Romana Exklusiv 0190
rufen Sie mich zurück, und nennen Sie mir einen passenden Zeitpunkt – vielleicht Anfang kommender Woche? Danke.“
Wie erstarrt saß Flora da, während das Band stoppte und zurückgespult wurde. Sie wagte nicht, Fabio anzusehen, denn die verräterische Mitteilung schien wie ein Damoklesschwert in der Luft zu hängen.
Fünf Minuten, dachte sie verzweifelt und unterdrückte ein Schluchzen. Wäre der Anruf nur fünf Minuten später erfolgt … Fabio wäre dann bereits fort gewesen. Doch nun …
Als er endlich sprach, klang seine Stimme beinahe unbeteiligt. „Ist das wahr? Erwartest du mein Kind?“
„Wie kommst du auf die Idee, dass es deines sein könnte?“, erwiderte sie.
„Wer treibt jetzt irgendein Spielchen?“ Ein gefährlicher Unterton schwang in seinen Worten mit. „Versuch nicht, mir auszuweichen oder mich anzulügen. Erwartest du mein Baby?“
Sie schloss die Augen. „Ja.“
„Endlich eine ehrliche Antwort.“ Er seufzte. „Ich mag vielleicht ein Scheusal sein, aber ich werde nicht dulden, dass mein Kind unehelich geboren wird. Wir werden so schnell wie möglich heiraten.“
„Nein!“ Sie sprang auf. „Niemals! Du kannst mich nicht dazu zwingen.“
Fabio lächelte bitter. „Ich denke doch, mia bella. Du hast klargemacht, dass du mich abstoßend findest – damit kann ich leben. Aber unser Kind wird unter dem Schutz der Ehe zur Welt kommen.“ Er zuckte die Schultern. „Was danach passiert, ist reine Verhandlungssache. Die Erfüllung ehelicher Pflichten deinerseits wird jedoch nicht zu den Bedingungen gehören.“
„Zum Teufel mit deinen Bedingungen!“ Flora zitterte. „Ich weigere mich.“
„Willst du freiwillig auf das Baby verzichten?“, fragte er kalt. „Oder soll ich dich vor Gericht zerren – notfalls durch sämtliche Instanzen und den ganzen damit verbundenen Presserummel? Am Ende wirst du trotzdem verlieren, das garantiere ich dir.“
„Das ist nicht gesagt. Richter geben Müttern den Vorzug.“
„Nicht immer. Kannst du dir das Risiko – und die Kosten – eines langen Rechtsstreits leisten?“ Sein Lächeln machte ihr Angst. „Ich glaube nicht.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Aber wenn du mich heiratest, verspreche ich dir eine großzügige finanzielle Unterstützung für dich und das Baby als Gegenleistung für eine angemessene Besuchsregelung. Ich verlange nicht einmal, dass du nach der Entbindung unter meinem Dach lebst. Und nach einer Weile können wir diskret die Scheidung einreichen.“
„Du hast mich schon einmal betrogen. Warum sollte ich dir ausgerechnet jetzt trauen?“
„Weil ich keine unwilligen Frauen in meinem Bett mag. Als meiner Frau und Mutter meines Kindes gilt dir mein Respekt und nicht mehr. Sollen meine Anwälte eine eidesstattliche Versicherung meinerseits ausarbeiten?“
„Nein, das ist nicht nötig.“
„Demnach willigst du in meine Bedingungen ein?“
„Mir bleibt ja keine andere Wahl.“
„Möchtest du eine große Hochzeit oder lieber eine kleine?“
„Eine kleine, und zwar so still wie möglich. Ich bin nicht gerade stolz auf das, was ich tue.“
„Es ist auch nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, räumte er ruhig ein. „Aber wir müssen das Wohl des Kindes berücksichtigen.“
Flora trat ans Fenster und schaute hinaus. „Hast du daran gedacht, wie deine Patin darauf reagieren wird?“
„Ihre Meinung interessiert mich nicht. Sie hat übrigens die Villa verkauft und ist nach Rom zurückgekehrt. Du wirst ihr also nicht wieder begegnen müssen.“
„Erwartest du, dass ich im Castello wohne?“
„Die Valante-Sprösslinge werden traditionsgemäß dort geboren“, erwiderte er kurz angebunden.
Ja, dachte sie wehmütig, in dem großen Himmelbett im Turm, in dem wir uns geliebt haben … Gütiger Himmel, ich ertrage es nicht … Sie mied Fabios Blick. „Ich nehme an, du wirst die meiste Zeit in Mailand verbringen, oder?“
„Natürlich. Ich wäre nicht der erste Mann, der seine Arbeit als Ausrede benutzt, um seine Freiheit zu genießen. Allerdings geschieht das normalerweise nicht in einem so frühen Stadium der Ehe.“
„Wohl kaum.“
Flora wandte ihm weiter den Rücken zu, weil sie es nicht wagte, ihn anzusehen. Sonst hätte er womöglich in ihren Augen den Kummer und die plötzlich aufkeimende Sehnsucht entdeckt. Sie kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass sie verloren wäre, wenn er zu ihr kommen und sie in die Arme schließen würde. Das durfte sie keinesfalls riskieren.
„Wie
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