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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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war.
    »Josie, das wäre fantastisch. Und für Cassie wäre es ebenfalls wie im Himmel.« Es stimmte. Sie liebte ihre Tante Josie genau so wie ihre Tante Ginger.
    Ich hatte zwar immer noch das Gefühl, mich am Fuße einer unendlich langen Treppe zu befinden, aber meine beiden guten Feen hatten meinen Hintern gerade die ersten Stufen hinaufgehoben.
    Ich hörte, wie jemand die Tür aufschloss, dann betrat Red die Küche. Seine Haare waren zerzaust, vermutlich, weil er im Flugzeug geschlafen hatte, und seine Augen vor Müdigkeit gerötet. Cassie jauchzte vor Vergnügen, und er stürzte sich sofort auf sie, um sie zu küssen.
    »Daddydaddydaddydaddy«, krähte sie fröhlich, und ich schmolz dahin, wie immer, wenn ich die beiden zusammen sah.
    Schließlich ließ er sie los, küsste Josie und seine Schwester und blieb schließlich vor mir stehen.
    »Du siehst … irgendwie so verändert aus.« Seinem Blick war anzusehen, dass ihm die Veränderung gefiel. »Hast du was machen lassen?«
    Mit einem dumpfen Laut knallte Gingers Kopf auf die Tischplatte.
    »Bist du sicher, dass wir dieselbe Mutter haben?« Sie verdrehte die Augen. »So blöd kann man doch gar nicht sein.«
    Ich schaltete mich sicherheitshalber ein. »Ginger hat mir einen Wellnesstag spendiert. Wie findest du es?«
    Er beugte sich vor und küsste mich lange. Es war ein richtiger Kuss, nicht einer der flüchtigen, die wir uns in den letzten Monaten angewöhnt hatten. Red ignorierte die Serviette, die seine Schwester sich vor die Augen hielt.
    »Cassie, eins will ich dir sagen«, sagte Ginger zu unserer Tochter. »Solche öffentlichen Liebesbekundungen sollten bestraft werden.«
    »Ich finde, du siehst fantastisch aus«, sagte er, als ich wieder Luft bekam. »Und ich kann kaum bis morgen warten.«
    Morgen! Erschrocken sprang ich auf. Cassies Taufe! Ich hatte die Kirche und das Restaurant gebucht. Ich hatte Reds Lieblingsanzug aus der Reinigung geholt. Cassies schönes Kleid und ihre kleinen weißen Ballettschühchen lagen bereit. Aber ich? Gesicht, Haare und Körper waren vor dem Ruin gerettet, aber ich hatte mich nicht um mein Outfit gekümmert.
    »Mist, ich brauch ja noch was zum Anziehen!«, keuchte ich.
    Ich konnte nicht fassen, dass meine guten Feen auch daran gedacht hatten.
    Ginger lächelte. »An deinem Kleiderschrank hängt etwas, das dir gefallen könnte.«

Lektion 128
    Sorge für alle Eventualitäten vor
    Der Pfarrer bemühte sich wirklich sehr, seine Abneigung gegenüber unserer Musikauswahl nicht zu zeigen, aber es gelang ihm nicht so richtig. Der Chor sang You’re the Best Thing That Ever Happened to Me , als wir unsere Plätze einnahmen und Red und ich uns mit Cassie und ihren Paten Lizzy und Ginger in die erste Bank setzten.
    Direkt hinter uns saßen Josie, Michael und die »Schlampe« mit ihren entzückenden dunkelhaarigen Kleinkindern. Neben ihnen saß Lizzys Ex Ben mit Alex dem Anwalt. Meine Eltern, die zu Josies sichtbarem Missfallen zu spät kamen, vervollständigten die Bankreihe. Reds Familie saß auf der anderen Seite des Mittelgangs, hinter ihnen Rosie, Angie und die anderen Leute aus meinem alten Salon. Ich war zutiefst gerührt, dass sie alle gekommen waren, alle bis auf Pamela, die auf ihrer Weltreise einen der Rugby-Spieler geheiratet hatte und nun mit ihm zusammen eine Pension auf Bora Bora führte.
    Ginger beugte sich zu mir, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. Dabei schlug mir eine Dunstwolke des Buck’s Fizz entgegen, den sie sich zur Feier des Tages zum Frühstück genehmigt hatte. Zum Glück war der Pfarrer dafür bekannt, dass er freitagabends gern mal im The Dog and Sausage einen über den Durst trank – er musste sich sogar einmal an einem Sonntagmorgen vom Pfarrer der Nachbargemeinde vertreten lassen. Es war damals Stadtgespräch gewesen, aber dafür waren in der folgenden Woche zwanzig Prozent mehr Besucher in die Kirche gekommen. Offenbar hatte es sich um eine ganz spezielle Marketingmaßnahme von ganz oben gehandelt.
    »Du weißt, dass ich an den Kram nicht glaube, oder?«
    Ich nickte, verbarg mein Gesicht in ihrer Mähne und flüsterte zurück: »Ich glaube, ich auch nicht. Ich will nur für alle Fälle vorsorgen.«
    Der Pfarrer bat uns nach vorn zum Taufbecken und begann mit der Zeremonie. Er fragte jeden Einzelnen von uns, ob wir gewillt seien, unser Baby zu beschützen und zu einem guten Menschen zu erziehen. Als Ginger und Lizzy an die Reihe kamen, konnte ich trotz drohender Schäden an meinen Wimpern die Tränen

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