Romana Exklusiv 0190
Seine Bemerkung traf sie mehr, als sie zugeben wollte.
Kein Mann hatte die Schutzmauern einreißen können, die sie wegen Alex’ Verrat errichtet hatte. Doch in den letzten Tagen hatte sie kaum mehr an ihren Exfreund gedacht.
„Du warst nur ein Ersatz“, zischte sie spöttisch, aber ihr Herz wurde wie von einer eisernen Faust zusammengedrückt.
Sein Gesichtsausdruck wurde eisig. „Ich werde dich nicht länger aufhalten.“ Er sah auf seine Uhr. „Ich erwarte jemanden. Ich hole dich zum Abendessen ab, um zu hören, wie du heute vorangekommen bist.“
Die unhöfliche Entlassung und sein Befehl machten sie wütend. Sie musste ein Dinner mit Callum um jeden Preis vermeiden.
„Ich will nicht mit dir zu Abend essen.“
„Dann kannst du mir beim Essen zusehen“, meinte er gelangweilt. „Ich habe einen vollen Terminkalender. Heute Abend ist der einzige Zeitpunkt, wo ich dich treffen kann. Ich werde dir zuliebe nicht fasten. Du siehst aus, als ob du eine Frau bist, der das Essen schmeckt.“
„Willst du damit sagen, dass ich dick bin?“, stieß sie unüberlegt hervor.
Er musterte sie mit halb gesenkten Lidern. „Das Verhältnis von Fleisch und Knochen ist nahezu perfekt“, meinte er trocken.
„Wir sind hier doch nicht auf dem Viehmarkt“, entgegnete sie irritiert.
„Dessen bin ich mir bewusst, aber ich werde hier im Büro keine weiteren Ausführungen zu deinem Äußeren machen. Ich möchte nicht wegen sexueller Belästigung verklagt werden“, meinte er spöttisch. „Sei um acht Uhr fertig. Dann kannst du mir mehr über die Kampagnen erzählen.“
Georgina lief aufgebracht aus dem Raum, wobei sie fast mit einer großen Brünetten zusammenstieß. Sie murmelte eine Entschuldigung.
„Kein Problem.“ Die Frau beachtete sie nicht weiter, sondern warf sich Callum enthusiastisch in die Arme. „Cal, Engel. Ich habe herrliche Neuigkeiten für dich.“
Georgina hörte ihn lachen. Dieser Ausdruck der Freude in Zusammenhang mit der jungen Frau schmerzte sie. Aber sie riss sich zusammen, als sie bei Mary vorbeikam. Sie durfte nicht nach jedem Gespräch mit Callum aussehen, als ob sie eine Wiederbelebung nötig hätte.
„Wer war das, Mary?“, fragte sie beiläufig.
„Tricia Stewart“, erwiderte die Sekretärin. „Mrs. Stewart“, fügte sie entschuldigend hinzu.
„Ich verstehe“, meinte Georgina leise. Es konnte ihr egal sein, selbst wenn er dreißig Frauen hatte. Aber sie hätte nie wissentlich mit einem verheirateten Mann geschlafen. Sie empfand eine Mischung aus Wut und Mitleid für diese Frau. Beim Gedanken an mögliche Kinder fasste sie sich an den schmerzenden Kopf.
Verbissen konzentrierte sie sich auf ihre Arbeit und kam ein gutes Stück voran. Je schneller sie ihr Ziel erreichen würde, umso eher würde sie sich abkömmlich machen, was die Firma Mallory anbetraf. Und das würde sie in die gute Lage versetzen, Callum nie wieder sehen zu müssen.
„Du bist ja noch gar nicht angezogen.“ Callum stand vor ihrer Haustür und musterte Georgina kritisch.
In seinem Abendanzug sah er einfach umwerfend aus. Georgina biss sich auf die Lippen und verfluchte ihre starke Reaktion auf sein Aussehen und den flüchtigen Duft, den sein Körper ausstrahlte.
„Ich bin angezogen“, widersprach sie. Sie sah auf ihre Jeans und die blassblaue Bluse hinab, die sie in der Taille zusammengebunden hatte. „Komm doch rein.“
Er brummte ungeduldig und folgte ihr dann in das kleine Wohnzimmer hinein.
Sie lächelte sarkastisch. „Bitte, mach es dir bequem.“
„In zehn Minuten bist du fertig. Ich habe Hunger.“
„Nach der Arbeitszeit hast du mir keine Befehle zu erteilen“, bemerkte sie tonlos.
„Ich bin ein Anhänger von flexiblen Arbeitszeiten“, erwiderte Callum mit rauer Stimme. „Wenn du dich nicht umziehst, werde ich dir beim Anziehen helfen, Georgina.“
„Wie kannst du es wagen!“, fuhr sie ihn an. „Und was ist mit deiner Frau?“
Seine tiefblauen Augen weiteten sich plötzlich. „Wen meinst du damit?“
„Sehr witzig“, zischte sie. „Tricia würde diese Art Humor sicher nicht schätzen. Und ich bin nicht gern an einem Ehebruch beteiligt.“
„Nun, ich habe mit ihr abgemacht, dass wir uns nach dem Dinner treffen. Du kannst mitkommen, wenn dich mein Privatleben so interessiert.“
„Sie weiß von uns?“
Er seufzte. „Dann bedeutet es dir doch etwas. Oder was gefällt dir an diesem Arrangement nicht, Georgina?“
„Also wirklich!“ Sie sah ihn entsetzt an.
„Sie kommt
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