Romana Exklusiv 0176
uns ein Essen zuzubereiten.“
„Wie aufmerksam von dir.“
„Das ist doch selbstverständlich. Schließlich ist dir übel mitgespielt worden.“
„Nun, für dich kann das alles auch nicht einfach sein. Hast du eine besondere Erlaubnis dafür, Rom so lange zu verlassen?“
„Würde es dich sehr überraschen, wenn ich keine hätte?“
„Wirst du Schwierigkeiten deswegen bekommen?“
„Ja“, erwiderte er einsilbig. Luca warf ihr einen langen Blick zu, als er den Wagen in eine Auffahrt steuerte, die zu einem parkartigen Anwesen führte. Nachdenklich sagte er: „Ich habe die Entscheidung, nach Urbino zurückzukehren, ganz allein getroffen. Und jetzt muss ich auch die Folgen dafür tragen, das kann mir niemand abnehmen.“
Gaby erschauerte. „Was soll das heißen?“
„Sobald ich das Problem mit Giovanni gelöst habe, werde ich mich mit meinen Oberen unterhalten und die Konsequenzen aus dieser Affäre ziehen.“
In diesem Augenblick fuhren sie bei einer hell erleuchteten Villa vor, die hoch über dem See an einem Hang lag. Schon war Luca ausgestiegen, machte Gaby die Beifahrertür auf und sagte: „Ich kümmere mich um das Gepäck. Da ist ja auch schon Bianca, unsere Haushälterin. Sicherlich hat sie schon eines der Gästezimmer für dich vorbereitet.“
Bianca begrüßte Gaby mit einem fröhlichen Lächeln und führte sie dann durch die hohe Eingangshalle eine weit geschwungene Treppe hinauf in den ersten Stock. Dort öffnete sie die Tür zu einem Zimmer, von dem aus man einen herrlichen Blick über den See hatte. Luca stellte die Reisetaschen ab und machte die riesigen Glastüren auf, die zu einer Veranda führten.
„Ich hoffe, es gefällt dir“, sagte er lächelnd. „Du kannst dich frisch machen. Danach treffen wir uns in der Küche.“
„Es tut mir leid. Aber ich fühle mich nicht gut. Ich würde am liebsten gleich ins Bett gehen.“
Sofort hatte Gaby das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben. Sie sah, wie sich eine tiefe Falte auf Lucas Stirn legte. Wenn sie allein gewesen wäre, hätte er sicher alles darangesetzt, sie doch noch zu überzeugen, einen Bissen zu essen. Sie aber durfte das auf keinen Fall zulassen. Schließlich hatte sie noch zu genau in Erinnerung, was in Loretello geschehen war. Ein Glück nur, dass Bianca da war. Rasch sagte sie zu ihr: „Ich habe starke Kopfschmerzen. Haben Sie Medikamente dagegen?“
„Sicher, Signorina. Kommen Sie bitte.“ Die Haushälterin begleitete Gaby ins anliegende Badezimmer, wo in einem Schränkchen alle nötigen Medikamente und Schminksachen untergebracht waren. Luca schien gar nicht zufrieden zu sein, doch Gaby atmete erleichtert auf, als Bianca die Tür hinter sich schloss.
„Vielen Dank“, sagte Gaby. „Ich komme jetzt allein zurecht.“
„Falls Sie Hunger haben, kann ich Ihnen etwas zu essen aufs Zimmer bringen“, schlug Bianca vor.
„Das ist nett von Ihnen, aber ich denke, ich habe alles, was ich brauche. Sie sollten sich eher um Luca kümmern, ich denke, er kann auch eine Stärkung gebrauchen. Ach übrigens, vielleicht darf ich mich erst einmal vorstellen, ich bin Gaby Holt, eine Freundin von Giovanni. Er hat einen Autounfall gehabt.“
„Wie geht es ihm?“
„Er kommt schon wieder auf die Beine. Aber Luca macht sich fürchterliche Sorgen um ihn. Er hat kaum ein Auge zugetan in den letzten Tagen. Er sollte ordentlich essen und ein wenig Wein trinken, das wird ihn entspannen. Und morgen kann er dann ausschlafen, um entspannt nach Rom zurückzukehren.“
„Selbstverständlich.“
„Und noch etwas“, fuhr Gaby fort. „Ich werde das Haus morgen früh verlassen, bevor Luca aufwacht. Seien Sie doch so freundlich und sagen ihm nichts davon. Ich möchte nicht, dass er sich noch mehr Sorgen macht.“
„Natürlich.“
Endlich war Gaby allein. Erleichtert atmete sie durch und nahm dann eine lange Dusche. Seufzend zog sie sich für die Nacht um und schlüpfte unter die Decke. Doch kaum hatte sie das Licht ausgemacht, als jemand an der Tür klopfte. Das musste Luca sein. Bianca hätte sich niemals erlaubt, sie zu so später Stunde noch zu stören.
„Gabriella?“
Obwohl er ihren Namen leise geflüstert hatte, kam es ihr wie ein Hilferuf vor. Sie hätte ihm so gern geantwortet, doch gleichzeitig wusste sie, dass das ein gefährliches Spiel mit dem Feuer war. Wieder hörte sie ihren Namen. Gaby zog sich der Magen zusammen. Sie musste einfach widerstehen, alles andere machte keinen Sinn. Endlich hatte sie das Gefühl, dass
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