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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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und rechnete fest damit, dass die vier Securitytypen sie in wenigen Sekunden davon abhalten mussten, die Bühne zu stürmen. Das hieß, wenn nicht Ben, Alex und Josie noch vor ihnen dort waren. Meine Tante, Lizzys Exmann und unser Lieblingsanwalt hatten sich rasch an der Seite entlanggedrückt und standen nun wenige Meter vor ihnen. Ich warf Josie meinen drohendsten Blick zu, und sie grinste zurück. Gott helfe den Jungs, wenn sie in ihre Nähe kam – einer Frau mit ihren Talenten waren sie im Leben nicht gewachsen. Ihrem Grinsen folgte ein Daumen-hoch-Zeichen, und ich musste lachen.
    Unglaublich. Sensationell. Fantastisch. Diese Party war grandios. Ganz plötzlich überfiel mich große Sehnsucht nach Cassie. Sie hätte an diesem Abend riesigen Spaß gehabt, aber es wäre viel zu spät für sie geworden, sie musste am kommenden Morgen ja wieder in die Schule. Es war vernünftig gewesen, sie bei Reds Mum zu lassen.
    Von ihrem Fehlen abgesehen war das hier … es war einfach alles. Du meine Güte, mir kamen schon wieder die Tränen, und ich konnte mir am Ärmel des teuersten Kleides, das ich je besessen hatte, doch nicht die Nase abputzen.
    Während der Leadsänger von STUD nur Millimeter vor meinem Gesicht sein Becken kreisen ließ, strahlte ich vor Glück. Es war einer der schönsten Abende meines Lebens, besser waren nur meine Hochzeit und Cassies Geburt gewesen. Alles passte zusammen. Ich hatte die Familie, von der ich immer geträumt hatte, und den Salon, den ich mir gewünscht hatte. Mein Leben war perfekt.
    Perfekt.
    »Gott, solche Bauchmuskeln müssten verboten werden!« Lizzy stand auf einmal neben mir. Ich freute mich, dass sie endlich aufgewacht war, auch wenn ihre Gesichtsfarbe noch immer etwas wächsern war. Dieser Hummer schien ernstliche Hygieneprobleme gehabt zu haben. »Wie viele von diesen Typen ergeben einen Mann meines Alters?«
    Ich rechnete kurz nach. »Ein drei Viertel.«
    »Okay, dann sorg bitte dafür, dass zu den drei Vierteln diese Bauchmuskeln gehören, denn die könnte ich mir den ganzen Abend anschauen.«
    Ich schlang meine Arme um sie, und so standen wir da und versuchten uns zur Musik zu bewegen, ohne auszusehen wie zwei alte Tanten auf einer Hochzeit.
    Der zweite Song näherte sich dem Ende, die Teeniegirls hatten glühende Gesichter, und die Bodyguards planten bereits den Ausmarsch. Es wäre super, wenn die Jungs noch etwas bleiben würden, um Autogramme zu geben, aber das konnte ich vermutlich nicht erwarten. CUT 1 war eröffnet worden, kurz nachdem ein Popstar öffentlich einen Song über die sexuellen Unzulänglichkeiten seiner Besitzerin zum Besten gegeben hatte. Oh welche Schande! CUT 2 würde nun aus ganz anderen Gründen zum Tagesgespräch werden – der Auftritt der Band sorgte garantiert für volle Terminbücher. Ich drückte Lizzy noch einmal, und sie beugte sich vor und küsste mich auf die Wange.
    »Gut gemacht, Lou. Ein toller Abend.«
    Die Musik stoppte, und die Menge spendete donnernden Applaus. Die Jungs winkten noch einmal, dann verschwanden sie eilig im Personalraum, angeführt von zwei ihrer Bodyguards. Der Abgang war perfekt durchorganisiert, denn die beiden anderen Bodyguards folgten Sekunden später und versperrten die Tür, sodass ihnen niemand folgen konnte. Ein paar der Mädchen erweckten kurz den Anschein, als wollten sie es trotzdem versuchen, aber dann überlegten sie es sich anders. Nach einigen Minuten verteilten sich die Gäste wieder im ganzen Raum. Die Band war genauso schnell fort, wie sie gekommen war, nur Ginger blieb zurück. Sie kam auf mich zu, und ich legte den Arm um sie.
    »Ich dachte, du würdest mit ihnen fahren«, sagte ich erstaunt.
    »Ich bleibe lieber hier und feiere deinen Triumph mit dir«, erwiderte sie und grinste.
    Es war nicht ihr typisches betrunkenes, schiefes Grinsen, sondern ein ganz und gar nüchternes.
    »Hab ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe, Ginger Jones?«
    Sie verzog das Gesicht. »Jetzt fang bloß nicht mit diesem sentimentalen Unsinn an, sonst überleg ich’s mir noch anders und bin auch weg.«
    »Okay, dann flüstere ich eben Lizzy süße Worte ins Ohr«, witzelte ich.
    Ich hatte den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als mir klar wurde, dass neben mir etwas nicht stimmte. Jemand taumelte gegen mich und … mit einem dumpfen Aufprall fiel Lizzy zu Boden.
    In den nächsten Minuten brach das völlige Chaos aus. Ben und Alex stürzten herbei. Ben trug Lizzy die wenigen Meter in den Personalraum und legte sie

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