Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
Vom Netzwerk:
orientiert?“, wollte Callum wissen, der dabei an ihre Beziehung zu seinem Onkel dachte. Georgina verzog den Mund.
    Was für sinnliche Lippen sie hat, dachte Callum und fragte sich, ob Georgina ihre Karriere einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung zu seinem Onkel verdankte.
    „Kein Mann hat verdient, dass man um ihn kämpft“, erklärte sie mit Nachdruck.
    Callum ergriff ihren Arm und dirigierte sie an den hübschen Brautjungfern vorbei. „Das klingt wie eine Ausrede.“
    „Nein, es trifft den Nagel auf den Kopf.“ Sie tat so, als ob sie seinen um ihre Taille gelegten Arm gar nicht wahrnehmen würde.
    „Obwohl du dir erst ein Mal den Finger verbrannt hast, bist du so misstrauisch?“, fragte er ungläubig. „Oder verschweigst du mir deine bewegte Vergangenheit?“
    „Ich weiß, dass du dich langweilst“, entgegnete sie mit unterdrückter Wut. „Aber ich werde dir den Nachmittag nicht mit gepfefferten Skandalgeschichten verkürzen. Jeden Moment wird meine Mutter dich entdecken und dir den letzten Nerv rauben“, warnte sie ihn.
    Es war seltsam, zu ihrem Begleiter hochsehen zu müssen. Alex war kaum größer als sie gewesen. Wie es wohl sein mochte, von diesem Mann geküsst zu werden? Georgina schluckte und senkte die Augen, um den frivolen Gedanken abzuschütteln.
    „Im Augenblick scheint sie beschäftigt zu sein“, meinte Callum.
    „Das war vorauszusehen.“ Georginas Mutter lachte im angeregten Gespräch leise auf. Es war ein raues Lachen, das Georgina auf die Nerven ging.
    „Sehe ich etwa Zeichen der Kritik? Du solltest aus dem Alter heraus sein, wo man Eltern als geschlechtslose Wesen betrachtet. Dein Vater lebt wohl nicht mehr?“
    Geschickt befreite sie sich aus seiner Umarmung. „Nur zu deiner Information, mein Vater war zumindest seit meiner Geburt nie für uns da. Er hat meine Mutter verlassen, weil er sich nicht binden konnte“, stieß sie höhnisch hervor. „Aber sie gibt nie auf. Ohne einen Mann ist ihr Leben unvollständig. Bei einer Veranstaltung wie dieser gibt es dann Kommentare der Art, dass Mutter und Tochter offensichtlich ihre Männer nicht an sich binden können …“ Atemlos beendete sie ihren kurzen Monolog.
    Callum beunruhigte ihre unverhohlene Traurigkeit. Doch er würde sich nicht von seinen Nachforschungen abbringen lassen. „Geht es dir nicht gut?“, fragte er. Obwohl er nicht besorgt klingen wollte, befürchtete er angesichts ihrer plötzlichen Blässe das Schlimmste.
    Ihr Lächeln verblüffte ihn. Es war voller Selbstironie und unbeabsichtigt charmant. „Mir ist gerade wirklich etwas flau im Magen“, gestand sie. „Aber keine Sorge, es geht schon vorüber. Ich wäre dir dankbar, wenn du vergessen würdest, was ich eben gesagt habe.“
    Er sah ihr direkt in die grünen Augen. „Es liegt an Ihnen, das Gespräch zu beenden, Lady“, meinte er ruhig. Er deutete mit der Hand ein Salutieren an.
    „Das hört sich schon wieder nach einem Urteil an. Vielleicht hast du den falschen Beruf ergriffen. Mir war ein charmanter, entspannender Begleiter versprochen worden. Stattdessen haben sie mir den Großinquisitor geschickt.“
    „Du kannst dich jederzeit beschweren, wenn du nicht mit mir zufrieden bist. Ich werde dann wahrscheinlich meinen Job verlieren.“ Er seufzte stoisch. „Aber lass dich nicht davon abhalten. Der Kunde ist König. In unserer Konsumgesellschaft gibt es keinen Platz für Gefühle.“
    Sie musste lächeln. „Versuche einfach, nett auszusehen, und rede nicht so viel“, riet sie ihm.
    „Sexistin“, beschwerte er sich, als sie zu einem Gruppenfoto geholt wurden.
    Georgina hatte nicht damit gerechnet, dem Tisch des Brautpaars zugeteilt zu sein. Aber diese Taktlosigkeit war typisch für Harriet. Selbst bei einem Sieg konnte sie nicht generös sein, sondern musste sogar dann noch Salz in offene Wunden streuen. Immerhin konnte Georgina, wenn sie sich ganz auf ihrem Stuhl zurücklehnte, hinter Callums eindrucksvollem Oberkörper verborgen, dem Anblick des glücklichen Hochzeitspaares entgehen. Die Stimmen waren allerdings nicht so leicht zu überhören.
    Es war vergeblich gewesen, Callum zum Schweigen aufzufordern. Seit zehn Minuten war er in eine angeregte Unterhaltung mit ihrem Onkel Henri vertieft. Sie konnte nur einzelne Wörter aus dem Finanzbereich vernehmen. Ihr Onkel konnte von seiner Arbeit als Finanzberater gut leben. Er würde bald merken, dass Callum keine Ahnung von diesem Thema hatte, selbst wenn er gut schauspielerte.
    Beunruhigt stocherte

Weitere Kostenlose Bücher