Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
Vom Netzwerk:
verstehen, dass ich nicht den gewünschten Vorstellungen entspreche. Vielleicht solltest du es lieber einmal mit einer Schaufensterpuppe probieren?“
    „Wie kannst du es wagen?“
    „Wieso? Du hast mir wiederholt gesagt, dass du mit mir nicht zufrieden bist. Wiederholungen sollen übrigens ein Zeichen für einen beschränkten Intellekt sein.“
    „Sind bei der Agentur viele Intelligenzbestien beschäftigt?“, entgegnete sie sarkastisch.
    „Eine für jeden versnobten Kunden.“
    Georgina bemühte sich, nicht weiter über seine spitzen Bemerkungen nachzudenken. Schließlich würde sie nach diesem Tag nichts mehr mit ihm zu tun haben müssen. Allerdings hatte er recht. Sie musste sich zusammenreißen, wenn sie die Leute davon überzeugen wollte, dass sie ein zufriedenes Leben führte.
    Und eigentlich tat sie das auch. Sie schluckte. Ihre Arbeit in der Werbeagentur hatte ihr bis jetzt immer viel Freude bereitet. Traurig dachte sie an den Mann, der bis vor Kurzem ihr Chef gewesen war. Oliver Mallory hatte die Firma zu einer der sechs besten Werbeagenturen des Landes gemacht. Sie war sein Schützling gewesen und er wie ein Freund für sie. Oliver hatte die Agentur aus dem Nichts aufgebaut, aber nun war er tot. Der Verlust schmerzte sie, und zwar nicht nur, weil ihre berufliche Zukunft nun ungewiss war.
    Georgina hatte alles, was sie sich wünschen konnte. Einen Job, eine eigene Wohnung, gute Freunde, finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit. Doch ihre Freunde und Verwandten hätten sie heute ohne einen Mann an ihrer Seite lediglich als eine verlassene Frau betrachtet. Sie war jedoch der Meinung, dass eine Frau nicht unbedingt einen Partner brauchte. Das hässliche Ende ihrer einzigen Liebesbeziehung war so schmerzhaft gewesen, dass sie sich nie mehr auf eine solche Erfahrung einlassen wollte.
    „Würde es dir etwas ausmachen, mich loszulassen?“, flüsterte sie.
    Er war ihr immer noch gefährlich nahe und strich ihr nun zärtlich über die Wange. Auch sein eng an sie gepresster Oberschenkel machte sie etwas nervös.
    Plötzlich ertönten die bekannten Klänge des Hochzeitsmarsches. Mit klopfendem Herzen machte Georgina sich von Callum los und versuchte, sich davon zu überzeugen, dass er nichts mit dem Adrenalinschub zu tun hatte, der ihr Herz heftig pochen ließ.
    Die Braut sah wunderhübsch aus. Ihre Antworten waren laut und deutlich zu vernehmen. Der Bräutigam dagegen klang seltsam unsicher. Georgina wartete auf ein Gefühl der Demütigung, doch seltsamerweise konnte sie der gesamten Zeremonie so unbeteiligt zusehen wie die Zuschauerin in einem Theaterstück.
    Draußen tat die Sonne ihre Pflicht. Die Gäste drängten sich zu den Gruppenfotos zusammen. Georgina beobachtete zynisch das angeregte Gespräch ihrer Mutter mit einem ihr unbekannten gut aussehenden Mann. Zugleich erwiderte sie fröhlich die Grüße von Bekannten, die ihren hochgewachsenen Begleiter neugierig musterten. Manche schienen sogar neidisch zu sein, was Georgina amüsierte.
    „Wieso hat der Dummkopf dich überhaupt verlassen?“
    „Das ist eine unhöfliche Frage!“
    Callum blickte sie spöttisch an. „Ich konnte Selbstmitleid noch nie leiden.“
    „Kannst du eigentlich jemals deine Meinung für dich behalten?“
    „Wieso? Ich lege doch nur freundschaftliches Interesse an den Tag.“
    „Es geht hier eher um schlüpfrige Details.“
    „Ich wollte nur ein wenig plaudern, aber nun hast du tatsächlich mein Interesse geweckt.“ Ein freches Lächeln begleitete die humorige Bemerkung.
    „Ich bin wegen eines Betriebswirtschaftskurses nach London gegangen. Damals waren wir noch nicht verlobt oder so etwas Ähnliches“, fügte Georgina mit einem vagen Lächeln hinzu.
    „Aber alle haben auf die Hochzeit gewartet“, erriet er.
    Sie konnte mit seinem gleichgültigen Zynismus besser umgehen als mit dem verständnisvollen Mitgefühl, mit dem sie damals überschüttet worden war. „Es gab eine Abmachung“, pflichtete sie ihm bei. Sie sah sich um, ob jemand der Gäste in Hörweite war.
    Da sie nicht so viel Geld hatten, hatte sie zugestimmt, als Alex einen Ring für einen verzichtbaren Luxus erklärte. Nur Harriet hatte in kürzester Zeit einen wertvollen Diamanten an ihrem Finger, dachte Georgina. Wahrscheinlich hatte Alex dafür sein schnittiges Sportcoupé in seine jetzige, bescheidenere Limousine eintauschen müssen. Aber seine neue Liebe war ihm dieses Opfer wohl wert gewesen.
    „Gab es Streit? Oder hattest du dich bereits anderweitig

Weitere Kostenlose Bücher