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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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schweigend entfernenden Kellner zu und warf einen Blick auf die Vorspeise.
    „Ich übernachte hier im Moment.“
    Es schmerzte sie, ihn in unmittelbarer Nähe von ihrer Wohnung zu wissen. Ihr Nacken war verspannter denn je.
    „Der Wein ist gut“, meinte er mit einem Nicken in Richtung ihres unberührten Glases. „Und ich will dich auch nicht betrunken machen.“
    Georgina musterte ihn geringschätzig. „Du erinnerst mich mit Vorliebe an eine gewisse Situation.“ Bei dem Gedanken daran schoss ihr erneut das Blut in die Wangen.
    „Bist du immer so hart zu dir?“
    „Das musst du selbst herausfinden“, meinte sie verblüfft über seine persönliche Frage.
    „Wenigstens hast du Alex eifersüchtig gemacht. Das hattest du doch vor“, erwiderte Callum.
    Sie biss sich auf die Lippen. „Ich wollte aber nicht diesen Preis dafür zahlen.“
    „Das Bezahlen hast du damals durchaus genossen“, bemerkte er in Gedanken versunken. „Tu doch nicht so prüde, Georgina.“
    „Sollte ich dich nicht über einige Kampagnen informieren?“, leitete sie pikiert auf den Anlass des abendlichen Treffens über.
    „Ich höre“, antwortete er knapp, während er sich mit einem interessierten Blick bequem zurücklehnte.
    Callum hörte zu, ohne sie zu unterbrechen. Nur wenige Male stellte er eine relevante Zwischenfrage. „Wie fleißig“, meinte er, als sie geendet hatte.
    „Das klingt irgendwie zynisch“, entgegnete sie. Ärgerlich stocherte sie in ihrem Salat herum und spießte aggressiv eine Garnele auf. Sie hatte geradezu ein Wunder an Arbeitsleistung vollbracht und zudem noch ein paar angeknackste männliche Egos getröstet.
    „Nein, nein. Ich bin beeindruckt“, erwiderte er lachend. Sein Grübchen am Kinn vertiefte sich.
    „Schon besser“, raunte sie. Callum besaß das attraktivste Lachen, das sie je gesehen hatte. „Ich dachte, du seist hungrig. Bislang hast du noch nichts angerührt.“
    „Du hättest dich dann beklagt, dass ich dir nicht richtig zuhöre“, neckte er sie. „Du behandelst mich nicht mit dem Respekt, der mir seit Neuestem entgegengebracht wird.“ Das klang nach Selbstironie.
    „Ich bin doch ohnehin schon gekündigt.“
    „Du hast die Kündigung eingereicht“, entgegnete er trocken.
    „Was aufs Gleiche herauskommt. Ich bin dir nur zuvorgekommen, nicht wahr?“
    „Deine Unentbehrlichkeit in der Firma macht dich selbstbewusst“, spöttelte er.
    „Immerhin muss ich nicht mehr mit dem Chef schlafen. Was für eine Erleichterung.“
    „Ich dachte, du hättest Oliver nicht an dich herangelassen“, tadelte er sie unwillig. „Wie dem auch sei, ich will hier nicht länger meine Zeit verlieren. Oliver wusste, dass ich sein Lebenswerk nicht zerstören lasse, selbst wenn ich nicht sein Nachfolger werde. Er hatte keine Kinder und vermacht der Nachwelt nur seine Firma.“
    „Das ist traurig.“
    „Das finde ich auch“, pflichtete er ihr unerwartet bei. „Schmeckt dir der Wein?“, wechselte er geschickt das Thema.
    Georgina nickte, als sie den warmen, weichen Nachgeschmack auf ihrer Zunge zergehen ließ.
    „Ja, das war ein guter Jahrgang“, erklärte er, als er bemerkte, dass sie das Etikett studierte. „Ein guter Chardonnay, aber unser Botrytis Semillon ist das Beste, was wir bisher geschaffen haben. Es ist ein intensiver Spätsommerwein, der es meiner persönlichen Meinung nach mit den besten Sauternes aufnehmen kann“, bemerkte er stolz. „Wollundra in New South Wales hat ein warmes Klima, das dem in Südfrankreich sehr ähnlich ist. Ich denke, dass du unser Label auf zahlreichen Listen der besten Weine finden kannst.“
    Bevor Callum enthusiastisch fortfuhr, sah er sie an. „Mir gefällt an meiner Arbeit, dass ich vom Pflanzen der Trauben an bis zum Marketing und Verkauf ein Mitspracherecht habe. Es befriedigt mich, das Endergebnis meiner Arbeit zu sehen und zu wissen, dass das Label ein Qualitätszeichen ist.“ Er fuhr mit dem Finger über das auffällige Goldmotiv auf der Flasche.
    „Warum dann überhaupt noch der Neuanfang in Frankreich? Manche Menschen sind nie zufrieden“, meinte sie. Callum war vom Erfolg fast genauso besessen wie Oliver, und er war wahrscheinlich ebenso hart im Durchsetzen seiner Ziele.
    „Ich mag Herausforderungen“, sagte er einfach. „Und Wollundra ist in den sicheren Händen meines Bruders.“
    „Wieso hat Oliver seine Firma nicht auch deinem älteren Bruder überschrieben?“
    „Rick ist mein jüngerer Bruder. Mein Halbbruder“, korrigierte Callum sie

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