Romana Exklusiv 0176
und hielt ihr den Teddy hin. „Und ich hab Danke gesagt! Ich hab eine neue Oma. Die mag kleine Mädchen.“
„Eine Oma, aha“, antwortete Mina und zwang sich zu lächeln. Sie nahm Susie bei der Hand und ging mit ihr auf den Hof hinaus, dicht gefolgt von Cesare.
„Vielleicht solltest du Susie auch erzählen, wer ich bin“, meinte er ruhig.
„Hältst du das nicht für verfrüht?“
„Wenn man die dreieinhalb Jahre Verspätung mitrechnet, nein.“
Mina betrachtete ihn verwundert, während sie die Pforte passierten, die das Gartencenter von der angrenzenden Weide der Keatings trennte. In seinen dunklen Augen lag ein Ausdruck, den sie noch nie gesehen hatte. Er war ihr so fremd, dass sie fröstelte, obwohl die Sonne schien. Cesare schien unerreichbarer denn je, und sie hatte das Gefühl, dass es etwas mit Susie zu tun hatte.
„Planst du, dich in ihr Leben einzumischen?“
„Ja, und zwar für immer.“
„Ach ja?“ Sie sah ihn fragend an.
„Lass uns im Haus reden“, sagte Cesare. Sie waren mittlerweile vor Baxters Haus angekommen. „Wir zwei spielen später weiter“, wandte er sich zu Susie.
Angesichts der jüngsten Geschehnisse war Mina überrascht, dass er so herzlich zu ihrer Tochter war. Sie öffnete die Terrassentür, durch die man ins Esszimmer gelangte. „Ich werde uns einen Kaffee machen.“
„Nein. Ich möchte keine Zeit verschwenden“, entgegnete er streng.
Ihr wurde unbehaglich zumute. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ging ans Fenster. Wahrscheinlich würde er ihr Unterhalt für Susie anbieten. Was wollte er sonst mit ihr besprechen?
„Deshalb werde ich gleich auf den Punkt kommen“, fuhr er fort. „Ich will mein Kind. Und ich würde es vorziehen, wenn wir die Sache ohne größere Komplikationen abwickeln könnten.“
„Ich verstehe dich nicht“, flüsterte Mina.
Sein Blick war eisig. „Ich will das alleinige Sorgerecht.“
„Das kann nicht dein Ernst sein.“
„Sie ist meine Tochter, und ich will sie bei mir haben.“
„Was mit anderen Worten heißen soll, du gehst davon aus, dass ich sie nicht will? Wir reden hier nicht über irgendeine Firma, die auf dem Papier den Besitzer wechselt, Cesare, sondern über meine Tochter!“
„Und meine“, erinnerte Cesare sie wütend. „Da du mir über drei Jahre das Recht auf das eigene Kind vorenthalten hast, sehe ich keinen Grund, deine Rechte an Susie zu berücksichtigen.“
„Ich rede nicht von Rechten, sondern von Gefühlen“, sagte Mina mit bebender Stimme. Dass es so kommen könnte, hatte sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht ausgemalt. Er wollte ihr Susie wegnehmen.
„Dann wird es Zeit, dass du dir auch einmal über meine Gefühle Gedanken machst.“
Die Knie wurden ihr weich, und sie setzte sich auf einen der Esszimmerstühle. „Was für Gefühle kannst du denn für sie hegen? Ich meine, du wusstest bis vorgestern doch gar nicht, dass es sie gibt.“
„Aber ich weiß es jetzt, und ich habe nicht die Absicht, sie weiterhin in deiner alleinigen Obhut zu lassen.“
„Du versuchst, mich zu bestrafen, indem du sie mir wegnimmst“, dachte sie laut. Sie hatte es nicht sagen wollen, war allerdings zu erschüttert, um sich zu beherrschen.
„Ich versuche, die beste Lösung für das Kind zu finden. Hierbei geht es zur Abwechslung mal nicht um dich. Ich werde auf keinen Fall dulden, dass sie länger als nötig auf die Fürsorge deiner Familie angewiesen ist.“
„Baxter hat ein Cottage, dass er mir vermieten kann. Dort kann ich mit Susie allein leben, und du könntest sie besuchen, sooft du willst. Ich würde sie sogar nach London bringen, wenn du es verlangst!“
„Das genügt mir nicht. Ich will nicht den lieben Onkel spielen, der hin und wieder vorbeikommen darf.“
„Also gut, wenn du es so willst!“ Mina sprang auf. Er sprach einen Instinkt in ihr an, der stärker war, als alles andere jemals sein könnte. Um ihr Kind würde sie bis zum bitteren Ende kämpfen. „Ich werde Susie niemals hergeben! Was bist du überhaupt für ein Mann, dass du das verlangst? Ob du es glaubst oder nicht, ich liebe Susie, und sie liebt mich. Kein Geld der Welt kann ihr ihre Mutter ersetzen!“, schrie sie ihn an, die Hände zu Fäusten geballt.
Cesare zuckte lässig die Schultern. „Vielleicht hast du recht.“
Das war verwirrend. Dennoch stimmt hier etwas nicht, dachte sie.
„Wenn du sie nicht hergeben willst und es wirklich so sein sollte, dass sie unter dem Verlust ihrer Mutter leidet, bleibt mir
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