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Romana Exklusiv 0176

Romana Exklusiv 0176

Titel: Romana Exklusiv 0176 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters , Lynne Graham , Carole Mortimer
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es.“
    Doch Cesare scherte sich nicht um ihre Worte. Er fasste sie um die Hüfte und drückte sie noch fester an sich. Er hauchte einen Kuss auf ihre Wange, dann auf ihre zusammengepressten Lippen. Mina zitterte, war aber wild entschlossen, nicht darauf zu achten, was ihr Körper ihr signalisierte. Cesare würde sie wieder erniedrigen, und sie würde sich noch schmutziger fühlen.
    Warum hatte er eine solche Macht über sie?
    Plötzlich rannen ihr heiße, salzige Tränen über die Wangen. Sie schämte sich dafür, dass sie so schwach und wehrlos war. Und sie verachtete sich, weil sie diesen Mann so sehr wollte, dass es schmerzte. Wie konnte es sein, dass Liebe so schrecklich wehtat?
    Cesare ließ sie abrupt los. „Mina?“ Er klang unsicher.
    Mina wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah ihn angewidert an. „Ich hasse dich!“, brachte sie hervor und schluchzte. Doch damit belog sie ihn. Zum ersten Mal.

9. KAPITEL
    Mina blickte hinunter ins Tal. Die Landschaft unmittelbar um das Castello war dicht bewaldet, aber weiter unten sah man Olivenhaine und Zitrusbäume. Sie saß auf einer gusseisernen Bank im Schatten einer riesigen Buche. Um sie herum herrschte vollkommene Stille, die nur hin und wieder vom leisen Meckern zweier Ziegen auf einer Weide unterhalb ihres Aussichtspunkts unterbrochen wurde.
    Sie hätte die Ruhe unter dem strahlend blauen Sommerhimmel genießen können, doch ihre Gedanken nahmen sie zu sehr gefangen.
    Seit gestern hatte sie Cesare nicht mehr gesehen. Er hatte sie allein gelassen. Gestern Abend hatte sie bis nach Mitternacht wach gelegen, und sie war zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, von Cesare gequält zu werden, als ohne ihn zu sein. Diese Erkenntnis fand sie zutiefst beschämend.
    Plötzlich hörte sie Schritte auf dem Kiesweg hinter sich und drehte sich um. Cesare stand wenige Meter von ihr entfernt im strahlenden Sonnenschein. „Dies war der Lieblingsplatz meiner Urgroßmutter“, sagte er leise. „Sie starb, als ich dreizehn war. Nach ihrem Tod bin ich lange Zeit immer wieder hierher gekommen, um mich ihr nahe zu fühlen. Bis heute sehe ich sie vor mir, wie sie ganz in Schwarz gekleidet auf dieser Bank sitzt. Sie war eine wundervolle Frau.“
    „Du hast mir noch nie von deiner Familie erzählt.“
    „Sie war unser aller Mittelpunkt. Als meine Großeltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, nahm sie meinen Vater zu sich und zog ihn auf. Nach seiner Heirat zog er mit meiner Mutter hierher. Sie war damals einundzwanzig. Kurz darauf wurde ich geboren, dann Sandro. Meine Eltern blieben zusammen, bis mein Vater starb, aber es war eine miserable Ehe.“
    Mina blickte ihn verwundert an. Er hatte ihr einmal gesagt, dass Susie das Beste verdiente, was ihre Eltern ihr geben konnten. Und dass seine Eltern das auch für ihn getan hätten. Sie war gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass das Beste nicht zwangsläufig perfekt sein musste.
    Cesare atmete scharf aus. „Ob du es glaubst oder nicht, ich will nicht, dass unsere Ehe so endet wie die meiner Eltern. Ich möchte nicht, dass wir Susie etwas vormachen. Kinder spüren instinktiv, wenn es zwischen den Eltern Spannungen gibt. Sie fühlen die Kälte, hören das Schweigen.“
    Mina senkte den Kopf. Dieses Gespräch machte ihr Angst. Worauf wollte er hinaus? Wahrscheinlich würde er ihr gleich erklären, dass ihre Heirat der falsche Weg gewesen war. „Glaubst du, wir haben einen Fehler gemacht?“, fragte sie leise.
    „Nein.“ Warum sprach er nicht weiter? Je länger er schwieg, umso unerträglicher wurde ihre Furcht. „Ich glaube, ich bin derjenige, der einen Fehler, sogar viele Fehler gemacht hat.“
    Mina fühlte, welche Überwindung ihn dieses Geständnis kostete. Sie blickte ihn an, doch er sah hinunter auf das Tal.
    Dann wandte er ihr plötzlich das Gesicht zu. Seine Augen wirkten noch dunkler als sonst, und um seinen Mund zuckte es – ein Beweis dafür, wie angespannt er war. „Es mag dich vielleicht wenig trösten, aber ich habe mich noch keiner Frau gegenüber so benommen. Ich dachte, ich hätte alles überwunden, als ich eines Tages dein Bild in diesem Rundschreiben entdeckte. Vor vier Jahren kam ich mir vor wie ein Teenager, den seine erste große Liebe blind gemacht hat für die Realität. Ich war so verbittert. Trotzdem wollte ich dich wieder sehen. Ich wollte unsere Geschichte noch einmal neu schreiben.“
    Mina hörte ihn stumm an. Seine Verbitterung, die aus jedem seiner Worte sprach, machte ihr klar,

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