Romana Exklusiv 0176
nicht erwidere. Er hofft, dass er mir fehle und ich nächstes Jahr wieder hierher komme.“
„Und was haben Sie geantwortet?“
„Ich habe gesagt, dass er ein sehr guter Freund sei, es aber niemals mehr zwischen uns geben könne.“
Luca atmete tief durch. „Ich fürchte, das hat ihn härter getroffen, als er zuzugeben bereit ist. Er hat mich gebeten, Sie abzuholen, da Sie der einzige Mensch sind, den er zu sehen wünscht.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Nun, Giovanni hat sich geweigert, mit meiner Mutter oder mit mir zu sprechen.“
Gaby starrte Luca ungläubig an. Dann stieß sie hervor: „Das ist ja alles wie ein Albtraum. Sie müssen mir glauben, dass ich Giovanni niemals verletzen wollte. Er ist wirklich ein guter Freund. Aber ich empfinde nun einmal nicht mehr für ihn.“
„Das wissen wir beide“, erwiderte Luca. „Aber wir wissen auch, dass Liebe einen Mann um den Verstand bringen kann.“
„Aber ich hatte ja keine Idee, was Giovanni für mich empfindet“, rief Gaby aus.
„Ich mache Ihnen keinen Vorwurf daraus“, erklärte Luca mitfühlend. „Giovanni hat mich ja auch überrascht. Als ich aus Rom gekommen bin, hatte ich den Eindruck, ihn nicht wiederzuerkennen.“
„Was soll ich denn dabei tun?“, fragte Gaby hilflos. „Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich ihn nicht sehe.“
„Das denke ich nicht. Der Arzt hat gesagt, dass ihm Aufregung nur schaden würde. Ich fürchte, ich muss Sie noch einmal bitten, eine Rolle zu spielen.“
Gaby seufzte auf. „Wie lange soll denn das noch dauern?“
„So lange wie nötig“, erwiderte er kühl und kletterte aus dem Wagen. Dann öffnete er die Beifahrertür, um Gaby beim Aussteigen behilflich zu sein. Obwohl sie gar nicht mehr wusste, was sie noch denken sollte, spürte sie doch sofort, wie anziehend es war, als er ihr die Hand reichte. Da gab es eine Spannung zwischen ihnen, der sie sich einfach nicht entziehen konnte. Mit zitternden Knien folgte sie Luca ins Krankenhaus.
„Kommen Sie bitte hier entlang“, sagte er.
„Einen Augenblick noch.“ Gaby blieb wie angewurzelt stehen, und Luca drehte sich zu ihr.
„Meine Güte, Sie sind ja weiß wie die Wand“, stieß er hervor.
„Ich muss mich nur einen Augenblick erholen, dann geht es schon wieder“, hauchte sie, da er sie in die Arme genommen hatte, damit sie nicht ohnmächtig umsank. Sie spürte die breite Brust mir den kräftigen Schultern unter dem schwarzen Seidenhemd. Einen Augenblick lang gab sie der Lust nach und schmiegte sich an ihn. Luca aber schob sie sanft zurück und erklärte: „Vielleicht ist es doch besser, wenn ich Sie zu der Pension zurückbringe. Sie scheinen ja wirklich nicht in der Lage zu sein, das hier auszuhalten.“
„Schon in Ordnung, Luca. Giovanni braucht mich jetzt, da sollte ich nicht nur an mich denken.“ Schon machte sie die Tür auf und betrat das Krankenzimmer.
„Gaby“, stöhnte Giovanni.
„Ach, was hast du nur angestellt?“
Er hatte einen Verband an der Stirn, da er sich trotz des Sicherheitsgurtes offenbar den Kopf an der Windschutzscheibe gestoßen hatte. Abgesehen von dieser Verletzung schien er aber keine weiteren Wunden davongetragen zu haben.
Gaby drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange, dann erklärte sie: „Du siehst jünger als sonst aus. Da kann man sich sogar vorstellen, wie du als kleiner Junge gewesen bist.“
Er lachte auf. „Ich fühle mich auch wie ein Kind, da sich hier so viele Schwestern um mich kümmern.“
Tränen stiegen Gaby vor Rührung in die Augen. „Ach, ich bin ja so froh, dass du den Unfall einigermaßen überstanden hast. Als dein Bruder vorhin gekommen ist, um mich abzuholen, habe ich einen fürchterlichen Schrecken bekommen. Hast du große Schmerzen?“
„Es geht so. Vor allem schäme ich mich dafür, dass ich den Wagen demoliert habe. Weißt du, Gaby, das ist nicht mein erster Unfall.“
„Was bedeutet schon ein Auto? Wichtig ist doch, dass du mit dem Leben davongekommen bist.“ Gaby schaute Giovanni nachdenklich an, dann fuhr sie fort: „Aber sag mal, was ist denn eigentlich los? Dein Bruder hat mir gesagt, dass du weder mit ihm noch mit deiner Mutter sprechen möchtest.“
„Sind sie beide hier?“
„Ich habe deine Mutter nicht gesehen, aber Luca steht draußen auf dem Gang.“
Giovanni lächelte schwach. „Nennst du ihn immer Luca?“
Das Blut schoss Gaby in die Wangen. „Nein, das ist mir nur so herausgerutscht. Weißt du, bei mir zu Hause in Amerika ist es ganz normal,
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