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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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erwachsene Frauen sind?«
    Sie verdrehte die Augen wie ein trotziger Teenager. »Also gut, es ist nur eine kleine Lebensmittelvergiftung. Ich glaube, es lag an dem Hummer gestern Abend.«
    »Bist du sicher?«
    Sie nickte.
    »Okay, Schätzchen, wenn du lieber nach Hause gehen willst, habe ich dafür großes Verständnis. Wenn du dich nicht gut fühlst, bleib ja nicht nur wegen mir.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und lachte. »Ich bleibe nicht wegen dir. Ich bleibe wegen der süßen jungen Männer von STUD .«
    Lachend gingen wir in den Personalraum, um uns anzuziehen und zu schminken. Als ich mich auf die Couch warf, sandte ich ein stummes Gebet an die Gottheit, die für den Bereich Frisuren und Boygroups zuständig war.
    »Lieber Gott«, flüsterte ich. »Bitte mach, dass dieser Abend unvergesslich wird!«
    Am Ende des Abends wusste ich ganz sicher, dass er mich erhört hatte …

Lektion 139
    Um ein Klischee zu zitieren: Überleg dir gut, was du dir wünschst – es könnte in Erfüllung gehen
    Im Salon war es brechend voll. Hundert Personen und ein Dobermann quetschten sich bis in die letzte Ecke, die Musik dudelte, der Sekt floss in Strömen. So weit, so gut. Jetzt brauchten wir nur noch ein bisschen gute Musik, dann würde dieser Eröffnungsabend für Monate Stadtgespräch in Weirbank sein. Und der Salon würde von Kunden überrannt und meine Familie somit vor dem sicheren Hungertod gerettet werden. Okay, das Letzte war jetzt ein bisschen übertrieben.
    Nachdem ich jeden Gast persönlich begrüßt hatte, stand ich am Empfang und kümmerte mich darum, dass alle Gläser stets gefüllt waren und niemand abseits stand. Die Mischung der Leute war noch besser, als ich gedacht hatte. Direkt hinter mir stand eine Gruppe extrahipper, amazonenhaft großer Teenager, die abwechselnd beeindruckt schauten und erwartungsvoll quiekten, wenn sich die Tür öffnete. Meine langjährige Kundin Natalia hatte mindestens ein Dutzend Flieger der Airbase des Glasgower Flughafens mitgebracht. Mel, die Eigentümerin des Ladens, in dem Josie arbeitete, war mit einer sehr glamourös aussehenden Frau erschienen, die sie als ihre Schwägerin Suze vorgestellt hatte. Eine große Gruppe Mütter, die ich auf dem Spielplatz am Gemeindehaus kennen gelernt hatte, waren meiner Einladung gefolgt und flirteten nun heftig mit Ben und Alex, die an diesem Abend besonders attraktiv aussahen. Ich überlegte kurz, ob sie jemand vorwarnen sollte, als mein Blick auf eine Gruppe männlicher und weiblicher Models fiel, die Red vom Job kannte.
    Sämtliche Sorgen und aller Stress lösten sich in kleine Seifenblasen des Glücks auf. Der Gesamteindruck war edel und stilvoll – wenn man davon absah, dass Josie und Avril (mit knallblauen Haaren) in einer Ecke standen, Haarbürsten als Mikrophone benutzten und irgendeinen Song zum Thema Entziehungskur schmetterten. Was angesichts ihrer aktuellen Verfassung keine schlechte Idee war.
    Ich spürte, wie mir jemand auf die Schulter klopfte, und drehte mich um. Mein Mann stand vor mir, mit offenem Hemdkragen und breitem Grinsen. »’tschuldigung, haben Sie vielleicht die Besitzerin dieses Ladens irgendwo gesehen? Ich hab gehört, sie soll supersexy sein.«
    »Soll das ein Anmachversuch sein?«, fragte ich zurück. Statt einer Antwort kniff er mir in die rechte Pobacke.
    Meine erogenen Zonen und mein Fortpflanzungssystem gingen sofort in Position. So erstaunlich es sich anhörte, aber ich stand noch immer auf ihn. Er sah keinen Tag älter aus als bei unserer Hochzeit ein paar Jahre zuvor. Er war noch immer schlank und breitschultrig, hatte die Haare etwas länger, was ihm gut stand, und konnte mich mit seinen Späßen jederzeit zum Lachen bringen. Ich hatte großes Glück gehabt, Red abzukriegen, und nicht vor, das so bald zu vergessen.
    »Wirklich, Schatz, du siehst heute Abend fantastisch aus.«
    Ich lächelte. »Findest du?«
    Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass der Kaufpreis meines Kleids in etwa der Summe unserer monatlichen Hypothekenzahlungen entsprach. Ich hoffte bloß, dass der Steuerberater mir zustimmte, dass es sich dabei um Betriebskosten handelte, denn dann brauchte Red davon gar nichts zu wissen. Es war ein silbern schimmerndes, paillettenbesetztes, knielanges, vorn hochgeschlossenes, hinten sehr tief ausgeschnittenes Kleid, das ganz eng saß.
    Ich wollte ihn zum Dank für sein Kompliment gerade abknutschen, als das Handy, das ich umklammert hielt, dreimal kurz

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