Romana Exklusiv 0176
Seelenheil in einem Gott geweihten Leben zu finden.
Gaby dachte noch einmal über alle Einzelheiten nach. Was auch immer der Grund für ihre Verhaftung war, die Provere- Familie war ganz offensichtlich von Anfang an auf dem Laufenden gewesen. Sonst hätte Giovanni sie ja nicht so einfach in dieser Zelle ausfindig gemacht. Dennoch überließ er es Luca, sie zu befreien. Vielleicht war er einfach ein Gentleman, der seinem Bruder den Vortritt lassen wollte.
Der Gedanke daran, dass Luca bald kommen würde, ließ Gaby schwindeln. Wie nur sollte sie damit fertig werden? Es war bald Mitternacht. Ob er noch an diesem Abend käme? Sie rollte sich unruhig von einer Seite auf die andere. Auf einmal schreckte sie hoch. Jemand rief ihren Namen. Und dazu einige Anweisungen auf Italienisch, die sie nicht verstand. Ein Polizist machte die Zellentür auf. Schon trat Luca ein.
„Guter Gott“, rief er aus, als er Gaby sah. Er war einfach hinreißend in seinem Zorn. Schon wandte er sich an den Wachebeamten und rief ihm etwas zu. Der Beamte schreckte zusammen und zog sich dann ehrfürchtig zurück. Luca aber ging vor Gabys Bettstelle auf die Knie.
„Ist alles in Ordnung mit dir, Gabriella?“, fragte er sanft.
Sie war so glücklich, Luca zu sehen, sie brachte einfach kein Wort heraus. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. Luca war ihr dabei behilflich, sich aufzusetzen, dann holte er ein Glas Wasser. Sie nahm einen kleinen Schluck. Ach, das tat gut!
„Was auch immer diese Polizisten für dein Verbrechen halten, sie hätten dich niemals so schäbig behandeln dürfen“, platzte er heraus. „Schließlich sind wir nicht mehr im Mittelalter. Ich bin so schnell es ging gekommen, tut mir leid, wenn es ein wenig gedauert hat. Aber als ich nach Hause zurückgekommen bin, musste ich mit einer ganzen Reihe von Überraschungen fertig werden. Es war offen gestanden ein ganz schöner Schock, als ich feststellen musste, dass du nicht mehr da warst. Und dann musste ich auch noch erfahren, dass du verhaftet worden bist.“
„Ich hatte die Polizisten gebeten, deine Mutter anzurufen.“
„Es ist ein Wunder, dass sie diesem Wunsch überhaupt nachgekommen sind.“
„Außerdem hat mir niemand gesagt, warum ich eigentlich verhaftet worden bin. Angeblich ist ein wertvoller Gegenstand in meinem Gepäck gefunden worden. Der Busfahrer hat vermutet, dass es sich um einen Dieb handelt, der meine Reisetasche benutzt hat, stimmt das?“
„Der Fahrer hat recht gehabt.“ Luca schien es nicht ganz einfach zu fallen, die Selbstbeherrschung zu wahren. Er setzte sich neben Gaby und schaute ihr tief in die Augen. „Mach dir keine Sorgen, ich bringe die Sache schon wieder in Ordnung.“ Gaby gab sich dem wohligen Gefühl hin, endlich in sicheren Händen zu sein. Am liebsten hätte sie den Kopf an Lucas breite Schulter gelehnt und sich ein wenig ausgeruht.
„Wenn du Hunger hast, sag einfach nur Bescheid, ich lasse dann etwas zu essen kommen“, sagte Luca sanft.
„Nein, danke. Ich bin nur fürchterlich müde. Das alles war einfach zu viel für mich.“
„Das kann ich verstehen. Ich finde es schon unmenschlich, jemanden in eine fensterlose, winzig kleine Zelle zu sperren. Man hat ja das Gefühl, hier zu ersticken. Komm, lass uns gehen.“
Er stand auf und nahm Gaby bei der Hand, um sie den Flur entlang zu dem Hauptraum des Kommissariats zu führen, wo ein Beamter am Empfangstresen saß. Als er Luca eintreten sah, stand er auf und grüßte höflich. Und wie durch ein Wunder tauchten auch Gabys Reisetaschen wieder auf. Einer der Beamten machte den Tresor auf und reichte Luca einen Umschlag mit dem gestohlenen Objekt. Er warf nicht einmal einen Blick hinein, sondern ließ ihn in die Tasche gleiten. Gaby aber wollte endlich erfahren, um was es sich eigentlich handelte.
„Warum schaust du denn nicht nach?“, fragte sie.
„Das ist nicht nötig. Der Beamte hat mir gesagt, dass es sich um ein wertvolles Schmuckstück aus unserem Museum handelt.“
Gaby runzelte die Stirn. „Was für ein Schmuckstück?“
„Das Diadem, das du auf dem Maskenball tragen solltest.“
„Aber das ist doch mehrere Millionen Dollar wert. Das letzte Mal, als ich es gesehen habe, war bei dem Besuch im Krankenhaus bei Giovanni. Wie um alles in der Welt ist es in meine Reisetasche gekommen?“
Ein Schatten legte sich auf Lucas Gesicht. „Ich fürchte, jemand hat es darin versteckt.“
„Aber Giovanni war der Letzte, der das Schmuckstück hatte.“
„Nein, ich war
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