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Romana Exklusiv 0176

Romana Exklusiv 0176

Titel: Romana Exklusiv 0176 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters , Lynne Graham , Carole Mortimer
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Samuel mit Michael eintrat.
    Er räusperte sich geräuschvoll, offensichtlich von der Szene, die sich ihm bot, tief berührt.
    Michael gönnte ihnen ein paar Augenblicke der Besinnung, bevor er darauf bestand, seine Patientin zu untersuchen. Außerdem erklärte er fest, Anthea habe für diesen Tag Aufregungen genug gehabt und müsse nun ruhen.
    Trotz Antheas heftigem Protest zog Merry sich zurück. Sie versprach aber, bald wiederzukommen.
    „Ich habe keine Ahnung, was hier eigentlich vorgeht“, brummelte Michael, als sie sich entfernten. „Obwohl ich es mir fast vorstellen kann. Ich habe Anthea schon lange nicht mehr so glücklich gesehen. Sie auch nicht“, fügte er mit einem Seitenblick hinzu.
    Merry lächelte schwach. „Ich darf es Ihnen nicht sagen, Michael. Es ist nicht meine Sache, dieses Geheimnis zu verraten.“
    Er berührte ihre Hand. „Ich weiß einiges über Antheas Vergangenheit. Für mich als ihr Arzt war das notwendig. Und ich glaube, dass ich mich mit meiner Vermutung nicht irre. Ich freue mich für euch beide.“
    „Danke“, flüsterte Merry.
    „Ich werde Sie jetzt allein lassen. Ich nehme an, Sie bedürfen genauso sehr der Ruhe wie Anthea.“
    Merry war ihm für sein Verständnis dankbar. Sie brauchte jetzt wirklich ein wenig Zeit für sich, um ihre Gedanken zu ordnen und sich mit ihren verworrenen Gefühlen zurechtzufinden. Zwischen ihr und Anthea würde alles in Ordnung kommen. Was blieb, war die Neugierde auf die Identität ihres leiblichen Vaters. Wie kam es, dass Anthea siebzehnjährig und allein zurückblieb? Auch das würde sie eines Tages erfahren.

    Merry schlenderte zum Heck der Yacht, den übrigen Gästen aus dem Weg gehend. Die klare Seeluft tat ihr gut. Ganz ohne Zweifel war Anthea glücklich, in ihr ihre Tochter zu erkennen. Auch war endlich dieses entnervende Versteckspiel zu Ende. Dennoch war es nicht leicht, sich daran zu gewöhnen, wieder eine Mutter zu haben.
    „Wo bist du gewesen?“, fuhr Gideon sie an.
    Sie fuhr herum und blickte in sein zorniges Gesicht. „Ich …“
    „Ich habe überall nach dir gesucht!“
    Aber Merry war jetzt absolut nicht in der Stimmung, sich von Gideon auf arrogante und unverschämte Weise anfahren zu lassen. „Hier war ich jedenfalls nicht!“
    „Offenbar!“, fauchte er. „Was fällt dir ein, einfach so zu verschwinden?“
    „Erzähl bloß nicht, du hättest dir meinetwegen Sorgen gemacht.“
    Seine Augen glitzerten gefährlich. „Nein, aber ich war um Anthea besorgt. Mein Vater lässt niemanden zu ihr und kommt auch nicht aus ihrer Kabine. Ich möchte endlich wissen, was hier vorgeht.“
    „Und natürlich bekommst du immer, was du willst, nicht wahr?“ Merry war erschöpft und Gideon nicht gewachsen. Mit ein paar Worten konnte er sie tiefer verletzen als jeder andere. Es schien ihm Genuss zu bereiten, sie zu quälen. Sie hatte keine Ahnung, wodurch sie ihn jetzt wieder verstimmt hatte. Doch Gideon schien seinen Zorn für durchaus berechtigt zu halten.
    „Nicht immer“, sagte er gedehnt. „Was ich will, ist nicht immer gut für mich.“
    Wieso sprach er auf einmal in diesem verbitterten Ton? Es schien fast, als machte er ihr irgendwelche Vorwürfe.
    „So!“, fuhr er fort. „Hast du Anthea gesagt, wer du bist?“
    Merry seufzte. „Das war nicht nötig. Sie hatte es erraten.“
    „Aber du hast es bestätigt.“
    Merry wandte sich ab. Seine Anschuldigungen, seine Vorwürfe waren ihr unerträglich. Warum konnte Gideon sie nicht ein wenig lieb haben, warum nahm er sie nicht einfach in den Arm und versprach ihr seine Hilfe, versprach immer für sie dazusein?
    Aber Gideon tat nichts dergleichen: Er starrte sie an wie einen Menschen, den man abgrundtief hasst.
    „Warum sollte ich es abstreiten?“
    „Weil wir ausgemacht haben, dass du ihr nichts sagst.“
    „Du hast dir das ausgedacht“, verbesserte sie. „Ich habe nichts versprochen.“
    „Typisch Frau! Hättest du nicht zur Abwechslung auch einmal tun können, was ich will?“
    Sie hatte schon zu vieles getan, was er wollte. In diesem Moment wünschte Merry, dieser Spitzel Harrington hätte sie niemals gefunden. Dadurch hatte sie sich in einen Mann verliebt, der ihre Liebe nie erwidern würde, in einen Mann, der unfähig war, eine Frau ausschließlich zu lieben.
    „Ich gehöre dir nicht!“, schrie sie ihn an.
    „Vielleicht solltest du endlich einem Mann gehören!“
    „Nicht dir!“
    „Sicherlich nicht mir“, sagte er mit ätzender Gleichgültigkeit. „Wer will schon

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