Romana Exklusiv 0187
denn sicher, dass Sie keine brauchen, Jordan?“
„Ich denke, ich werde damit fertig, falls Sie in einer Anwandlung mädchenhafter Lust über mich herfallen.“ Ein herausforderndes Lächeln umspielte seine Lippen. „Nichtsdestotrotz rate ich Ihnen, sich keine Flausen in den Kopf zu setzen, was mich betrifft, Süße. Sie wären nämlich gar nicht damit zufrieden, wie ich mit Zuneigung oder Neugier umgehe.“
„Sie …“ Bridget suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. „Sie arroganter … Ich würde nie …!“
„Wie bitte?“ Er gab vor, sie nicht zu verstehen. „Sie reden ein wenig wirr. Beruhigen Sie sich, Kleines. Da ich Ihnen im Weg stehe, lasse ich Sie nun allein.“
Bridget konnte sich jedoch nicht beruhigen. Nie zuvor war ihr ein so unverschämter Mensch begegnet. Ihr Zorn wurde zudem von ihrer Verwirrung über die köstlichen Wonnen geschürt, die sie bei der Berührung durch Jordans Finger empfunden hatte.
Als der Kaffee fertig war, trug sie ein Tablett ins Wohnzimmer. Jordan saß auf dem Sofa und blätterte in der Zeitung. Am liebsten hätte sie das Geschirr auf den kleinen Tisch neben ihm geknallt, doch aus Rücksicht auf die kostbare Einlegearbeit aus Halbedelsteinen, die dessen Oberfläche schmückte, verzichtete sie darauf.
„Trinken Sie keinen?“, fragte Jordan nach einem kurzen Blick auf das einzelne Gedeck.
„Nicht mit Ihnen“, erklärte sie kühl. „Ich habe Ihnen den Kaffee nur gebracht, weil ich Sie vorhin aus der Küche geschickt habe.“
„Wie ungemein rücksichtsvoll von Ihnen! Zieht es Sie in Ihr einsames Bett, damit Sie wieder um Ihre verlorene Liebe weinen können?“
„Nein“, behauptete Bridget nachdrücklich.
„Darf ich Ihnen noch einen kostenlosen Rat mit auf den Weg geben? Ich bin überzeugt, dass sich alles irgendwann wieder ausgleicht. Das nächste Mal wird jemand Ihretwegen leiden, und selbst wenn der Bursche, um den Sie gerade weinen, nicht um Sie trauert, wird er es eines Tages wegen einer anderen tun.“
Jordan würde nicht so reden, wenn er wüsste, dass sein Cousin Loris an meinen Tränen schuld ist, überlegte Bridget. Er kennt Loris zu gut, um diese Möglichkeit überhaupt in Betracht zu ziehen. Stirling-Männer sind alle gleich.
„Eine schreckliche Aussicht.“ Spontan ließ sie sich auf die Knie nieder und schenkte den Kaffee ein.
Jordan sah sie verwundert an. „Mehr Rache kann niemand verlangen.“
„Ich will keine Rache“, beharrte sie. „Ich möchte nicht, dass jemand meinetwegen leidet, weil ich … Das wünsche ich niemandem.“
„Sie sind unglaublich! Also wirklich, Bridget, sich nicht zu wünschen, dass derjenige, der einem Schmerzen zugefügt hat, das Gleiche durchmachen muss, ist doch unnatürlich.“
„Das wird ihm nie passieren“, erwiderte sie leise. „Milch und Zucker?“
Sein raues Lachen veranlasste sie, den Kopf zu heben. Sie waren einander sehr nahe, so nahe, dass sie die Poren in seiner sonnengebräunten Haut und den leichten Anflug von Bartwuchs auf seiner Oberlippe sehen konnte. Jordan erwiderte ihren Blick.
„Sie glauben tatsächlich, dass wir Männer hilflose Wesen sind, oder? Ich kenne niemanden, und mag er auch noch so gutmütig sein, der mich bedienen würde, insbesondere dann nicht, wenn er so wütend auf mich wäre, dass er mir nicht einmal Gesellschaft leisten will. Sie hingegen tun es ganz instinktiv, ohne nachzudenken …“ Er verstummte, als er ihre verwunderte Miene bemerkte. „Ich bin durchaus im Stande, Milch in meinen Kaffee zu gießen und umzurühren, Bridget.“
Sie erhob sich. „Sie haben recht, ich habe nicht nachgedacht“, bestätigte sie abweisend und verließ das Zimmer, gefolgt von Jordans leisem Lachen.
Sein Spott tat weh, und sie war überzeugter denn je, dass Jordan Stirling das herzloseste Monster auf Erden war. Umso beschämender war daher der lustvolle Schauer, der sie bei seiner Berührung überlaufen hatte.
Bridget fand in dieser Nacht zwar kaum Schlaf, aber wenigstens kamen auch keine Tränen mehr – sie war so damit beschäftigt, Jordan zu hassen, dass sie keine Zeit hatte, an Loris zu denken. Jordan war noch schlimmer als Loris. Loris hatte immerhin nett gewirkt, während Jordan von Anfang an taktlos gewesen war und keinerlei Rücksicht auf ihre Gefühle genommen hatte.
Irgendwann am frühen Morgen wurde Bridget vom Läuten des Telefons geweckt. Bevor sie aber völlig aufgewacht war, herrschte wieder Stille im Haus, und sie schlief erneut ein.
Als sie später
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