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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Frisur aussieht, nur so viel: Von hinten kann man ihn kaum von Lizzy und Mr. Patel unterscheiden.
    Er wollte noch am selben Abend mit mir ausgehen, seither sind wir zusammen. Es war Schicksal. Es hat sofort gefunkt, und ich wusste von Anfang an, dass er etwas ganz Besonderes ist. Gerade wollte ich völlig in meinen Tagträumereien versinken, als ich merkte, dass die Raumtemperatur um mehrere Grade gefallen war. Ginger und Lizzy starrten mich entsetzt an.
    »Aber … ich dachte, er landet in Prestwick«, hauchte Lizzy.
    »Das tut er auch. Um neun Uhr.« Und das war in genau drei Stunden, vierzehn Minuten und siebenundzwanzig Sekunden.
    Bis zur letzten Minute hatte ich gehofft, dass er aus der Sache mit dem vierzehntägigen Urlaub bei seiner Tante in New Jersey rauskommen würde, aber er hatte mir erklärt, dass es der Herzenswunsch seiner Mutter sei, ihre Schwester nach dreißig Jahren zum ersten Mal wiederzusehen, und er sie nicht enttäuschen könne. So war Charlie – unglaublich loyal, verlässlich, treu. Und die Tatsache, dass er ein bisschen aussah wie Rick Astley, war ein zusätzlicher Bonuspunkt.
    »Du fährst tatsächlich den weiten Weg, um ihn abzuholen? Über die Autobahn?«
    »Es sind nur eineinhalb Stunden. Es ist ja kein fremdes Land«, sagte ich.
    »Lou, du bist bisher noch nicht weiter gefahren als bis zur Sporthalle an der Merrylee Street. Wie willst du den Weg nach Prestwick finden?«
    Lizzy hatte nicht Unrecht. Aber ich war fest entschlossen, keine Sekunde länger als nötig auf Charlie zu verzichten, und außerdem wollte ich natürlich ein kleines bisschen angeben und ihn mit meinem neuen Auto am Flughafen überraschen.
    »Passt auf!« Ich zog die Augenbrauen zusammen und machte ein, wie ich hoffte, eisern entschlossenes Gesicht.
    »Hast du eine Bindehautentzündung?«, fragte Ginger. »Deine Augen sehen so komisch aus.«
    Vielleicht war eiserne Entschlossenheit zu demonstrieren nicht meine Stärke. »Mein Serienkiller-Fahrprüfer hat mich heute Morgen offiziell zertifiziert. Und ich will Charlie unbedingt wiedersehen. Ich vermisse ihn wie verrückt. Es gibt keinen Grund, bis morgen früh zu warten. Außerdem ist das eine super Gelegenheit, meine künftige Schwiegermutter kennen zu lernen, findet ihr nicht?«
    »Ich finde, es ist eine super Gelegenheit, zwanzig Pfund für Benzin zu verschwenden.«
    »Das sagst du nur, weil du Single bist«, antwortete ich und schleuderte ein Kissen in ihre Richtung.
    Es kümmerte mich nicht, was sie sagten. Es würde wie die letzte Szene in einem Film mit Meg Ryan. Die romantische Heldin machte sich auf den Weg, um ihren Traumtypen und ein Happyend zu kriegen.

Lektion 26
    Das Leben ist einfach nie wie ein Kitschfilm
    Hat es je eine Heldin in einem großen Liebesfilm gegeben, die einen Platten hatte? Gab es je ein Liebesdrama von Shakespeare, das bei Kwik Fit endete?
    Ich hatte noch nicht mal das Ende unserer Straße erreicht, als ich bereits anhielt, weil ich meine Neugier befriedigen und wissen wollte, weshalb das Auto fuhr, als zöge es einen Güterzug hinter sich her.
    Nach Hause zurückzukehren und mir Gingers »Hab ich ja gleich gesagt«-Gesicht anzuschauen kam nicht in Frage, also warf ich ein paar Münzen in ein öffentliches Telefon und rief Red an. Eine Viertelstunde später war er da und machte ein ziemlich betretenes Gesicht.
    »Das tut mir wirklich leid, Lou. Ich hatte echt keine Ahnung, dass so was passieren würde.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kein Problem. Das war bestimmt mein Fehler. Irgendwer hat gestern Abend die Scheiben der Bushaltestellte zertrümmert, neben der ich geparkt habe. Ich war so verliebt in mein neues Auto, dass mir gar nicht aufgefallen ist, dass ich auf Glasscherben gestanden habe.«
    Verstand, Verstand, Verstand, wo bist du?
    Red öffnete den Kofferraum seines neuen weißen Toyota Carina, nahm ein paar Werkzeuge raus und machte sich an die Arbeit. Ginger behauptet immer, dass er schwul sei, aber ich bin da nicht so sicher. Er ist der am wenigsten tuntige Mann, den ich kenne, und die Boy-George-Jeans, die wir ihm letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt haben, habe ich an ihm auch noch nie gesehen. Er trägt immer irgendwelche zerschlissenen Jeans, dazu weiße oder graue T-Shirts und schwarze Stiefel. Und die sind nicht mal aus Wildleder. Nur samstags sehe ich ihn gelegentlich in anderen Klamotten, wenn er unterwegs zu seinem Job ist. Er arbeitet als Fotograf für ein Geschäft im Shoppingcenter, und wenn er für eine

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