Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
Vom Netzwerk:
so gut wie meine Hosentasche.«
    »Soll mich das beeindrucken?«
    Er macht einen weiteren Schritt vorwärts. »Ich konnte heute den ganzen Tag nicht schlafen. Ich musste ständig daran denken.«
    »Oh, armer Junge! Ich werde nur den Rest meines Lebens Albträume haben, mal abgesehen von der Narbe, die zukünftigem Männerbesuch schwer zu erklären sein wird. Und du hast einen ganzen Tag nicht schlafen können, weil ein paar CD s nicht ordentlich sortiert sind!«
    Er blickt mich unverwandt an. »Ich habe nicht die CD s gemeint.«
    Meine Atmung setzt kurz aus und wird, wieder zum Leben erwacht, unter seinem Blick schneller. Dabei setzt Shane noch nicht einmal seinen Hypnose-Blick ein.
    Ich will ihn gerade unmissverständlich aus meiner Wohnung schmeißen, da geht mir auf, dass er sich weigern könnte. Was dann? Lori und ich zusammen sind sicher nicht einmal halb so stark wie er.
    »Warte hier!« Ein, zwei Schritte rückwärts und ich bin raus aus dem Schlafzimmer. Ich schließe die Tür und haste in die Küche.
    Lori liegt auf dem Sofa und bearbeitet die Fernbedienung des Fernsehers. »Alles in Ordnung?«
    »Klar doch, alles bestens.« Ich wühle im Gemüsefach des Kühlschranks herum und schiebe eine Tüte mit monatealten, verflüssigten Frühlingszwiebeln beiseite. Nein, da nicht. Ich reiße Schranktüren auf und klettere auf die Arbeitsplatte, um auch einen Blick auf das oberste Regalbrett werfen zu können.
    »Bist du sicher, dass du keine Hilfe brauchst?«, ruft Lori.
    »Ja, ja. Wirf schon mal den Film an!«
    Endlich, hinter einer ungeöffneten Dose Fenchelsamen entdecke ich, wonach ich gesucht habe. Ich steige von der Arbeitsplatte und halte dabei die kleine Plastikdose fest umklammert.
    »Bin gleich zurück!«, sage ich noch zu Lori, während ich rasch an ihr vorbeilaufe.
    Zurück in meinem Schlafzimmer schließe ich die Tür hinter mir und gehe auf Shane zu, der wieder zwischen meinen auf dem Boden drapierten CD s sitzt.
    »Raus jetzt!« Ich drehe die rote Kappe von der Dose und schleudere ihm den Inhalt entgegen.
    Er zieht eine Grimasse, spuckt und wischt sich über den Mund. »Was zum … Salz? Ich bin ein Vampir, keine Schnecke!«
    »Schtt! Nicht so laut! Das ist Knoblauchsalz!«
    »Ach ja?« Er geht sich mit den Händen durchs Haar, um das Zeug loszuwerden und schnuppert an seinem Ärmel. »Wie alt ist denn die Dose?«
    Ich blicke unter den Boden und finde ein verblichenes Preisschild (neunundachtzig Cent) anstatt eines Herstellungsdatums. »Vielleicht ein oder zwei Jahrzehnte. Ich hab’s mit der Wohnung übernommen.«
    »Mir scheint, dass es den Höhepunkt seiner Frische überschritten hat.« Shane reibt sich den Arm. »Obwohl es ein bisschen juckt.« Er steht auf, ich mache einen Schritt rückwärts. Beschwichtigend hebt er die Hände. »Entspann dich! Ich will dir nichts tun. Wenn du möchtest, dass ich verschwinde, hättest du es einfach nur sagen müssen.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das habe!«
    Er zeigt auf den Stapel CD s zwischen uns. »Das hier ist A bis Bowie, alles schön der Reihe nach. Weiter bin ich nicht gekommen, bis du angefangen hast, mit Gewürzen nach mir zu werfen.«
    Ich stecke das leere Knoblauchsalz-Döschen in die Hosentasche. »Ich hatte Angst, du würdest vielleicht über Lori herfallen, wenn ich dich bitte zu gehen.«
    »Nein, hattest du nicht.« Er grinst vielsagend. »Du hattest Angst, dass ich dich dazu bringen würde, bleiben zu dürfen.«
    Seine Selbstgefälligkeit verleitet mich dazu, gegen den Stapel A bis Bowie zu treten und ihn über den Teppich zu verteilen. Shane wird blass, zieht scharf die Luft durch die Zähne ein, als ob ich ihm mit einem Kreuz aus reinem Sonnenlicht gegen die Schläfe geschlagen hätte. Ich erinnere mich an das, was Lori mir über ihre Mutter erzählt hat. Sofort bedauere ich, die CD s umgestoßen zu haben. Zumindest ein bisschen.
    Shane macht sich auf in Richtung Treppe, ohne sich noch einmal umzublicken. Ich folge ihm die Treppe hinunter und hinaus auf die Straße.
    Er dreht sich um und blickt über meinen Kopf hinweg, während ich unter dem Türsturz stehenbleibe. »Ich hoffe, ich habe deiner Freundin keinen Schrecken eingejagt.«
    »Bitte brich nicht noch einmal in meine Wohnung ein, auch wenn ich dich nicht davon abhalten kann.«
    »Mach ich nicht mehr, versprochen. Wenn du mir auch etwas versprichst.«
    »Ich bringe die CD s gleich morgen wieder in die richtige Reihenfolge. Möchtest du, dass ich zum Beweis ein Foto davon

Weitere Kostenlose Bücher