Romana Exclusiv Band 0183
entdeckte.
Er kam direkt auf sie. „Kann die Sitzordnung noch geändert werden?“, flüsterte Adrienne Cindy hastig zu.
Cindy warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „In vier Minuten müssen eigentlich alle Platz genommen haben. Ich werde das Küchenpersonal bitten, das Servieren noch ein wenig hinauszuzögern, damit ich die Karten umsetzen kann.“ Aber ihr Ton zeigte, sie hielt es für ziemlich unangemessen.
„Lass nur, es wird schon gehen“, lenkte Adrienne deswegen ein. Es war nicht fair, Cindy mit einem Problem zu belasten, für das sie ganz allein verantwortlich war. Sie hob den Kopf und setzte ihr schönstes Prinzessinnenlächeln auf, als das Objekt ihrer inneren Anspannung vor ihnen auftauchte.
„Mr. Jordan, ich habe gehört, Sie sind mein Tischpartner …“
Er bot ihr seinen Arm, und absichtlich zögerte sie kaum merklich, bevor sie ihn nahm.
„Angesichts der Umstände sollten Sie mich Hugh nennen“, grollte er. „Ich kenne bereits den Namen, den Sie vorzugsweise benutzen.“
Sie wusste, er meinte Dee, den Namen, den sie auf der Messe benutzt hatte. „Mein Name ist Adrienne“, sagte sie fest. Sie wünschte, die Hofetikette würde nicht von ihr verlangen, dass sie weiterhin seinen Arm halten musste. Sie hätte sich lieber losgerissen und wäre davongelaufen, so schnell sie konnte.
Der Banketttisch war groß genug, dass ein kleines Flugzeug darauf landen konnte, aber Hugh klebte an ihrer Seite, als wäre kaum genug Platz für zwei.
„Was bringt Sie nach Nuee, Hugh?“, zwang sie sich im Konversationston zu fragen, als der erste Gang mit der Präzision einer militärischen Operation serviert wurde.
„Ich bin sicher, Ihr Personal hat Sie bereits darüber informiert. Ich habe vor, nördlich von Nuee City eine Ranch aufzubauen und Pferde zu züchten. Es wird das südpazifische Gegenstück zu meiner Ranch in den USA sein.“
Als Gouverneur der Isle des Anges und Nuee musste ihr Bruder, Prinz Michel, seine Einwilligung geben, bevor ein Fremder eine Investition dieser Größe tätigen konnte. Vielleicht war es doch noch nicht zu spät, seine Meinung zu ändern.
„Wie weit sind Ihre Pläne denn gediehen?“, fragte sie.
„Weit genug. Das Land gehört mir bereits über eine einheimische Firma. Nun benötige ich nur noch die Zustimmung des Prinzen zum Aufbau der Ranch.“
„Ich schätze, Sie möchten von mir, dass ich bei meinem Bruder ein gutes Wort für Sie einlege“, sagte sie ungewollt barsch.
Er trank einen Schluck von dem exzellenten französischen Wein. „Ich habe den Eindruck, Sie machen sich mehr Gedanken darüber, was ich zu dem Prinzen sagen könnte, als über das, was Sie ihm sagen sollten.“
Sie war sicher, was er damit ausdrücken wollte, sagte aber dennoch: „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
Er sah sich um. Aber die Gäste in nächster Nähe unterhielten sich angeregt und genossen ihr Essen. „Sie wissen genau, was ich meine … Dee.“
Er wollte also seinen Vorteil daraus ziehen, was er über sie erfahren hatte. Ihr sank das Herz ein wenig.
„Darf ich Sie bitten, mich hier nicht so zu nennen?“, erwiderte sie kühl. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie wichtig diese Ausflüge für sie waren.
„Ich nehme an, niemand außer mir und Ihnen weiß von ihren kleinen … Abenteuern.“
„Mein persönliches Personal weiß, dass ich gern … Kontakt halte“, sagte sie ruhig.
„So kann man es auch nennen, wenn Sie für einen Kick Ihren schönen Hals riskieren.“
Sie richtete sich zu voller Größe auf. „Sie vermuten sehr viel, obwohl Sie sehr wenig wissen, Mr. Jordan.“
Seine Hand glitt seltsam besitzergreifend kurz über ihre. „Es ist eine meiner schlechten Angewohnheiten, besonders bei einer Lady, deren schönen … schöne Anatomie ich das Vergnügen hatte zu retten.“
„Vulgär, aber zutreffend“, zischte sie. „Warum habe ich bloß das Gefühl, dass ein schlichtes Dankeschön nicht ausreicht, dass Sie das Thema begraben?“
„Weil es so ist“, erwiderte er mild.
Es klingt nicht wie eine Drohung, eher wie ein Versprechen, dachte sie. Männer wie Hugh Jordan drohten nicht.
„Warum haben Sie sich geweigert, sich mit mir zu treffen?“, erkundigte er sich.
„Ich habe nicht …“
„Sicher, es war das Büro des Prinzen, das offiziell absagte. Aber meiner Erfahrung nach können wir normalerweise das tun, was wir wirklich tun wollen. So gesehen, haben Sie sich nicht mit mir getroffen, weil Sie es nicht wollten.“
Es reichte ihr schon, dass er
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