.«
    »Wenn der Bibliothekar bei Gesprächen mit anderen Leuten etwas
    sagt, klingt es sicher wie ›ugh‹.«
    »Wie dem auch sei: Das Piano muß repariert werden.«
    »Ja«, stimmte Klippe zu. »Ich einmal jemanden gesehen, der Dinge
    konstruierte aus Streichhölzern. Er für die Reparatur in Frage kommt.«
    Der Curry-Garten verwandelte zwei Dol ar in

Weitere Kostenlose Bücher