Romana Exclusiv Band 0183
sagte Lorne. „Es wird zwar immer noch Gerede geben, aber es wird längst nicht mehr so viel Schaden anrichten wie vorher. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, Sie hätten mit mir die Angelegenheit besprochen, bevor sie öffentlich wurde. Aber wir müssen mit der gegebenen Situation fertig werden.“
„Danke für Ihr Verständnis, Sir.“
„Danken Sie mir noch nicht. Meine liebe Schwester wird eine echte Herausforderung sein, das verspreche ich Ihnen.“
„Lorne, bitte!“, protestierte Adrienne.
Hugh blickte sie nicht an. „Das weiß ich bereits, und ich glaube, das wird kein Problem für mich sein.“
„Seien Sie sich dessen wirklich sicher, Hugh. In Carramer wird eine Ehe für das ganze Leben geschlossen.“
Sie musterte Hugh unter halb gesenkten Lidern, aber er schien nicht beunruhigt. Wohl, weil er wusste, es würde gar keine Ehe geben. „Das ist mir bewusst, Eure Hoheit“, erwiderte er ruhig.
„Dann freue ich mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen, Hugh. In der Zwischenzeit wird der Palast die Verlobung bekannt geben. Und sobald sich Adrienne von ihrer Verletzung erholt hat, werden wir Sie unserem Volk vorstellen.“
Aber bis dahin wird die Liebe schon wieder ein jähes Ende gefunden haben, dachte Adrienne traurig. „Ja, Lorne“, erwiderte sie leise.
Nachdem Lorne aufgelegt hatte, sah Hugh sie mit einem seltsamen Blick an. „Sieht ganz so aus, als wären wir jetzt verlobt.“
Sie verschränkte die Finger und nickte, auf einmal sonderbar scheu. „Vielen Dank, dass du mich gedeckt hast.“
„Es war mir ein Vergnügen, Prinzessin.“ Er kniete sich neben die Couch, nahm Adriennes Gesicht in beide Hände und küsste sie auf die leicht geöffneten Lippen.
Ihre Gefühle spielten verrückt. Als er den Kopf wieder hob, schimmerten ihre Augen feucht. Er runzelte die Stirn.
„Was ist los? Ich habe doch nur einen Handel besiegelt.“
„Als Frau verlobt man sich nicht jeden Tag“, versuchte sie zu spaßen. Aber die Leidenschaft in seinem Kuss ließ sie wünschen, die Verlobung wäre echt.
Bevor sie mehr sagen konnte, stand er abrupt auf, eilte zur Tür und riss sie auf. Cindy stand dahinter, sie hatte offensichtlich gelauscht. Er packte ihren Arm, zog sie herein und schloss die Tür wieder. Rote Flecken erschienen auf Cindys Wangen.
„Wollen Sie keine Erklärung abgeben?“, verlangte er.
Cindy warf einen unsicheren Blick auf Adrienne. „Was meint er, Eure Hoheit?“
Hugh antwortete für Adrienne. „Ich glaube, das wissen Sie sehr gut. Sie haben die Prinzessin an die Presse verraten, stimmt’s? Haben Sie gelauscht, um noch mehr an interessanten Dingen zu erfahren, die Sie weitergeben könnten?“
„Ich … das stimmt nicht.“
„Sag, hast du dich an die Presse gewandt, Cindy?“, fragte Adrienne äußerlich ruhig, aber sie konnte ihre Enttäuschung nicht verhehlen. Sie wusste, wie die Antwort lauten würde.
Cindy schlug die Hände vors Gesicht. „Ja. Es tut mir so leid, Adrienne. Ich würde alles tun, um es ungeschehen zu machen.“
„Aber warum hast du das getan, Cindy? Ich habe dir vertraut.“
Cindy mied Adriennes Blick. „Als du dir vor zwei Wochen meinen Wagen ausgeliehen hast, um als Dee zur Messe zu gehen, kam mir die Idee, deine Rolle einzunehmen. Ich bekam leider nicht mit, dass mich Sam Joffe, dieser schreckliche Fotograf vom Independent, fotografierte, als ich in einer deiner Staatsroben und dem Diadem am Fenster saß. Am nächsten Tag passte er mich in der Stadt ab und drohte damit, dieses Bild zu veröffentlichen, wenn ich nicht bereit sei … ihm bestimmte Informationen zu liefern.“
„Zu spionieren, besser gesagt“, meinte Hugh barsch.
Wahrscheinlich ist er wütend auf mich, weil er diese Verlobung inszenieren musste, dachte Adrienne unglücklich. „Dann hast du ihm also erzählt, wohin ich ging und was ich tat.“
„Es war nichts, was sie nicht auch selbst hätten herausfinden können, das schwöre ich. Als du zur Messe gingst, habe ich es ihm nicht gemeldet.“
Hugh trat einen Schritt vor. „Und woher wusste er, wo wir gestern Nacht waren?“
Cindy senkte zerknirscht den Kopf. „Das habe ich ihm erzählt. Sie wollten das Bild von euch beiden bringen und wollten noch mehr Details. Wer Mr. Jordan sei, und wie seine Beziehung zur Prinzessin aussähe. Ich war neidisch auf dich, Adrienne. Und zornig. Du hattest alles, was ich mir wünschte, und schienst es gar nicht haben zu wollen.“
Ihr scheuer Blick zu Hugh sprach Bände. Adrienne begriff
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