Romana Exclusiv Band 0183
landete mit einem metallischen Krachen im Kamin. Es klang wie das Schließen einer Kerkertür. Hugh zu berühren wäre das Allerletzte, was sie tun sollte. Es reichte schon, dass er sie selbst in ihren Träumen verfolgte. Nun brachte er sie sogar noch dazu, sich nach etwas zu sehnen, was nicht erreichbar war.
Ein richtiges Heim, Kinder, Normalität. Der Wunsch danach, Kinder von Hugh zur Welt zu bringen, erfüllte sie auf einmal mit unstillbarem Verlangen. Sie wusste, es war völlig verrückt, aber es half nichts, die Sehnsucht danach blieb.
Sie hoffte, morgen würde alles wieder anders aussehen.
Es gelang ihr, mit normaler Stimme zu sprechen. „Was ist mit dem Bett?“
„Na gut, wir versuchen es so, wie du es willst.“
Ihr sank das Herz. Nun wollte er auf einmal das Bett mit ihr teilen. Jetzt, wo sie nur noch eine bebende Masse an Verlangen und aufgewühlten Gefühlen war.
„Möchtest du außen oder an der Wand schlafen?“
Sie zuckte mit den Schultern, um ihren inneren Aufruhr zu verbergen. „Du kannst es dir aussuchen.“ „Dann nehme ich wohl besser die Wand.“ Sie nickte. „Danke.“ Er zog sich seine Stiefel aus, legte zwei Kissen zurecht, streckte sich lang auf der Matratze aus und zog zwei Decken über sich. Er lüpfte eine Seite. „Kommst du?“
„Ich bin noch nicht müde“, log sie schamlos.
„Wie du willst. Morgen liegt ein langer Tag vor uns.“
Obwohl sie hundemüde war, blieb sie noch eine halbe Stunde steif auf dem harten, unbequemen Stuhl sitzen. Sie konnte sich einfach nicht dazu bringen, sich neben Hugh zu legen. Sie hatte ihn zwar provoziert, er würde sich nicht beherrschen können. Aber ihre Sorge galt mehr ihr selbst.
Sie schaute aufs Feuer, das langsam herunterbrannte. Als die Kälte langsam in ihr hochkroch, wusste sie, sie konnte es nicht noch länger hinauszögern. Hugh atmete langsam und flach. Er schlief. So konnte sie es riskieren, zu ihm unter die Decke zu kriechen.
Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, zog sie ihre Stiefel aus und kletterte in das primitive Bett. Es musste kleiner sein, als es aussah, denn sie berührte aus Versehen Hughs Hüfte. Sie erstarrte. Aber er schlief weiter.
Auch wenn sie sich sagte, dass es nur gut war, dass er weiterschlief, ließ doch das fast schmerzliche Verlangen in ihr nicht nach. Sie wünschte sich, er würde die Augen öffnen und sie in die Arme schließen.
Sie sehnte sich nach jemandem, der für sie da war. Jemand, mit dem sie morgens zusammen frühstückte. Jemand, mit dem sie abends über den Tag reden konnte. Jemand, der sie im Schlaf in den Armen hielt.
Jemand, der sie liebte.
Aber dieser Jemand konnte nicht Hugh sein, das wusste sie. Er wollte weder sie noch die Art, wie sie lebte, auch wenn es ein kleiner Trost war, dass er sie wenigstens attraktiv fand.
Hugh drehte sich im Schlaf herum und lag nun dicht an ihr. Rasch drehte sie sich auf die andere Seite. Sie versuchte, ihren hämmernden Herzschlag zu beruhigen. Es funktionierte nicht. Solange ihr Körper seinen berührte, spielte ihre Phantasie verrückt. Vorsichtig rutschte sie bis an den äußersten Rand und zog die dünnen Decken enger um sich.
Schließlich schlief sie ein. Mitten in der Nacht wachte sie auf, weil ihr kalt war. Einen Moment wusste sie nicht, wo sie war. Mit einem resignierten Seufzer schmiegte sie sich dann an Hughs warmen Körper. Mit der dummen Hoffnung, er könne auch ihre Einsamkeit vertreiben, glitt sie wieder zurück in den Schlaf.
Hugh wachte auf und wunderte sich, dass er im linken Arm kein Gefühl hatte. Dann sah er den Grund dafür. Erregung durchfuhr ihn, die er sofort versuchte zurückzudrängen.
Adrienne lag in seinem Arm, ihren schlanken Körper dicht an seinen geschmiegt. Er brauchte nur den Kopf ein wenig zu drehen, dann könnte er sie küssen, so dicht war ihr wundervoller Mund.
Warum nur konnte sie nicht eine ganz gewöhnliche Frau sein, die Dee, die er auf der Messe kennengelernt hatte? Dann könnten sie einander ohne irgendwelche Probleme genießen, ohne jemandem wehzutun. Er war nicht der richtige Mann für eine Prinzessin.
Er lag da und litt Qualen, körperlich und seelisch. Er konnte nicht aufstehen, ohne dass er Adrienne weckte. Und er musste aufstehen, sonst konnte er für die Folgen nicht mehr einstehen. So behutsam wie möglich hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen.
Ihre langen Wimpern bewegten sich, als sie die Lider hob und ihn anschaute, noch schlaftrunken. Sie sah unglaublich jung und schön aus. „Was tust
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